Trotz des Kriegs gegen die Ukraine: Russland liefert Waffen an Myanmar

Moskau liefert der burmesischen Militärjunta Jagdflugzeuge, Abwehrsysteme und Drohnen. Dabei soll das russische Militär selbst Ausrüstungsdefizite haben.

Uniformierte Männer marschieren mit Gewehren

Myanmars Militär bei einer Parade am 12. Februar Foto: Aung Shine Oo/ap

BANGALORE dpa | Russland liefert trotz eines hohen Verbrauchs von Waffen und Ausrüstung im Krieg gegen die Ukraine weiter Militärgüter an die Militärjunta in Myanmar. „Die Lieferung von Jagdflugzeugen des Typs Su-30SME setzt sich fort – zwei Flugzeuge wurden dem ausländischen Kunden schon 2022 geliefert, die übrigen werden zur vertraglich vereinbarten Frist geliefert“, sagte der Vizechef der staatlichen russischen Agentur für militärisch-technischen Zusammenarbeit, Wladimir Droschschow, am Dienstag bei der Luftfahrtausstellung Aero India der Nachrichtenagentur Interfax zufolge.

Laut Droschschow liefert Russland Myanmar auch Flugabwehrsysteme vom Typ Panzir-S1 und Aufklärungsdrohnen vom Typ Orlan-10. Fristen nannte der Beamte nicht. Russland ist weltweit einer der größten Rüstungsexporteure. Allerdings verspürt das russische Militär Medienberichten zufolge in seinem Angriffskrieg gegen die Ukraine selbst ein Ausrüstungsdefizit, speziell bei Aufklärungsdrohnen. Die mangelhafte Aufklärung gilt als einer der Gründe für die Probleme russischer Truppen in dem Krieg.

Für den Beschuss ukrainischer Städte setzt Moskau hingegen nach Angaben aus Kiew iranische Kampfdrohnen ein. Russland und der Iran bestreiten das offiziell.

In Myanmar hatte das Militär um Juntachef Min Aung Hlaing am 1. Februar 2021 die demokratisch gewählte Regierungschefin Aung San Suu Kyi entmachtet. Seit dem Coup versinkt Myanmar in Chaos und Gewalt. Das Militär geht hart gegen Proteste und bewaffneten Widerstand von Anti-Junta-Milizen im ganzen Land vor. Die EU und die USA haben Sanktionen gegen die Militärführung verhängt. Nach Schätzungen der Gefangenenhilfsorganisation AAP wurden seit dem Putsch mindestens 2.940 Menschen getötet und mehr als 17.500 festgenommen. Viele Menschen flohen.

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