Thaifoodmarkt in Berlin: Abspülen oder Abräumen
Die Thaiwiese im Berliner Preußenpark muss ab Pfingsten Mehrweggeschirr anbieten. Sonst droht die Räumung.
Parichat Pai, die Vorsitzende des Thailändischen Vereins, berichtet der taz: „Tatsächlich verpflichtet uns der Bezirk per Vertrag, kein Einweggeschirr zu verwenden, um Müll zu vermeiden.“ Außerdem sollen diejenigen KundInnen einen Preisrabatt bekommen, die eigenes Geschirr mitbringen. An sich begrüße der Verein das Vorhaben, allerdings würden derzeit noch die Voraussetzungen fehlen, sagt die Vereinsvorsitzende der taz: Charlottenburg-Wilmersdorf will im Preußenpark ein Multifunktionsgebäude errichten, in dem Geschirr ausgeliehen und gespült werden kann. Mit der Fertigstellung ist 2024 zu rechnen. Derzeit gibt es an den Marktständen weder fließendes Wasser noch Strom, was aber Voraussetzung zum Geschirrspülen ist.
Keine Spülmöglichkeit
Mitte Mai habe das Bezirksamt bei einer Kontrolle die Nutzung von Einweggeschirr dokumentiert und dem Betreiberverein eine Abmahnung erteilt, sagt Pai. Das Papier liegt der taz vor. Falls bis Pfingsten der Verzicht auf Einweggeschirr nicht erfolge, so steht es dort, werde der Bezirk „die betroffenen Händler zur Räumung des Marktes“ auffordern. Stadtrat Schruoffeneger bietet dem Verein an, einen Pavillon im Preußenpark mit Wasseranschluss zum Geschirrspülen zu nutzen. Parichat Pai: „Allerdings hat uns das Grünflächenamt mitgeteilt, dass dieser Pavillon kurzfristig nicht zur Verfügung steht. Wir haben also Pfingsten noch keine Möglichkeit, Geschirr zu spülen.“
Schruoffeneger räumt ein, „dass es noch einige formale Vorbereitungen für die Inbetriebnahme des Pavillons braucht“. Das hindere die HändlerInnen aber nicht, andere Möglichkeiten der Verwendung von umweltfreundlichem Geschirr zu nutzen. Beispielsweise könne auch essbares Geschirr eingesetzt werden. „Eine Auflage übrigens, die wir bei fast allen Straßenfesten mittlerweile erteilen und die in der Regel problemlos umgesetzt wird.“ Zudem könnten ein Standrohr zur Wasserversorgung an einem Hydranten sowie ein Geschirrspülmobil ausgeliehen werden.
Aber möglicherweise hat der Bezirk das nicht dem Thailändischen Verein angeboten. Pai kennt das Angebot nicht, sagt sie. „Mit essbarem Geschirr haben wir hingegen versucht zu arbeiten. Aber das ist für Suppen und viele Salate nicht geeignet.“ Der Verein hat den Bezirk darum um eine Fristverlängerung von drei Wochen für die Auflage gebeten, und sucht parallel nach einem Anbieter für Leihgeschirr.
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