Truppenentsendung nach Saudi-Arabien: USA verstärken Militärpräsenz
In Reaktion auf die Angriffe auf zwei Ölanlagen schicken die USA weitere 200 Soldaten, Patriot-Raketen und Radaranlagen nach Saudi-Arabien.
Die USA beschuldigen den Iran, für die Luftangriffe von Mitte September verantwortlich zu sein, Teheran weist die Vorwürfe zurück. Zu den Angriffen hatten sich die schiitischen Huthi-Rebellen aus dem Jemen bekannt, die der Iran unterstützt.
US-Verteidigungsminister Mark Esper hatte bereits am Freitag angekündigt, dass als Antwort auf die Angriffe die US-Truppenpräsenz in der Golfregion verstärkt werden solle. Details dazu waren aber bisher nicht genannt worden.
Die nun bekanntgegebene Truppenentsendung hat relativ geringen Umfang – nicht zuletzt gemessen an der teilweise scharfen Rhetorik, mit welcher die US-Regierung auf die Attacken reagiert hatte. Außenminister Mike Pompeo bezeichnete die Attacken bei einem Besuch in Saudi-Arabien als „Kriegshandlung“. US-Präsident Donald Trump verdeutlichte allerdings auch, dass er einen Militärkonflikt mit dem Iran möglichst vermeiden will.
Pentagon ruft zu Unterstützung auf
In Saudi-Arabien sind bereits rund 500 US-Soldaten stationiert. Sie wurden dort im Sommer als Teil einer Truppenverstärkung im Nahen Osten stationiert, welche das Pentagon als Reaktion auf mehrere Angriffe auf Öltanker im Golf von Oman und den Abschuss einer US-Aufklärungsdrohne durch eine iranische Rakete angeordnet hatte. Zuvor waren seit 2003 keine US-Truppen in Saudi-Arabien stationiert gewesen.
Neben den 200 zusätzlichen Soldaten entsendet das Pentagon nun eine Batterie von Patriot-Raketen sowie vier Sentinel-Radaranlagen in das Königreich, wie Pentagon-Sprecher Jonathan Hoffman sagte. Zusätzlich könnten möglicherweise noch zwei weitere Patriot-Batterien und eine THAAD-Anlage nach Saudi-Arabien geschickt werden, sagte er. Die Entscheidung darüber stehe noch aus.
Der Pentagon-Sprecher rief andere Länder dazu auf, zum Schutz Saudi-Arabiens beizutragen. Die Bundesregierung hatte allerdings erst vergangene Woche ihr Embargo für Waffenlieferungen an das Königreich verlängert. Der deutsche Rüstungsexportstopp war nach dem Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi im saudiarabischen Konsulat in Istanbul verhängt worden.
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