Trans* Politikerin in Vermont: trans* for Repräsentantenhaus
Christine Hallquist will für die US-Demokraten Regierungschefin des Staates Vermont werden. Wird sie gewählt, wäre sie die erste trans* Gouverneurin.

Die Unternemerin Christine Hallquist will für die US-Demokraten in den Kongress Foto: dpa
WASHINGTON afp/dpa | Die Demokraten haben als erste große Partei in den USA eine trans* Frau als Kandidatin für einen Gouverneursposten aufgestellt. Die Unternehmerin Christine Hallquist setzte sich bei den Vorwahlen der Partei am Dienstag im Bundesstaat Vermont gegen mehrere Mitbewerber durch und geht damit als Spitzenkandidatin für das Gouverneursamt in die Wahl im November. Verbände, die sich für die Rechte sexueller Minderheiten einsetzen, begrüßten die Nominierung als „historisch“.
Vermont ist ein Bundesstaat im Nordosten der USA, der traditionell liberaler und progressiver ist als andere Staaten des Landes. Ein Sieg ist Hallquist jedoch nicht gewiss: Sie tritt gegen den populären republikanischen Amtsinhaber Phil Scott an, dem Demoskopen gute Chancen auf eine Wiederwahl einräumen. Das Amt des Gouverneurs entspricht in etwa dem Amt eines Ministerpräsidenten in einem deutschen Bundesland.
Hallquist war zuvor Chefin des Energieunternehmens Vermont Electricity Coop. Nach eigenen Angaben begann sie 2015 mit der Geschlechtsangleichung. Auf ihrer Wahlkampf-Webseite heißt es, sie habe sich „nach Jahren des Verbergens“ für das Coming Out entschieden – und sei die erste Wirtschaftsführerin im Land, die während ihrer Geschlechtsangleichung ein Unternehmen geleitet habe.
Mit der demokratischen Kandidatin Ilhan Omar in Minnesota und Rashida Tlaib, die in der vergangenen Woche die Vorwahl der Demokraten in einem Bezirk in Michigan gewann, könnten zudem die ersten Musliminnen ins US-Repräsentantenhaus einziehen. Tlaibs Einzug gilt als sicher: Sie hat bei ihrem Rennen keinen republikanischen Gegenkandidaten.
Leser*innenkommentare
warum_denkt_keiner_nach?
Ich wünsche ihr viel Kraft. Sie wird sie brauchen...
Sven
Und was ist daran so toll, dass man berichten müsste?
Benjamin Brink
@Sven Der Artikel ist ja zunächst erstmal wertungsfrei.
Und wer soll darüber entscheiden, was berichtenswert ist? Doch wohl nicht etwa Sie, oder?
Sven
@Benjamin Brink Natürlich ist allein schon der Umstand, dass so etwas berichtet wird, eine Wertung. Mit Auswahl von News macht man Politik.