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Tod von Kongos OppositionsführerWie starb Etienne Tshisekedi?

Vor gut einer Woche war der Politiker zu medizinischen Untersuchungen aus Kinshasa nach Brüssel gereist. Mit seinem Tod rechnete sein Umfeld nicht.

Etienne Tshisekedi bei seiner letzten großen Kundgebung, Kinshasa 31. Juli 2016 Foto: ap

Brüssel taz | Der historische Oppositionsführer des Kongo, Etienne Tshisekedi, ist am Mittwoch in einem belgischen Krankenhaus gestorben. Der 84jährige befand sich zu einer Reihe medizinischer Kontrolluntersuchungen im Krankenhaus Sainte Elisabeth im Brüsseler Vorort Uccle, als er nach 17 Uhr verschied.

Die Todesnachricht wurde von den Vizesekretären seiner Partei UDPS (Union für Demokratie und Sozialen Fortschritt) verkündet, Bruno Tshibala und Félix Tshisekedi, und von medizinischen Quellen bestätigt. Félix Tshisekedi ist der Sohn des Verstorbenen.

Nach seinen Angaben fiel sein Vater einer Lungenembolie zum Opfer. Etienne Tshisekedi war am 24. Januar aus Kinshasa in Begleitung seiner Ehefrau Marthe und seinem Sohn Roger in einem Sanitätsflugzeug nach Brüssel gereist – für einen „einfachen Arztbesuch“, wie Félix Tshisekedi damals sagte. Drei Wochen lang sollten die Untersuchungen dauern. Es ist nicht zu erkennen, dass seine Entourage sich auf den Ernstfall vorbereitet hätte. Allgemein wurde die Tosdenachricht mit Überraschung aufgenommen.

Am internationalen Flughafen von Kinshasa war Tshisekedi zu Fuß bis zu dem Privatjet nach Brüssel gegangen. Vor seiner Abreise war er zum Präsidenten des „Nationalrates zur Überwachung des Übergangsabkommens“ erkoren worden – jenes Gremium, das die Vorbereitung freier Wahlen im Kongo bis Ende 2017 überwachen soll, gemäß des zu Silvester geschlossenen Abkommens zwischen der Regierung von Präsident Joseph Kabila und der von der UDPS geführten Opposition.

Wie es jetzt weitergeht, ist offen. Kongos Regierungssprecher Lambert Mende sagte, man warte darauf, was die Familie Tshisekedi plane. Noch am Donnerstag wollte Félix Tshisekedi aus Kinshasa nach Brüssel aufbrechen, um zum Rest der Familie zu stoßen. Es wird eine Trauerfeier in Brüssel erwartet, bevor der Leichnam nach Kinshasa überführt wird.

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