piwik no script img

Tod von britischem RockmusikerGitarren-Legende Jeff Beck ist tot

Er gilt als einer der größten Rock-Gitarristen aller Zeiten. Nun ist der britische Ausnahme-Musiker an einer plötzlichen Erkrankung gestorben.

Jeff Beck (1944-2023) bei einem Konzert im Madison Square Garden im Jahr 2010 Foto: Evan Agostini/ap

London dpa | Der legendäre britische Rock-Gitarrist Jeff Beck ist tot. Er starb im Alter von 78 Jahren nach einer plötzlichen Erkrankung an bakterieller Meningitis, wie am Mittwoch auf seiner offiziellen Website mitgeteilt wurde. Beck gilt unter Fachleuten als einer der größten Gitarristen aller Zeiten. Der achtfache Gewinner des US-Musikpreises Grammy arbeitete im Laufe seiner langen Karriere mit zahlreichen anderen Rock-Größen zusammen, darunter Jimmy Page, Rod Stewart, Roger Waters und Jon Bon Jovi.

„Im Namen seiner Familie geben wir mit tiefer und umfassender Trauer die Nachricht von Jeff Becks Ableben bekannt“, hieß es auf Becks Website. Beck sei nach seiner Erkrankung an Gehirnhautentzündung „friedlich“ entschlafen.

Bereits kurz nach Bekanntgabe von Becks Tods zollten zahlreiche Rock- und Popstarts dem einstigen Mitglied der berühmten britischen Band The Yardbirds Tribut. Rolling-Stones-Sänger Mick Jagger rühmte den Verstorbenen als „einen der größten Gitarrenspieler der Welt“. Jimmy Page – ebenfalls ein Rock-Gitarrist mit Legendenstatus – pries Becks „einzigartige Technik“ sowie „offenbar grenzenlose Imagination“.

„Niemand spielte Gitarre wie Jeff“, konstatierte der Sänger der Band Kiss, Gene Simmons. Die Punk-Poetin Patti Smith beschrieb Beck als „quecksilberhaft, innovativ, unmöglich zu kategorisieren“. Sie nannte ihn „einen der Meister meiner Generation“.

Ein virtuoser Regelbrecher

Beck beeinflusste Generationen von Gitarristen mit seiner Virtuosität und Experimentierfreudigkeit. Er sprengte die Genregrenzen, brillierte in Hard Rock und Rhythm and Blues ebenso wie in Jazz und Funk.

„Ich schere mich nicht um die Regeln“, sagte er einmal. „Vielmehr ist es so, dass wenn ich nicht in jedem Song mindestens zehnmal die Regeln breche, ich meinen Job nicht richtig mache“. Das Magazin „Rolling Stone“ setzte Beck im Jahr 2015 auf den fünften Platz der 100 größten Gitarristen aller Zeiten.

Der aus einem Vorort von London stammende Beck brachte sich das Gitarrenspiel selbst bei. Berühmt wurde er in den 1960er Jahren mit den Yardbirds, wo er den ausgeschiedenen Eric Clapton ersetzte. Bei den Yardbirds spielte Beck mit Jimmy Page zusammen, der später die Kult-Band Led Zeppelin gründete.

Auch Beck gründete später seine eigene Band – die Jeff Beck Group mit dem Sänger Rod Stewart und dem Bassisten Ronnie Wood. Danach startete er eine lange Solo-Karriere. Mitte der 70er Jahre hatte er mit dem Album „Blow By Blow“ einen besonders großen Erfolg. Auch wirkte Beck bei vielen Alben anderer berühmter Musiker mit – so stellte er seine Künste etwa Roger Waters und Tina Turner zur Verfügung.

Letztes Album mit Johnny Depp

Im vergangenen Jahr noch veröffentlichte Beck ein Album mit dem Hollywoodstar Johnny Depp. Auf „18“ covern die beiden Hits von den Beach Boys, Marvin Gaye oder Velvet Underground.

„Als Johnny und ich anfingen, zusammen Musik zu machen, hat das echt unseren jugendlichen Geist und unsere Kreativität entfacht“, erzählte Beck damals. „Wir scherzten, dass wir uns fühlten, als wären wir wieder 18, also wurde das auch zum Titel des Albums.“

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

11 Kommentare

 /