Tierschutz in Dänemark: Kaninchen live auf Sendung getötet
Weil er die grausamen Methoden der Agrarwirtschaft deutlich machen wollte, tötete ein Moderator im Radio ein Kaninchen. Nun tobt eine Diskussion.
Der Gastgeber der Sendung, Moderator Asger Juhl, hatte das Kaninchen namens Allan am Montag während der Sendung mit mehreren Schlägen mit einer Luftpumpe auf den Kopf getötet. Damit habe die „Heuchelei“ der Dänen beim Tierschutz entlarvt werden sollen, twitterte der Sender.
Im Studio kam es zu einem Tumult, als Reality-Showstar und Tierrechteaktivistin Linse Kessler versuchte, das Kaninchen zu retten und Juhl mehrmals durch das Studio jagte, bevor sie es verlassen musste. Auf ihrer Facebook-Seite schrieb Kessler, sie hätte das Tier fassen und Juhl entwinden könne, habe aber gefürchtet, dass es dadurch noch größeren Schaden erlitten hätte.
Juhl bestritt im Fernsehen, dass das Kaninchen Qualen erlitten habe: Er habe es so hart geschlagen, dass es zu einem Genickbruch gekommen sei. Die Technik habe ihm ein erfahrener Tierpfleger im Zoo von Aalborg gezeigt, sagte er TV2. Das tote Tier habe er zu Hause zusammen mit seinen sechs und acht Jahre alten Kindern gehäutet, zerlegt und zu einem Schmorgericht zubereitet, das sie gemeinsam mit Ko-Moderator Kristoffer Eriksen abends gegessen hätten.
Im Internet waren die Ansichten über die Aktion geteilt: „Provozieren und für sich selbst werben“, twitterte ein Nutzer. Ein anderer schrieb: „Wie wäre es, wenn sich die Leute genauso über ertrunkene Flüchtlinge aufregen würden.“ Zuletzt hatte ein Zoo in Kopenhagen im vergangenen Jahr für Empörung unter Tierfreunden gesorgt, als eine gesunde Giraffe namens Marius getötet und zur Verfütterung an andere Zootiere vor den Augen von Kindern zerlegt wurde.
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