Tagung des Nachhaltigkeitsrats: Gemeinsam gegen viele Krisen
Die Bewältigung der aktuellen Probleme darf nicht von der Transformation ablenken. Sie müssen schnell angegangen werden, so das Beratergremium.
RNE-Vorsitzender Werner Schnappauf machte „aus der Krise eine Chance“ – und lud Sarah Ryglewski aufs Podium, die seit Mitte August als Staatsministerin im Kanzleramt das Thema Nachhaltigkeit verantwortet.
Ryglewski sagte der Konferenz dann zu, dass trotz Ukrainekrieg, Pandemie, Hunger und Schuldenkrise „wir von unseren internationalen Verpflichtungen zur Nachhaltigkeit nicht abweichen werden“. National hob sie zusammen mit dem Vorsitzenden der Ministerpräsidentenkonferenz, NRW-Regierungschef Hendrik Wüst, das „Gemeinschaftswerk Nachhaltigkeit“ aus der Taufe.
Neben einer Webseite, auf der bundesweit gute Idee, Vorbilder, Aktionen und Kontakte gesammelt werden, wird es Veranstaltungen geben. Das Projekt soll Unternehmen, Behörden, Gemeinden, Parlamente, Verbände in der Nachhaltigkeitsarbeit vernetzen. Die Koordination hat der RNE. Der Werbeslogan dazu heißt: „Und jetzt alle“.
Soziale Ängste nicht vergessen
Schnappauf forderte ein „neues Feuer“ der Begeisterung“ im Land für die Ziele der Nachhaltigkeit. Nachhaltigkeit entscheide sich nicht in der Regierung, sondern in den Kommunen, den Unternehmen und bei den Menschen. Für den RNE-Vorsitzenden „beschleunigen die Krisen die Transformation“. Stimmen, dass „in der Krise erst mal Krisenbewältigung gemacht wird“ und Transformation dann später kommen könne, widersprach er.
„Nachhaltigkeit ist der Generalschlüssel für eine gute Zukunft“, so Schnappauf. Den müsse man jetzt dringend nutzen – und dabei die Menschen mitnehmen, auch bei sozialen Ängsten. Konkret heiße das: Bei allen derzeit nötigen Entscheidungen in der Energiepolitik wie mehr LNG-Gas und Kohle: Es dürfe „keine neuen langfristigen Lock-in-Effekte geben“, wie sie etwa durch Gas-Terminals entstehen könne. „An den beschlossenen Zielen wird nicht gerüttelt. Klimaneutralität bis 2045 gilt.“
Der RNE besteht aus Vertreter:innen aus Wissenschaft, Wirtschaft, Zivilgesellschaft und Politik und berät die Bundesregierung seit 2001.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Elon Musk torpediert Haushaltseinigung
Schützt die Demokratien vor den Superreichen!
Pro und Contra Letzte Generation
Ist die Letzte Generation gescheitert?
Die Linke im Bundestagswahlkampf
Kleine Partei, großer Anspruch
Studie zum Tempolimit
Es könnte so einfach sein
Stockender Absatz von E-Autos
Woran liegt es?
Krieg in Gaza
Kein einziger Tropfen sauberes Wasser