Tote auf der Flüchtlingsroute: Mehr als 5.000 starben im Mittelmeer
Das Jahr 2016 erreicht eine traurige Rekordzahl. Durchschnittlich kamen demnach in diesem Jahr 14 Geflohene pro Tag im Mittelmeer ums Leben.
An Bord des ersten der beiden Schlauchboote seien zwischen 120 und 140 Menschen gewesen, davon sehr viele Frauen und Kinder. Nur 63 Insassen hätten der italienischen Küstenwache zufolge gerettet werden können. Aus dem zweiten Schlauchboot seien 80 von etwa 120 Insassen gerettet worden. Etwa 175 weitere Flüchtlinge seien aus einem Holzboot gerettet worden.
Diese Zahlen zeigten die Notwendigkeit, legale Wege für Flüchtlinge nach Europa zu schaffen, betonte das UNHCR. Dann wären die Menschen nicht angewiesen, die gefährliche Mittelmeer-Überfahrt zu wagen und sich in die Hände von Schleppern zu begeben. Anscheinend werde die Qualität der Boote der Menschenschmuggler immer schlechter, und das schlechte Wetter halte sie immer seltener davon ab, in See zu stechen.
Die Menschen machen sich in oft heillos überfüllten und seeuntüchtigen Booten aus Nordafrika auf den Weg Richtung Europa, um dort Schutz vor Krieg und Vertreibung oder eine bessere wirtschaftliche Zukunft zu suchen. Seit der Vereinbarung zwischen der EU und der Türkei über die Rücknahme von Flüchtlingen im März ist dies die Hauptroute für Migranten.
Für die gefährliche Überfahrt zahlen sie Schlepperbanden oft hohe Summen. Vor der libyschen Küste kreuzen Schiffe der EU, um gegen die Schlepper vorzugehen und Migranten aus Seenot zu retten. An dem Einsatz, bei dem bereits Zehntausende Menschen vor dem Ertrinken gerettet werden konnten, beteiligt sich auch die Bundesmarine.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Streit um tote Geiseln in Israel
Alle haben versagt
Comeback der Linkspartei
„Bist du Jan van Aken?“
Nach Taten in München und Aschaffenburg
Sicherheit, aber menschlich
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
Soziologische Wahlforschung
Wie schwarz werden die grünen Milieus?
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen