Suche nach entführten Schulkindern: Tote bei Kämpfen in Nigeria
Nigerias Armee sucht weiter nach Hunderten verschleppten Kindern. Ein anderer Geiselstreit zwischen Milizen eskaliert tödlich.
Noch immer hat sich niemand zu der Geiselnahme bekannt und es gibt auch keine Lösegeldforderung. Isa Sanusi, Direktor von „amnesty international“ in Nigeria, sagte, die Massenentführung belege, dass die Regierung keinen effektiven Plan habe. „Was auch immer die Sicherheitsmaßnahmen sind, die Präsident Tinubu und seine Regierung umsetzen – sie funktionieren offensichtlich nicht“, sagte er.
Im zentralen Bundesstaat Benue wurden derweil bei Zusammenstößen zwischen Milizen mindestens 47 Menschen getötet und 22 verschleppt. „Familien wurden aus ihren Häusern verjagt“, beschrieb ein lokaler Mitarbeiter des Roten Kreuzes die Angriffe. Menschen müssten „um ihr Leben rennen“.
Berichten zufolge begann die Gewalt in der Gemeinde Gwer East am vergangenen Dienstag, als ein Milizenführer der Volksgruppe der Tiv einen Milizenführer der Volksgruppe der Fulani und seine Familie gefangen nahm. Die Tiv sind zumeist sesshafte christliche Bauern, die Fulani zumeist muslimische Viehzüchter mit wechselnden Wohnsitzen. Obwohl der Tiv-Führer rund fünf Millionen Naira (knapp 3000 Euro) Lösegeld erhielt, behielt er seine Geiseln und eine kam sogar zu Tode. Das provozierte die Kämpfe.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Rechtspopulistinnen in Europa
Rechts, weiblich, erfolgreich
Buchpremiere von Angela Merkel
Nur nicht rumjammern
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
#womeninmalefields Social-Media-Trend
„Ne sorry babe mit Pille spür ich nix“
Landesparteitag
Grünen-Spitze will „Vermieterführerschein“
Die Wahrheit
Herbst des Gerichtsvollziehers