Trumps Großprojekt: Pläne für Steuerreform vorgestellt
Die Republikaner haben ein Maßnahmenpaket unterbreitet. Die Unternehmenssteuer soll sinken. Statt sieben soll es nur noch vier Steuerklassen geben.

US-Präsident Donald Trump hat Bürgern mit mittleren Einkommen Entlastungen zugesagt, weil er und die Republikaner überzeugt sind, niedrigere Steuern befeuerten das Wachstum schneller und sorgten so für einen Gehaltsanstieg. Allein durch das geplante Sinken der Unternehmenssteuer von 35 auf 20 Prozent, gehen die Wirtschaftsberater im Weißen Haus von einem durchschnittlichen Einkommenszuwachs von 4.000 Dollar jährlich aus.
Bürgern der Mittelschicht soll weiter steuerfrei erlaubt werden, bestimmte Summen für ihren Ruhestand zurücklegen zu können. Dagegen sollen die Möglichkeiten reduziert werden, Hypothekenzinsen von der Steuer abzusetzen. Der Entwurf verspricht einem typischen Haushalt von vier Personen mit einem Jahresbruttoeinkommen von 59.000 Dollar Steuereinsparungen von insgesamt 1.182 Dollar. Zu zahlen wären damit dann lediglich noch 400 Dollar.
Ziel der geplanten Reform ist auch ein effizienteres Steuerrecht: Die Jahressteuererklärung für Bürger soll auf eine Postkarte passen. Bei der Vorstellung der Pläne küsste Präsident Trump daher auch symbolisch eine Postkarte. „Großartiger Job!“, lobte er die Republikaner und betonte: Bei der Maßnahme gehe es um Steuersenkungen und Arbeitsplätze.
Später bei Twitter schrieb er, nach dem Entwurf stürmten die Lobbyisten nun den Kongress in Washington. Die Republikaner würden aber stark bleiben und das tun, was richtig für die Vereinigten Staaten sei.
Zu den vorgesehenen Maßnahmen bei der Steuerreform gehört, die derzeit sieben Steuerklassen auf drei oder vier zu reduzieren. Die Sätze sollen bei zwölf, 25 und 35 Prozent liegen. Der Satz für eine eventuelle vierte Steuerklasse muss noch festgelegt werden. Der Steuersatz für die Reichsten dürfte bei knapp 40 Prozent liegen. Allerdings gilt er erst ab einem Jahreseinkommen von einer Million Dollar und nicht wie derzeit ab 470.000 Dollar.
Zugleich soll die Möglichkeit, lokale Grundsteuern von der Bundessteuerschuld abzusetzen, auf 10.000 Dollar begrenzt werden. Einkommenssteuern einzelner US-Staaten sollen gar nicht mehr abgesetzt werden. Diese Abschreibungsmöglichkeiten sind aber sehr beliebt und dürften auch unter Republikanern viele Verteidiger finden. Die Demokraten werfen Trump vor, mit seinen Plänen Wohlhabende und Unternehmen zu bevorzugen.
40.000 mal Danke!
40.000 Menschen beteiligen sich bei taz zahl ich – weil unabhängiger, kritischer Journalismus in diesen Zeiten gebraucht wird. Weil es die taz braucht. Dafür möchten wir uns herzlich bedanken! Ihre Solidarität sorgt dafür, dass taz.de für alle frei zugänglich bleibt. Denn wir verstehen Journalismus nicht nur als Ware, sondern als öffentliches Gut. Was uns besonders macht? Sie, unsere Leser*innen. Sie wissen: Zahlen muss niemand, aber guter Journalismus hat seinen Preis. Und immer mehr machen mit und entscheiden sich für eine freiwillige Unterstützung der taz! Dieser Schub trägt uns gemeinsam in die Zukunft. Wir suchen auch weiterhin Unterstützung: suchen wir auch weiterhin Ihre Unterstützung. Setzen auch Sie jetzt ein Zeichen für kritischen Journalismus – schon mit 5 Euro im Monat! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Werben um Wechselwähler*innen
Grüne entdecken Gefahr von Links
Wahlverhalten junger Menschen
Misstrauensvotum gegen die Alten
Kanzler Olaf Scholz über Bundestagswahl
„Es darf keine Mehrheit von Union und AfD geben“
Donald Trump zu Ukraine
Trump bezeichnet Selenskyj als Diktator
Berlinale-Rückblick
Verleugnung der Gegenwart
Wahlarena und TV-Quadrell
Sind Bürger die besseren Journalisten?