Tote bei Kämpfen in Syrien: Keine Feuerpause für Aleppo
Ärzte aus den Rebellengebieten in Aleppo fordern Hilfe von US-Präsident Obama. Bei einem Gasangriff wurden vier Menschen getötet.
Russland hatte tägliche Feuerpausen zwischen 10.00 und 13.00 Uhr (11.00–14.00 MESZ) ausgerufen, um Hilfslieferungen für die Bevölkerung zu ermöglichen. Die russische Luftwaffe kämpft seit dem vergangenen Jahr auf der Seite von Staatschef Baschar al-Assad gegen verschiedene Rebellengruppen. Hilfsorganisationen hatte die dreistündige tägliche Feuerpause von vornherein als zu kurz kritisiert. Die UNO forderte eine Waffenruhe von 48 Stunden sowie sichere Fluchtkorridore, damit Hilfswerke die dringend nötigen Lieferungen nach Aleppo bringen können.
„Die Zeit drängt“, sagte der UN-Sondergesandte Staffan de Mistura am Donnerstag in Genf. Die Versorgung der Bevölkerung sei völlig unzureichend. „Zivilisten von beiden Seiten sind in Gefahr“, so de Mistura.
Vor diesem Hintergrund hat eine Gruppe von Ärzten im von Rebellen kontrollierten Osten Aleppos einen verzweifelten Hilfsappell an US-Präsident Barack Obama geschickt. „Uns helfen keine Tränen, kein Mitleid und nicht einmal Gebete, wir benötigen Ihr Handeln“, heißt es in dem Brief der Ärzte. Ohne einen ständigen Versorgungskorridor werde sich der Hunger weiter ausbreiten, und die Vorräte der Krankenhäuser gingen vollends zu Ende, warnten 15 der 35 noch praktizierenden Ärzte aus dem Ostteil Aleppos. Sie schilderten dramatische Zustände in den Krankenhäusern der Stadt.
Nach Angaben eines Krankenhauses in Aleppo wurden bei einem Gasangriff in Aleppo mindestens vier Menschen getötet. Weitere 55 hätten Verletzungen der Atemwege erlitten, sagte der Chef des Al-Kuds-Hospitals, Hamsa Chatib. Die Behälter mit dem Gas, bei dem es sich vermutlich um Chlor handle, seien am Mittwoch zusammen mit Fassbomben über einem Viertel abgeworfen worden, das von Rebellen kontrolliert wird.Chatib sagte, er habe Kleidungsstücke und Bombenteile als Beweismittel aufgehoben.
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