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Tarifstreit bei GermanwingsUFO im Streik

Seit Mitternacht streiken die Flugbegleiter der Lufthansa-Tochter. Die Gewerkschaft UFO droht damit, den Arbeitskampf bald auszuweiten.

Am Boden: eine Germanwings-Maschine auf dem Kölner Flughafen Foto: dpa

Berlin/Köln Reuters | Bei der Lufthansa-Tochter Germanwings streiken seit Mitternacht die Flugbegleiter. Der Ausstand, zu dem die Gewerkschaft UFO aufgerufen hat, soll bis zum Neujahrstag um 24.00 Uhr dauern. Die größere Konzernschwester Eurowings, in deren Auftrag Germanwings fliegt, hat einen Sonderflugplan angekündigt.

Insgesamt werden an den drei Streiktagen voraussichtlich 180 Flüge ausfallen, sagte eine Lufthansa-Sprecherin am Montag. 15 Prozent der Flüge bei Eurowings seien vom Streik betroffen. Von 1.200 Flügen der Konzerntochter fänden mehr als 1.000 statt. UFO-Sprecher Nicoley Baublies sagte Reuters-TV am Flughafen Köln-Bonn, die Auswirkungen des Streiks seien „nicht so groß“. Allerdings hat UFO bereits angekündigt, den Streik am Jahresende auf andere Lufthansa-Töchter auszuweiten, sollte sich der Konzern nicht bewegen.

Baublies unterstrich zugleich, die Belegschaft sei sehr geschlossen. „Erst wurden 35 Flüge gestrichen, dann 54, jetzt 170. Das heißt, die Germanwings wird heute gerade einmal 7 Prozent ihres ursprünglichen Flugbetriebs hinbekommen.“ Das sei ein Zeichen für Lufthansa als Konzern. Von dem Ausstand zwischen den Feiertagen seien weniger Geschäftsleute, dafür aber Urlauber betroffen. Deshalb habe es auch eine so lange Ankündigungszeit gegeben, damit die Passagiere auf die Bahn oder andere Eurowings-Flüge ausweichen könnten.

Für Eurowings springen andere Fluglinien des Lufthansa-Konzerns ein. Unter anderem Austrian Airlines und Lufthansa flögen für Eurowings, sagte Eurowings-Sprecher Matthias Eberle zu Reuters-TV. „Jeder Streik und jede Verspätung ist eine zu viel, und insofern bedauern wir es, dass es dazu kommen muss.“ Zwischen den Jahren sei das „emotional noch etwas anderes“.

Streiks auch bei anderen Lufthansa-Töchtern?

Ein Streik rund um die Feiertage sei den Kunden extrem schwer zu vermitteln. Eberle zeigte sich enttäuscht, dass „auf den Rücken der Kunden und unserer Mitarbeiter ein Tarifkonflikt ausgetragen wird, den man am Tariftisch lösen muss und nicht draußen über Arbeitskämpfe“.

In dem festgefahrenen Tarifstreit für die 22.000 Kabinenmitarbeiter geht es unter anderem um Zulagen und Arbeitsbedingungen. UFO und Lufthansa haben sich aber auch einen heftigen Streit über die Tariffähigkeit der Gewerkschaft geliefert. Lufthansa-Chef Carsten Spohr erklärte sich letztlich zu einer Schlichtung bereit. Für die Gewerkschaft ist der frühere SPD-Chef und ehemalige Ministerpräsident von Brandenburg, Matthias Platzeck, Schlichter. Für Lufthansa hat die Rolle Frank-Jürgen Weise übernommen, der frühere Chef der Bundesagentur für Arbeit.

Bei früheren UFO-Streiks fielen mehr als tausend Flüge aus, etwa 200.000 Passagiere waren betroffen. Im jüngsten Tarifstreit hatten die Schlichter nach UFO-Angaben bis zuletzt nach einer Lösung gesucht, allerdings ohne Ergebnis.

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