Stundenlanger Einsatz: Razzia gegen Islamisten in Berlin
Vor einem Jahr raste der islamistische Attentäter Anis Amri mit einem Laster in einen Weihnachtsmarkt. Richtet sich die Razzia jetzt an dessen Umgebung?
Wie die Zeitungen B.Z. und Bild online berichten, soll sich die Aktion gegen Verdächtige aus dem Umfeld des Attentäters vom Berliner Weihnachtsmarkt, Anis Amri, richten. Demnach soll es auch mehrere Festnahmen gegeben haben.
Nach dpa-Informationen durchsuchten bewaffnete Polizisten eine Wohnung in einem Hochhaus in der Lipschitzallee in der Gropiusstadt. Mehrere Einsatzfahrzeuge waren auf einem nahe gelegenen Parkplatz postiert.
Die Polizei twitterte, die „motivierte und professionelle Ermittlungsarbeit“ der Kollegen vom Staatsschutz des Landeskriminalamtes habe die Durchsuchungen ermöglicht.
Am 19. Dezember 2016 war Amri war mit einem gestohlenen Laster in den Weihnachtsmarkt an der Gedächtniskirche gerast. Bei dem bislang schwersten islamistischen Anschlag in Deutschland waren zwölf Menschen getötet und annähernd 100 Menschen verletzt worden. Amri wurde einige Tage später auf der Flucht von italienischen Polizisten erschossen.
Wegen Unterstützung des IS sind außerdem zwei Palästinenser im niedersächsischen Salzgitter verhaftet worden. Die 21-Jährigen sollen seit November 2017 im Internet mit Anschlägen gedroht und dort dschihadistische Inhalte verbreitet haben. Die Männer seien am Dienstag festgenommen, tags darauf sei Haftbefehl erlassen worden, teilte die Generalstaatsanwaltschaft Celle am Donnerstag mit.
Die Online-Seiten, auf welche die Männer ihre Inhalte stellten, seien für jedermann zugänglich gewesen. Sie seien auf weiteren IS-Kanälen verbreitet worden, um „ein Klima der Unsicherheit und Angst zu erzeugen“. Gegen die Männer wird nun wegen Unterstützung einer ausländischen terroristischen Vereinigung ermittelt.
Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen
Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Friedensforscherin
„Wir können nicht so tun, als lebten wir in Frieden“
Prozess gegen Maja T.
Ausgeliefert in Ungarn
Klimaneutral bis 2045?
Grünes Wachstum ist wie Abnehmenwollen durch mehr Essen
CDU-Chef Friedrich Merz
Friedrich der Mittelgroße
ifo-Studie zu Kriminalitätsfaktoren
Migration allein macht niemanden kriminell
Bundesregierung und Trump
Transatlantische Freundschaft ade