Tote bei Gefecht im Gazastreifen: Netanjahu bricht Frankreich-Besuch ab
Bei einem Einsatz des israelischen Militärs kam es am Sonntag zu einem Schusswechsel. Dabei wurden sechs Palästinenser und ein Soldat getötet.
Der Schusswechsel ereignete sich demnach im Süden des Gazastreifens nahe der Stadt Chan Junis. Die Essedin-al-Kassam-Brigaden erklärten, die israelischen Soldaten seien in einem Zivilfahrzeug in den Gazastreifen eingedrungen. Ein Sprecher der im Gazastreifen herrschenden Hamas sprach von einem „feigen israelischen Angriff“. Laut palästinensischen Sicherheitskreisen flog Israel auch Luftangriffe.
Nach dem Schusswechsel wurden aus dem Gazastreifen mindestens zehn Raketen in Richtung Israel abgefeuert. Davon wurden mehrere von der israelischen Raketenabwehr abgefangen, wie die Armee erklärte. Im Süden Israels ertönten Warnsirenen.
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu beendete nach dem Gefecht vorzeitig einen Besuch in Paris. Wegen der Sicherheitslage im Süden des Landes habe Netanjahu sich entschieden, den Besuch abzubrechen und noch am Abend nach Israel zurückzukehren, erklärte sein Büro.
Immer wieder Zusammenstöße
Netanjahu hatte sich zu den Weltkriegs-Gedenkfeiern in der französischen Hauptstadt aufgehalten. Er sollte eigentlich am Montag Frankreichs Staatschef Emmanuel Macron treffen. Israels Verteidigungsminister Avigdor Lieberman führte nach Angaben seines Büros Beratungen im militärischen Hauptquartier.
Seit rund einem halben Jahr herrschen verstärkte Spannungen zwischen Israel und den Palästinensern im Gazastreifen. An der Grenze kommt es seit Ende März immer wieder zu antiisraelischen Protesten, die meist in blutige Zusammenstöße mit Soldaten münden. Wiederholt gab es Anschläge mit Raketen und Brandballons auf israelisches Gebiet.
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