Tinder, Hunde und Gesundheit: Spießer in der Bundeswehr
Bargeld ist wieder in, Hunde boomen und die Bundeswehr will weniger Sex. 5 Dinge, die wir diese Woche gelernt haben.
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1 Bargeld ist wieder gefragt
Seit Dienstag kann in Tausenden Supermärkten, Tankstellen und anderen Shops nur noch bar bezahlt werden, weil ein bestimmter Typ von Kartenlesegeräten kaputt ist. Bei Twitter teilen Betroffene ihr Leid. VerkäuferInnen, die verzweifelten KundInnen die Einkäufe verweigern. PendlerInnen, die Fremde um Geld für Benzin anbetteln. Dazu noch AfD-Bargeldfetischisten, die ihren Triumph feiern. Trotzdem: Ein Fuffi in der Tasche schadet nie.
2 In Berlin wird mehr gebellt
Auch unangenehm: in Hundekacke treten. Die Wahrscheinlichkeit dafür steigt in Berlin. 126.300 Hunde sind dort erfasst, vor der Pandemie waren es 111.000. Das freut die einen – 1,6 Millionen Euro mehr Hundesteuereinnahmen – und nervt die anderen – Hundekacke, freilaufende Köter. Dank des Corona-Hundebooms stieg zudem der illegale Handel mit Welpen, weil die Nachfrage aus seriösen Quellen nicht mehr gedeckt werden konnte.
3 Die Bundeswehr ist spießig
Offiziell unseriös ist dagegen die Offizierin Anastasia Biefang, jedenfalls in den Augen ihrer Arbeitgeberin. Biefang hatte in der Datingapp Tinder geschrieben, sie führe eine „offene Beziehung auf der Suche nach Sex“. Die Bundeswehr erteilte einen Verweis: Die Formulierung wecke Zweifel an ihrer moralischen Integrität. Das bestätigte nun das Bundesverwaltungsgericht. Biefang will nun ihre Datingprofile von ihren Vorgesetzten prüfen lassen.
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4 Johnson erlaubt das Saufen
Während der Coronapandemie ging es in Downing Street 10 teils wild zu. Wegen illegaler Partys im Amtssitz von Boris Johnson steht der Premierminister unter Druck. Jetzt erließ er neue Regeln: „Mitarbeitern ist kein Alkoholkonsum in Nummer 10 gestattet. Die einzige Ausnahme gilt für formelle Veranstaltungen – Besuche von führenden internationalen Politikern.“ Saufen ist also nur noch erlaubt, wenn’s dem Empire dient.
5 Hamburger leben gesund
Besonders viel Drogen- und Alkoholmissbrauch gibt’s in Bremen und Meckpomm. Das und viel mehr verrät der interaktive Atlas der Krankenversicherung Barmer. Im Osten liegt der Anteil der Herzkrankheiten rund 40 Prozent höher als im Bundesschnitt. Auch Diabetes ist im Osten häufiger, dafür gibt es weniger Essstörungen. Am gesündesten lebt es sich übrigens in Hamburg, am ungesündesten in Thüringen.
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