Tempokontrollen sind doch möglich: Polizei jagt erfolgreich Motorrad-Raser
Im Harz werden zu schnelle „Biker“ leichter erwischt, als oft angenommen wird. Derweil wächst die Liste der Orte mit Protesten gegen Motorradlärm.
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Mit der aktuellen Messtechnik könnten „Biker“ von vorn mit dem Gesicht und gleichzeitig von hinten mit dem Kennzeichen aufgenommen werden, sagte ein Polizeisprecher der taz. „Da kann man diese Fahrer erkennen.“
Die Halter würden einen Bußgeldbescheid bekommen. Den müssten sie begleichen – oder bestreiten, dass sie selbst gefahren seien. „Dann müssen sie aber den Fahrzeugführer nennen“, so der Polizist. Mit dieser Methode verfolge die Polizeiinspektion Goslar seit Jahren Motorradraser erfolgreich. „Sonst würde das ja keinen Sinn machen, uns dort hinzustellen.“
Der schnellste Raser sei am Wochenende mit Tempo 192 – etwa 92 Stundenkilometer schneller als erlaubt – geblitzt worden. Da man bei einer derartigen Tempoüberschreitung von Vorsatz ausgehen könne, müsse der Fahrer mit 1.200 Euro Geldbuße, 2 Punkten in Flensburg und 3 Monaten Fahrverbot rechnen. Überhöhte Geschwindigkeiten sind ein wesentlicher Grund für die oft schweren Unfälle in der Region, bei denen immer wieder Menschen ums Leben kommen. Die Polizei kontrolliert deshalb im Sommer fast jedes Wochenende gezielt „Biker“.
Motorräder sind auch wegen ihres Lärms umstritten. Viele „Maschinen“ sind so konstruiert, dass sie besonders laut sind, weil die Fahrer Wert auf „Sound“ legen. Die taz hatte am Samstag eine Karte veröffentlicht, derzufolge es deutschlandweit Beschwerden gegen Motorradlärm gibt. Daraufhin haben Leser weitere Orte mit Protesten gegen Lärm durch Motorräder oder extra laute Autos gemeldet. Am Montagabend hatte die Liste schon über 190 Einträge. Weitere Hinweise mit Postleitzahl, Ortsname und Quellenangabe können Sie an kfzlaerm@taz.de schicken. (mit dpa)
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