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Tag der BefreiungDieses Mal auch ein Tag der Trauer

Der Tag der Befreiung steht ganz im Zeichen des Ukrainekriegs. Am 8. und 9. Mai haben sowohl Putin-Fans als auch Antifaschisten Aktionen angemeldet.

Am Tag der Befreiung haben sowohl Putins Anhänger als auch Kritiker Veranstaltungen angemeldet Foto: dpa/Wolfgang Kumm

Berlin taz | Nach dem Roten Platz in Moskau wird wohl das Sowjetische Ehrenmal im Treptower Park in Berlin am 9. Mai ein wirklich wichtiger Ort für Putins Propaganda sein. Von hier aus sollen nämlich Bilder nach Moskau und die Welt gesendet werden, die den Krieg, pardon: in Putins Sprache natürlich die Spezialoperation in der Ukraine in eine Reihe mit der Befreiung Europas und Berlins vom deutschen Faschismus 1945 stellen.

Doch auch für viele Menschen in Berlin sind der 8. und 9. Mai wichtige Gedenktage. Allein 28 Veranstaltungen sind an beiden Tagen angemeldet, die des Kriegsendes gedenken oder aber auch aus unterschiedlichen Perspektiven Putins Krieg in der Ukraine in den Blick nehmen.

Dabei zeichnet sich eine Trennung der Gruppen nach politischen Prämissen ab: Putin-Kritiker aller Couleur zielen vor allem auf den 8. Mai, auf die Sowjetischen Ehrenmale im Tiergarten und in Buch oder auf ganz andere Orte der Stadt. Die exilrussische Gruppe Demokrati-Ja (Demokratie-Ich) beispielsweise wird am 8. und 9. Mai mit einem Zelt, Wortbeiträgen, Musik und Videoinstallationen am Sowjetischen Ehrenmal im Tiergarten präsent sein und sowohl der Opfer des Zweiten Weltkrieges als auch derer des russischen Krieges in der Ukraine gedenken. Für sie ist es ein Tag der Trauer statt ein Tag des Sieges.

Für den 9. Mai sind im Treptower Park hingegen Versammlungen von DKP, MLPD, der Berliner Friedenskoordination und von teils fragwürdigen Privatpersonen angemeldet. Es spricht viel dafür, dass diese sich zeitlich und örtlich überlappenden Kundgebungen der Ort sein werden, an dem Putin-Anhänger sich versammeln.

Putin-Anhänger mobilisieren nach Berlin

Laut der taz vorliegenden Informationen mobilisieren Putin-Anhänger bundesweit in einer geschlossenen Telegram-Gruppe für den Nachmittag des 9. Mai. Dabei sollen sich Autokorsos ab den Morgenstunden in deutschen Großstädten sammeln und gen Berlin bewegen und am Nachmittag die Hauptstadt erreichen. Die Organisatoren gehen davon aus, keine Veranstaltung anmelden zu müssen, wenn sie am Treptower Park „nur“ Blumen niederlegen.

Die Polizei will mit einem großen Aufgebot Gewalt und Kriegspropaganda verhindern. Welche Auflagen es geben wird, steht laut Polizeisprecherin Heidi Vogt noch nicht fest.

Ukrainische Vereine laden hingegen für den 8. Mai ab 12 Uhr zu einem „Leuchtturm Ukraine“ in der Markthalle Neun in Kreuzberg ein. Dort wollen sie zu einem „Tag für Menschlichkeit, Zusammenhalt und Freiheit“ sowohl des Endes des Zweiten Weltkrieges gedenken als auch UkrainerInnen praktische Tipps für den Alltag in Berlin geben.

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1 Kommentar

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  • 6G
    655170 (Profil gelöscht)

    Ich bin gern und selbstverständlich bereit, jede juristisch oder ethisch zu rechtfertigende Art von Protest für oder wider eine Sache, Meinung oder erson zu akzeptieren.



    Was ich nicht akzeptiere ist ist die Unterstützung für Verbrecher - und das gilt natürlich auch für Kriegsverbrecher.



    Deshalb: Wer Putin, Kadyrow, Lawrow, Schoigu, Gerassimow, Dwornikow und Co. unterstützt, hat in unserem Land nichts zu suchen - egal, ob er/sie deutsche Staatsbürger ist/sind, oder nicht.



    Er/sie sollen sich schleichen.



    Und die sog. Demonstrationen für Verbrecher und/oder Kriegsverbrecher müssen verboten und unterbunden werden.