Trucker-Protest gegen Corona in Kanada: Grenzbrücke wieder frei
Die kanadische Polizei hat die Blockade einer wichtigen Handelsbrücke zur USA aufgelöst. Indes radikalisiert sich der sogenannte Freiheitskonvoi von Lkw-Fahrern.
20 bis 30 Menschen seien festgenommen worden, sagte ein Polizeisprecher im kanadischen Windsor. Aufatmen können damit nicht zuletzt die großen Autokonzerne auf der anderen Flussseite im US-amerikanischen Detroit. Die Blockade hatte zu Engpässen bei der Materialzulieferung geführt, Ford, General Motors und Toyota mussten ihre Produktion drosseln.
Über die Brücke werden täglich Frachtgüter im Wert von etwa 360 Millionen Dollar zwischen den USA und Kanada transportiert. Das entspricht einem Viertel des gesamten Warenverkehrswerts der beiden Nachbarn.
Die Blockade war Teil der seit Wochen anhaltenden Widerstandsaktionen in Kanada gegen Maßnahmen zur Eindämmung der Coronavirus-Pandemie, darunter Impfvorschriften für Lkw-Fahrer. Zentrum der Proteste ist Ottawa, wo Trucker trotz zunehmenden Unmuts der Bewohner seit bald drei Wochen das Stadtzentrum blockieren. Nach und nach schlossen sich den sogenannten Freiheitskonvois aber auch Gegner von Klimaschutzmaßnahmen und anderen umstrittenen Themen an.
Nachahmer fanden sich inzwischen auch in Europa. In Paris ging die Polizei am Wochenende gegen Demonstranten vor, die trotz eines Verbots und Zufahrtskontrollen mit Fahrzeugkonvois ins Zentrum der Hauptstadt gelangt waren.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Hoffnung und Klimakrise
Was wir meinen, wenn wir Hoffnung sagen
Rechte Gewalt in Görlitz
Mutmaßliche Neonazis greifen linke Aktivist*innen an
+++ Nachrichten im Ukraine-Krieg +++
Slowakischer Regierungschef bei Putin im Kreml
Künstler Mike Spike Froidl über Punk
„Das Ziellose, das ist doch Punk“
Abschiebung erstmal verhindert
Pflegeheim muss doch nicht schließen
US-Interessen in Grönland
Trump mal wieder auf Einkaufstour