Titanic verwirrt mit Diekmann-Interview: „Nennen Sie mich Hundepimmel“
In einem angeblichen Interview mit der Zeitschrift „Titanic“ zu seinem Fake-Interview mit Jan Böhmermann beschimpft Kai Diekmann seine Vorgesetzten übel.
dpa/taz | Das Nachrichtenmagazin Titanic hat mit einem angeblichen Interview mit Bild-Herausgeber Kai Diekmann (51) am Donnerstag Verwirrung gestiftet. Darin ging es um das Fake-Interview, das Kai Diekmann vorgab, mit ZDF-Moderator Jan Böhmermann geführt zu haben. „Ich weiß nicht. Sie sind hier so ehrlich, das klingt nach einem Fake…“, hieß es von dem Titanic-Interviewer. Diekmann antwortet darauf allerdings: „Ich verbürge mich, dass das hier die pure Wahrheit ist. Da kann hundertmal ‚Satire‘ drüberstehen.“
Das angebliche Gespräch zwischen Titanic und Diekmann war mit den Worten übertitelt: „TITANIC-Super-Scoop: Das erste Interview mit Böhmermann-Interviewer Kai Diekmann!“ Der ehemalige Bild-Chefredakteur wird unter anderem auf die Frage nach dem Grund seines gefaketen Interviews mit den Worten zitiert: „Ich fand es wichtig, daß dieser ermüdende Quatsch einfach ewig weitergeht.“
Im Interview, in dem Diekmann darauf besteht „Hundepimmel“ und „faschistischer Schwachkopf“ genannt zu werden, beschimpft er den Springer-Vorstandsvorsitzenden Mathias Döpfner als „mafiöses Schwein“ und sagt, Verlegerin Friede Springer stinke „aus dem Arsch nach [Bild.de-Chef] Julian Reichelt“. Freundliche Worte findet er dagegen für den Bild-Kolumnisten Franz-Josef Wagner, den er als „netten Mann mit Abitur“ lobt. Ebenfalls lobt er den türkischen Präsidenten Recep Tayyip Erdoğan für dessen Führungsqualitäten.
Böhmermann hatte vor zwei Wochen in einem Schmähgedicht Erdoğan mit Begriffen unterhalb der Gürtellinie bedacht, aber darauf hingewiesen, dass dies auch in Deutschland verboten sei. Erdoğan erstattete Anzeige. Diekmann hatte daraufhin am Mittwoch auf Facebook ein angebliches Interview mit Jan Böhmermann gepostet.
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