piwik no script img

Trotz Widerstand von USA, Iran und SyrienUN legt Todesstrafe auf Eis

Nach einer hitzigen Debatte einigt sich der Menschenrechtsausschuss der UN-Generalversammlung in New York, weltweit Todesurteile auszusetzen.

Der Vorhang kann gleich zu bleiben - hier stirbt erstmal niemand mehr. Bild: ap

GENF taz Der Menschenrechtsausschuss der UN-Generalversammlung in New York hat sich mit Mehrheit für ein weltweites Moratorium bei der Vollstreckung von Todesurteilen ausgesprochen. Nach zweitägiger teilweise hitziger Debatte stimmten am Donnerstag Abend 99 der 192 UNO-Mitgliedsstaaten einem von Italien im Namen der EU eingebrachten Resolutionsantrag zu. 52 Länder votierten dagegen - darunter die USA, der Iran und Syrien. 33 Staaten enthielten sich der Stimme.

Der italienische UN-Botschafter Marcello Spatafora äußerte die Hoffnung, dass die Entschließung nun auch im Plenum der Vollversammlung eine Mehrheit finden wird. Dort wurden entsprechende Initiativen 1994 und 1999 abgelehnt. Sollte die Vollversammlung die Resolution annehmen, hätte dies zwar ein hohes moralisches Gewicht, wäre für die 192 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen aber rechtlich nicht bindend.

Amnesty International begrüßte das Abstimmungsergebnis und sprach von einem "wachsenden internationalen Trend zur weltweiten Abschaffung der Todesstrafe".

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!