Toter Terrorverdächtiger in Sachsen: Justizminister räumt Versäumnisse ein
Handelte der Terrorverdächtige Jaber A. im Auftrag des IS? Die Ermittlungsbehörden gehen weiter davon aus, doch Beweise gibt es bislang keine.
Die Ermittlungsbehörden vermuten, dass A. im Auftrag des IS handelte. Ende August sei der Syrer aus der Türkei kommend in Leipzig gelandet und habe dabei seinen Anschlagsplan „in der Tasche“ gehabt, zitierte die Zeitung Ermittler.
Nach Erkenntnissen der Sicherheitsbehörden hatte Jaber A. einen Sprengstoffanschlag auf einen Berliner Flughafen geplant. In der Wohnung in Chemnitz, in der der 22-Jährige zuletzt lebte, fanden die Ermittler 1,5 Kilogramm hochexplosiven Sprengstoff. Er hatte sich am Mittwochabend zwei Tage nach seiner Festnahme in einem Leipziger Gefängnis erhängt – mit einem T-Shirt seiner Anstaltskleidung an einem Gitter in seiner Zelle.
Unklar ist weiter, wie es zum Tod des Syrers in der Leipziger JVA kommen konnte. Sachsens Justizminister Sebastian Gemkow (CDU) räumte Versäumnisse im Justizvollzug des Landes ein. „Wir alle müssen im Umgang mit islamistischen Strafgefangenen dazulernen. Offensichtlich reichen unsere herkömmlichen Instrumente und Erfahrungen zur sicheren Unterbringung von Gefangenen nicht aus“, sagte er der Bild am Sonntag. Es könne sein, dass ein Islamist seinen Selbstmord gezielt umsetze, um den Behörden die Ermittlungen zu erschweren und dem verhassten westlichen Rechtssystem zu schaden.
Jaber A. soll durch Berliner Imame mit dem radikalen Islam in Verbindung gekommen sein, berichteten der Spiegel und die Deutsche Welle unter Berufung auf einen Bruder des Syrers. Dieser beschuldigte die Polizei, für den Tod des 22-Jährigen verantwortlich zu sein. „Selbst wenn er IS-Mitglied war: Die begehen keinen Selbstmord“, sagte Alaa al-Bakr der Welt.
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