Taz deckt Glühbirnenverschwörung auf: Verehrt, verraten und verglüht
Tausend Stunden und mehr nicht! So dekretierte einst das Elektrokartell die Lebensspanne der Glühbirne. Ein Frevel. Denn die Lichtspenderin ist in Uterusform gegossene Perfektion.
„Was fürn Leben, diese Glühbirne – wenn sie nur sprechen könnte und davon erzählen … Tja, wenn's sonst nichts ist: Sie spricht.“ So beginnt Thomas Pynchons Geschichte über die unsterbliche Glühbirne „Byron“, die den Häschern des Elektrokartells Phoebus S.A. entkommt und einen Aufstand der Glühbirnen gegen die Begrenzung ihrer Lebensdauer auf 1.000 Stunden plant.
Den Aufstand hatte sich Pynchon ausgedacht, die Begrenzung aber war real. 1926, „ausgerechnet zum Fest des Lichts“, wie sich der Devianzforscher Rolf Schwendter viel später empörte, hatte das Kartell die Lebensdauer aller Glühbirnen von 2.000 auf 1.000 Stunden verkürzt. Alle Kartellmitglieder mussten fortan für jede verkaufte Glühbirne, die 50, 100 oder sogar 200 Stunden länger brannte als die vereinbarten 1.000 Stunden, eine Strafe zahlen. Bis zu 200 Stunden Brenndauer weniger blieben hingegen straffrei.
Wie weit der Arm des Glühbirnenkartells reichte, kann man den zumeist mit dem Vermerk „geheim“ versehenen Akten der Phoebus S.A. entnehmen, die heute im Berliner Landesarchiv liegen. In einem ihrer Beschlüsse heißt es: „Tokio Electric Company darf Lampen nach China exportieren, aber nur solche, die 1.000 Stunden halten.“ Es sollte bis zum Sieg des Kommunismus dauern, ehe chinesische Fabriken ressourcenschonende Glühbirnen herstellten, die 5.000 Stunden brannten.
Im Hinblick auf die Werbung fasste das Glühbirnenkartell im Jahr 1929 folgenden Beschluss: „Die Propaganda soll dahin gehen, dass der Eindruck entsteht, es gäbe eine Konkurrenz zwischen den Lampen-Fabriken.“ Und: „Die Wahl der Mittel bleibt jedem Mitglied vorbehalten, da es wünschenswert erscheint, dass keine Einheitlichkeit nach außen besteht.“
Noch vor der Gründung des Elektrokartells war dies ein Streitpunkt gewesen, an dem die 1919 von Rathenau und Siemens gemeinsam gegründete Aktiengesellschaft Osram erst einmal scheiterte. Emil Rathenau hatte 1883 das Glühbirnenpatent von Thomas Alva Edison erworben, sein Sohn Walther Rathenau wollte dann auf amerikanische Art mit Werbung das „Bedürfnis“ nach der neuen elektrischen Beleuchtung wecken. Dazu illuminierte er eine Theateraufführung in München und das Café Bauer in Berlin.
Werner von Siemens hingegen wollte die Elektrifizierung von oben durchsetzen – durch Einflussnahme auf den Staat, mit dem sich der Konzern von Beginn an verband. Rathenau zog sich aus Osram zurück, blieb aber mit der Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft (AEG) im Kartell vertreten. Als Außenminister der Weimarer Republik gelang es ihm mit dem Vertrag von Rapallo, im kommunistisch gewordenen Russland wieder Geschäfte zu machen; sein AEG-Konzern diente dabei als „Milchbruder“ der Moskauer Fabrik Elektrosawod.
Von Beginn an war die Glühbirne ein Symbol für Aufklärung, Fortschritt und Erfindungsgeist; mit Lenins Definition des Kommunismus als „Elektrifizierung plus Sowjetmacht“ wurde sie auch zu einem Symbol des Sozialismus. Wo dieser Boden gewann, wurde es hell! „Die Glühbirne im schattenarm gewordenen Zimmer hat die Anfechtungen des Nachtgrauens weit gründlicher geheilt als Voltaire“, schrieb Ernst Bloch, und der italienische Futurist F. T. Marinetti gestand: „Ich bete jede Nacht zu meiner Glühbirne“. Er war einer der Ersten, die die Glühbirne nicht bloß unter funktionalen Aspekten betrachteten, sondern sich an einer Metaphysik der Glühbirne versuchten.
Glühbirnen haben eine „Seele“. So nennt man ihren Wolframfaden, seitdem der russische Forscher Alexander Gurwitsch herausfand, dass jede lebende Zelle Photonen emittiert und der Zelltod, das Erlischen allen Lebens, dem Ausknipsen einer Glühbirne ähnelt. Die Birne hat zudem ein Geschlecht: Sie ist weiblich – erkennbar an ihrer „Uterusform“, wie die Kulturwissenschaftlerin Gerburg Treusch-Dieter in den Achtzigern befand. Kurz: „Die Glühbirne ist perfekt“, wie 1929 der Elektroingenieur und Autor populärer Technikbücher Artur Fürst in einer Auftragsarbeit für Osram schrieb. Noch im Jahr 2006 bezeichnete der leitende Osram-Diplomingenieur Alfred Wacker die Glühbirne als „einfach genial, das ganze Netz ist für sie gemacht“.
Doch ihre Tage sind gezählt, bis 2012 soll sie in Europa völlig vom Markt verschwinden.
Bereits 1985 hatte Osram verkündet: „Tut uns leid, Mister Edison.“ Damit bewarb der Konzern seine „Energiesparlampen“. Das Wort hatte Osram „überhaupt erst“ für diese umgebogene Leuchtstoffröhren erfunden, wie Alfred Wacker 2008 aus der Münchner Osram-Zentrale hervorhob. Er reagierte damit auf eine Kritik aus der Bundesanstalt für Materialprüfung, wo man bezweifelte, dass Osram seine „Halogen-ES“-Birnen „Energiesparlampen“ nennen dürfe.
Das Glühbirnenkartell Phoebus S.A., das sich später umbenannte in International Electrical Association (IEA) und sich in Pully bei Lausanne niederließ, teilte 1992 mit, dass sich das Kartell im Herbst 1989 aufgelöst habe. „Wer's glaubt, wird selig“, meinte dazu der brasilianische Kartellforscher Rudolf Mirow. Er besuchte damals das Kartellamt in Berlin und schimpfte anschließend: „Das sind keine Kartellverhinderer, sondern Kartellhüter.“
Auch bei der Treuhandchefin Birgit Breuel fand er kein Gehör, die er davor warnte, das ostdeutsche Lampenkombinat Narva abzuwickeln, das geeignet wäre, dem Elektrokartell einmal „Paroli zu bieten“. Bis auf das Narva-Leuchtstoffröhrenwerk in Brand-Erbisdorf, das sich quasi selbst privatisierte, wurden im Osten so gut wie alle „Arbeitsplätze im Licht“ vernichtet.
Günter Grass schreibt in seinem 1995 veröffentlichten Treuhand-Roman „Ein weites Feld“, in dem ein befristet angestellter Aushilfshausmeister namens Fonty die Hauptrolle spielt: „Als letzten Treuhand-Auftrag soll er sich ein neues Wort für ‚abwickeln‘ ausdenken (…). Danach schrieb er die Geschichte des VEB Glühlampenwerks als mögliche Bilderbogengeschichte: ‚Man könnte im Neuruppiner Stil mit Goebel/Edison, den Erfindern der Glühbirne, beginnen und dann die ewig vom Kurzschluß bedrohte Erleuchtung der Welt von Station zu Station steigern, bis es bei der volkseigenen Narva und auch sonst zappenduster wird‘.“
Diesen Romanschluss hatte ihm die taz gewissermaßen nahegelegt. Und das kam so: 1982 saßen der taz-Kulturredakteur Mathias Broeckers und der taz-Vogelsberg-Korrespondent (ich) in einem Nachtzug von Berlin nach Fulda. Wir redeten über Glühbirnen, ausgehend von Pynchons unsterblicher, die er real übrigens in der Feuerwehrwache von Livermore, Kalifornien, entdeckt hatte, wo sie seit 1901 brannte und immer noch brennt.
Dabei kamen wir auf eine ganz andere „Glühbirnenverschwörung“ als die der Phoebus/IEA zu sprechen, denn überall hatten wir seit unserer Pynchon-Lektüre Glühbirnen entdeckt: in allen möglichen Texten, Kunstwerken, Werbeplakaten, ja selbst auf Stellenanzeigen. Byron lebte – und wie! Wir berichteten in der taz-Buchmessenausgabe und dann in dem US-Journal Pynchon-Notes darüber. In den darauffolgenden Jahren entstand daraus eine ganze taz-Glühbirnenforschung, der sich der Germanist Helmut Salzinger, der Kartellkritiker Kurt Rudolf Mirow, der Dichter und Glühbirnenpatentinhaber Erich Fried, der Weddinger Erfinder Dieter Binninger und andere anschlossen.
Richtig los ging es damit jedoch erst, als die Siemensmanager in der Treuhand-Betriebsbewertungsgruppe Narva auf die Abwicklungsliste setzten und der Treuhandpräsident Detlef Rohwedder erschossen wurde (laut Bild-Zeitung „beim Auswechseln einer kaputten Glühbirne“), nachdem er die geplante Narva-Abwicklung ausgesetzt hatte. Dieses Werk wurde dann von Rohwedders Nachfolgerin an drei Westberliner Immobilienspekulanten verkauft. Nach Protesten musste die Treuhand diese heimliche Abwicklung rückgängig machen. Sodann trat Dieter Binninger als Narva-Käufer auf den Plan. Er hatte eine Glühbirne entwickelt, die 150.000 Stunden hielt (42 Jahre – so lange wie die DDR), die er in einer Fabrik mit nur einem Arbeiter, Herrn Weinstock aus Poznan, produzierte. Nachdem er seine Kaufofferte für Narva abgegeben hatte, stürzte Binninger mit dem Flugzeug ab.
Das war zu viel! Die taz berichtete nun fast täglich über Narva, und ich belebte mit dem Betriebsrat die Narva-Hauszeitung Lichtblicke wieder, die von der Treuhand eingestellt worden war. Aus dem Widerstand der Narva-Belegschaft entstand die ostdeutsche Betriebsräteinitiative.
Es nützte alles nichts. Am Ende waren doch alle „Arbeitsplätze im Licht“ weg. Auch im Westberliner Osram-Werk wurden bald die Glühbirnenfließstrecken in ein Werk im Elsass ausgelagert. Damit war die Birnenproduktion in der ehemaligen „Stadt des Lichts“ an ihr Ende gekommen.
Stattdessen nahm die Werbung für Energiesparlampen zu. Gleichzeitig konzentrierte sich Osram auf Leuchtdioden, die fast unsterblich waren. Auch wenn der Konzern sie immer heller und billiger macht, so dass sie nun doch wieder eine begrenzte Lebensdauer haben.
In der taz fristet die Glühbirnenforschung inzwischen nur noch eine Randexistenz; das Gros der Zeitung hat sich aus Gründen des Klimaschutzes auf die Seite der „Energiesparlampen“ geschlagen, obwohl ernste Zweifel an ihrem ökologischen Nutzen bestehen. Siemens will nun nach dem großen Skandal und der Strafe von einer Milliarde Euro, zu der der Konzern verurteilt wurde, die Korruption bekämpfen. Und die Glühbirnen verschwinden jetzt schon, obwohl ihnen die EU-Kommissare noch ein paar Jahre Restlaufzeit gewährt haben, aus den Regalen – um, wie bereits absehbar, auf dem Schwarzmarkt weiter gehandelt zu werden. Die Glühbirne ist noch nicht am Ende: „Byron ist verdammt, bis in alle Ewigkeit weiterzuexistieren, wissend um die Wahrheit und doch machtlos, etwas zu verändern“, heißt es bei Pynchon.
Leser*innenkommentare
Peter Vetas
Gast
Und noch immer wird durch die EU im blinden Aktionismus versucht, "Gutes" zu tun.
Aber noch immer ist gut gewollt noch lange nicht gut gemacht. So langsam sollte allen die Schädlichkeit dieser Eletronikfunzeln und das nicht vorhandene Einsparen von Energie bekannt sein.
Aber die EU beschäftigt sich ja liebend gerne mit der Krümmung von Bio-Gurken oder verfaßt 10.000 Worte umfassende Erklärungen zu Karamellbonbons statt mal auch nur irgendetwas sinnvolles zu machen. Lobbyistenpack überall!
Lasourise
Gast
Solange die Leute ihre Kinder im SUV in der Großstadt zur Schule fahren, lasse ich mir ungern verbieten, wie ich unser
Haus beleuchte.
xicht
Gast
Die Lebensdauer der Glühlampe kann jeder ins unendliche steigern: mit einem Dimmer. Der ohnehin mäßige Wirkungsgrad geht in den Keller. Mal ein Beispiel: das böse Glühlampenkartell. Phoebus. Da gab’s doch einen Ossi (Dieter Binninger), der hat eine „Ewigkeitsglühlampe“ erfunden. Bei nur 50% höherem Energieverbrauch die 150fache Lebensdauer! Klar, dass der gleich nach der Wende unter ganz mysteriösen Umständen ums Leben kam. Des Rätsels Lösung: man betreibe die Glühlampe bei Unterspannung. Mal sehen, was das bringt. Eine normale Lampe (100 W) kostet 1 Euro und hält 1.000 h. Binningers Glanzstück sei kostenlos. Alle 1.000 h brauchen wir also eine neue Lampe wegen des Kartells. Macht 1 Euro Schutzgeld. Während dieser Zeit hat Binnigers Wunderlampe nur 50 kWh mehr verbraucht, sind bei heutigen 23 ct/kWh nur 11,50 Euro Mehrkosten wegen des höheren Energieverbrauchs. Also hat die Lampen-Mafia uns 10,50 Euro eingespart. Das nenne ich eine ehrlich fidele Mafia! Übrigens, Herr Binninger war zu doof zum Rechnen, sonst wär ihm das auch schon aufgefallen. Aber so geht es manchem selbsternannten Geistriesen.
Wer behauptet, dass Glühlampen generell aussterben? Selbstverständlich hat so ziemlich jedem Hersteller Halogenlampen im Portfolio. Und die haben einen deutlich besseren Wirkungsgrad, brillanteres Licht und mit 2.000 bis 4.000 h auch eine deutlich höhere Lebensdauer als gewöhnliche Glühlampen, die zum Glück bald aussterben.
Was da an Blödsinn zum Thema Licht verzapft wird, lässt mich schaudern. Der Mensch als Augentier ist auf Licht sehr angewiesen. Nun, was sind Lichtstärke und Lichtstrom, Farbtemperatur, Beleuchtungsstärke und Leuchtdichte, ihr Schlaumeier? Licht ist unglaublich wichtig, und wie bei allen wichtigen Sachen interessiert sich kein Schwein dafür, aber jeder glaubt befugt zu sein, mitzureden. Es ist dermaßen erbärmlich, was an dummem Gerede, Verschwörungstheorien und Halbwissen durchs Netz geistert, ich komme unweigerlich zu dem Schluss, dass den ganzen Schwätzern nie ein Licht aufgegangen ist.
the truth
Gast
Wer seid Ihr ,dass Ihr Euch von nichtgewählten illegal an die Macht geputschten, der Industrie und den Banken verpflichteten Weltverschwörern eine der wichtigsten Errungenschaften der Weltentwicklung verbieten lasst?
Ihr seid freie Menschen! Auch wenn sie Euch zu Juristischen Personen ohne Euer Wissen gemacht haben.Jagt sie zu dem dem sie sich verpflichtet haben,dem Teufel-den den sie anbeten!
Der Schöpfung verpflichtet
the Truth
Glühbirnenliebe
Gast
Ein absolut wichtiger Artikel!
Zwar schon ein paar Jahre alt,
aber moch immer hochinteresant.
peter
Gast
im letzter zeit..."The Deception behind the Arguments used to ban Light Bulbs and other Products"
http://freedomlightbulb.org
peter
Gast
test of service..
Lighthouse
Gast
Stimmt, von Yarramalong,
aber Energi-Sparen von verbot ist noch Weniger...
(auf englisch, mit referenzen)
ceolas.net/#li171x
using USA Dept of Energy data references
Under 1% overall energy savings from efficiency regulations on incandescent lights.
Yarramalong
Gast
In den Kommentaren kommt das Wort Qualität kaum vor. Die Glühlampe steht für eine bestimmte Qualität des Lichts und des Leuchtmittels, mit der man über 100 Jahre leben gelernt hat. Selbst die Halogenlampe, die auch eine Glühlampe ist, kommt da nicht mit. Sie hat eine andere Qualität (höhere Farbtemperatur, viel höhere Helligkeit, kleinere Abmessungen der leuchtenden Fläche), die in bestimmten Fällen (z.B. Erzeugung von Brillanz) von Bedeutung ist, in anderen wiederum nicht.
Nicht umsonst gibt es Zehntausende Formen von Leuchtmitteln. Dass man ausgerechnet eine davon verbieten will, die überall in der Architektur und in Möbeln etc. Eingang gefunden hat, zeugt eher von Aktionismus. Gespart wird kaum etwas.
In Deutschland wird etwa 10% des Stroms für Licht verbraucht. Da die Glühlampe in Arbeitsumgebungen kaum noch anzutreffen ist, in der öffentlichen Beleuchtung ebenfalls nicht, handelt es sich energiepolitisch gesehen um eine Marginalie. Hingegen ballert die Beleuchtung von Büros 40% des dort verbrauchten Stroms weg, davon mehr als die Hälfte auf den Teppich. Und dieser Verbrauch wurde durch eine Norm im Jahre 2002 um mindestens 20%, für viele Anwendungen bis 100% erhöht. Die EU sollte lieber dies unter die Lupe nehmen.
Macrozoff
Gast
Man kann eben nur Prudukte die eigentlich keiner so
richtig will (EnergieSparLampe), für teueres Geld,
an "den Mann bringen" wenn man die Produkte die
gefragt sind (Glühlampen), aber an denen man nur
wenig verdient, (durch die EU) verbieten lässt.
Jetzt spart man Strom und die Energierversorger
können ein paar Kraftwerke abschalten und die
CO2-Lizenzen weiter verkaufen.
Kein bischen in der CO2-Bilanz gespart.
Die Entsorgungskosten der ESL's werden dann natürlich
der Allgemeinheit in Rechnung gestellt.
PFUI - TEUFELSZEUG
Marx
Gast
Wir sollten damit beginnen unsere kaputten Energiesparlampen vor den Umweltämtern zu zertöppern, alternativ im geschlossenen Umschlag zerbröseln und an die jeweiligen Ämter per Post verschicken. Damit tragen wir die Umweltfreundlichkeit in die Räume der Behörden.
Angeblich ist das bisschen Quecksilber ja so Umweltfreundlich und völlig ungefährlich......
Schweickhardt
Gast
.. ich habe volle Sympatie für heatball und hoffe sehr, dass man die arogante EU Gesetztgebung richtig gut abwatschen kann.
EU hat ein "notorisches demokratisches Defizit" wie Peter Gauweiler schreibt.
Wir brauchen noch viele Zwergenaufstände!
Franz Heinz
Gast
Die Lobby der Leuchtstofflampenindustrie hat mit wer weiß was für Mitteln bei der EU erreicht, dass die mit verhältnismäßig wenig Energie und Rohmaterial herstellbaren Glühlampen durch die mit so vielen Nachteilen behafteten sogenannten Energiesparlampen ersetzt werden müssen, weil die Energiesparlampenindustrie aus ihren Fertigungsanlagen noch so viel wie möglich Profit schlagen will, ehe bald die LED-Beleuchtung bezüglich Lichtleistung, Farbtemperatur und Preis als wahre Energiespar-Alternative zur Glühlampe entwickelt sein wird.
Wolfgang Apfeld
Gast
DANKE für den taz-Artikel !!!
Weder das eine noch das andere der avisierten Leuchtmittel kann jemals eine echte Glühbirne wirklich ersetzen, denn das menschliche Auge ist entwicklungsbiologisch an ein sonnenähnliches „Glühlicht“ angepaßt.
Es widerspricht dem gesunden Menschenverstand den Alltag von 500 Millionen Europäern - durch das totale Verbot der Glühbirne - zu verdunkeln.
Dabei stehen weder Sicherheit
noch gesundheitlichen Risiken auf dem Spiel.
Eine Marktwirtschaftliche Lösung des Problems
wäre für uns alle hilfreich.
Der europäische Verbraucher soll und wird frei entscheiden, welche Beleuchtung er nutzen will.
Aber er muß weiterhin entscheiden können !!!
Oder sollte die Erfahrung des Jahres 1989
für ganz Europa umsonst gewesen sein ?
Mit freundlichem Gruß
Wolfgang Apfeld
GTO
Gast
Selten einen so abstrusen, zusammengeschusterten Artikel gelesen...
Glühlampen halten natürlich länger, wenn sie mit geringerer Spannung betrieben werden - oder wenn der Faden für eine höhere Spannung konzipiert wurde. Die Folge ist dann ein noch rotstichigeres Licht und ein noch schlechterer Wirkungsgrad. Quasi ein Heizgerät. (Siehe Heatball.de)
Die EU-Verordnung hat immerhin bewirkt, dass Halogenlampen inzwischen 30 % statt 20 % sparsamer sind als normale Glühbirnen, einfach durch Verwendung von Wärmeschutzglas als Umhüllung.
Das Märchen, dass Leuchtstofflampen beim Einschalten unverhältnismäßig viel Strom brauchen, kann jeder, der ein Strommessgerät kauft oder ausleiht, leicht widerlegen. Aber wozu, es gibt ja die "Urban-Legend". Auch wird immer wieder von Leuchtstofflampen berichtet, die angeblich nach wenigen Monaten kaputt waren, kann ich nicht bestätigen. Die Kompaktleuchtstofflampen, die ich besitze, haben sehr lange überlebt oder leben noch, aber ich benutze sie nicht mehr, weil ich von der Lichtleistung, die mit der Zeit auch noch stark nachlässt, nicht begeistert war. Ich setze jetzt Röhren ein, die es in Industriequalität mit jeder gewünschten Lichtfarbe und vielen "Wattagen" gibt. Die einzige Leuchtquelle, die mich überhaupt nicht überzeugen konnte, waren bisher aber die Kryptonlampen. Die gingen wirklich am laufenden Band kaputt, zum Teil schon nach 4 Monaten. Wirklich schlechter als normale Glühlampen und das zum bis zu fünffachen Preis.
Im Übrigen können Sie auch mit einer LED-Taschenlampe in den Abstellraum gehen oder eine solche dort installieren. Wenn Sie hochwertige Akkus dafür verwenden, werden Sie lange Freude daran haben.
Paul
Gast
Auf YouTube: Rettet die Glühbirne
www.youtube.com/watch?v=osQgObgwlSM
Peter Aleff
Gast
Ein weiterer und bisher unter den Teppich gefecter Nachteil der fluoreszierenden Lampen ist deren hohe Ausstrahlung von blauem Licht in genau der Wellenlaenge von 435.8 nanometer die den groessten Augenschaden verursacht. Kinder und Jugendliche sind dafuer besonders empfindlich denn ihre Augen haben noch nicht den Schutz der aelteren und mehr vergilbten Augen. Fruehe Bestrahlung der Netzhaut mit diesem blauen Licht ist deshalb eine sehr wahrscheinliche Ursache fuer die Epidemik von "Macular Degeneration" die jetzt besonders die Leute betrifft die als erste Generation unter fluoreszierenden Lampen in ihren Klassenraeumen aufwuchsen. Siehe meine Webseite http://retinopathyofprematurity.org/maculardegeneration.htm zur Dokumentation dieser Kurzbeschreibung. Siehe auch http://retinopathyofprematurity.org/01summary.htm fuer den Einfluss dieser Lampen auf das Baby-Blenden durch die Epidemik von "retinopathy of prematurity" die erst mit der Einfuehrung der fluoreszierenden Lampen begann.
Michael
Gast
Ist mit "Fet des Lichts" Chanukka 1926 gemeint? Oder die Ausstellung "Berlin im Licht", die war 1928?
Zum Thema: ich frage mich, warum bei einem "Verbraucher", der 80% der zugeführten Energie in Wärme umsetzt, überhaupt disktutiert wird.
Mal ehrlich, welcher normale Mensch würde ein Auto fahren, das 30 l/100km verbraucht, aber nur max. 30 km/h fährt?
Müller-Goldenstedt
Gast
Der beste Artikel in der TAZ seit langer Zeit.Aber ich lese unregelmäßig und regelmäßig das ND.
Die müssen sich jetzt auch mal anstrengen.
Aber einige Fragen:
Glühbirne energetisch besser aber nicht als Energiesparlampe ?
Glühbirne haltbarer trotz Kartell-gibt`s die ?
Und last but not least:
Glühbirne verbieten den TFT-elektronischen Fotorahmen erlauben und massenhaft produzieren:
da stimmt etwas überhaupt nicht!!!
Knorf
Gast
Ein Hoch auf die Glühbirne :)
Günstig in der Herstellung, schadstoffarm und formschön anzusehen. Leider hat sie ihre Lobbyarbeit vernachlässigt und so müssen wir bald teure, schadstoffintensive und kalte Sparlampen ertragen. Aber das ist nicht so schlimm. Wir Menschen haben schon schlimmeres überlebt. Naturkatastrophen, Kulturkastastrophen und die Wildecker Hetzbuben.
Jens Borger
Gast
Mit „Energiesparen“ hat das Verbot herzlich wenig zu tun, es sollen ja auch nicht alle Glühbirnen verboten werden – nur die Billigen. Teurere Halogenbeleuchtung spart – auch wenn gern der Eindruck vermittelt wird – keine Energie, denn technisch sind es auch nur „Glühlampen“.
Und ob es der Umwelt hilft und tatsächlich Energie spart, wenn ich die 40W Glühlampe in meiner Abstellkammer, die nur kurze Zeit, meist weniger als 5 Min. berennt und so im Jahr vielleicht auf 10 Betriebsstunden kommt, ist mehr als fraglich – zumal die Ersatzlösungen bei der Produktion einen höheren Energieverbrauch verursachen und/oder nicht gerade für kurze Betriebszeiten geeignet sind. (Überall, wo Licht über Stunden brennt verwende ich Leuchtstofflampen).
Nein, dieses Verbot nutzt Umweltpopulisten, die ihre eigene Konzeptlosigkeit hinter diesem blinden Aktionismus verbergen wollen – und der Beleuchtungsindustrie, die schließlich auch die erheblich teureren Ersatzlösungen verkauft. So stelle ich schon mal die Prognose auf, dass dieses Verbot nicht zu einem messbaren Rückgang des Energieverbrauchs führen wird, der doch eigentlich das Ziel sein sollte. Oder?
blogage.de
Gast
Die ZEIT hatte das schon 1999: http://www.zeit.de/stimmts/1999/199933_stimmts_gluehbir
krater
Gast
@max:
zumindest im winter seher ich hier kein großes energiespar-potential durch die abschaffung der glühbirne , weder in privaten haushalten noch in möbelhäusern .
was die glühbirne nicht an heizleistung hat muß die heizung bringen , auch wenn diese das etwas effizienter erledigt , so ist nicht die gesamte elektrische energie die mit einer anderen technologie eingespart wird wirkliche ersparnis...
leider fällt diese tatsache meist unter den tisch
Peter Schweigert
Gast
Ein bisschen mehr Glühbirnenforschung wäre für die Taz durchaus förderlich. Sonst ist die Gefahr groß, dass die Taz vollkommen im Mainstream strandet.
ess.er
Gast
Erlischen - lekker! Aber muss es nicht heissen:
Erlauschen? Erlochen? oder gar: Erlachen?
alcibiades
Gast
Mag sein, Max, aber in einem Artikel Pynchon, Marinetti, Walter Rathenau, den Siemens-Konzern und Birgit Breuel unterzubringen (Lenin?), ist einfach l'art pour l'art. Allein deswegen hab ich gerade spontan beschlossen, in meiner 30er-Jahre-Küchenlampe den guten alten Leuchtdraht am Leben zu lassen - da passen eh keine Energiesparlampen rein, ich hab's ausprobiert. Und, Herr Höge: Ich glaub Ihnen kein Wort! ;)
trystero
Gast
Brillanter investigativer Journalismus, aber was wird aus dem Neuen Loten Folum?
H. Strobel
Gast
Mit Verlaub, 150000 Stunden sind 17 Jahre. Außerdem sollte man dazusagen, dass eine Steigerung der Lebensdauer immer mit einem Mehraufwand in der Produktion und, was für den Normalverbraucher schwerer wiegt, einem um 50% höheren Stromverbrauch bei gleicher Leuchtkraft verbunden ist. Um die Leuchtkraft einer üblichen (1000-Stunden)-100W-Glühbirne zu erhalten bräuchte man also 150W, das entspricht bei einem üblichen Strompreis von 0,20 Euro/kWh Mehrkosten von 10 Euro in 1000 Stunden oder 1500 Euro in 150000 Stunden, wovon man sich ca. 700 konventionelle Glühbirnen kaufen kann, die insgesamt (700-150)*1000=550000 Stunden länger brennen als die 150000-Stunden-Birne, die man sich eingespart hat. Ganz zu schweigen natürlich von dem ökologischen Unsinn, 50% mehr Leistung ungenutzt flöten gehen zu lassen. Des Weiteren sind Halogenlampen auf dem Markt, die bei gleicher Lichtausbeute und gleichem Strombedarf länger leben oder alternativ bei gleichem Strombedarf mehr Lichtausbeute haben.
Und:
Was hat man von der Uterusform, wenn man sie in einer dekorativen Lampe versteckt hält und sie einem dafür das Geld aus der Tasche zieht?
Max
Gast
schön geschrieben, gut recherchiert,
in meiner Wahrnehmung aber schon 20 Jahre zu lang am Markt, dieses Energieverschwendungsteil.
Bin immer wieder erstaunt wer von meinen Freunden anscheinend das x-te mal so was nachkauft, in manchen Berliner Möbelhäusern zB. verbrennt so viel Energie, dass um das verglühte Geld das Personal verdoppelt werden könnte.