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Studiengebühren in Baden-WürtembergBesetzung vorbei, Protest geht weiter

Freiburger Studierende wollten mit einer Besetzung des Audimax geplante Studiengebühren verhindern. Am Freitag beendeten sie ihre Aktion.

Mal sehen, wie die Proteste weitergehen. Die Besetzung des Audimax wurde am Mittag beendet Foto: privat

BERLIN taz | Am Mittwoch hatten rund 300 Studierende den Audimax der Universität Freiburg besetzt, um gegen den Gesetzentwurf zur Einführung der Studiengebühren für Nicht-Eu-Bürger_innen und bei einem Zweitstudium in Baden-Würtemberg zu protestieren. Jetzt haben die Besetzer_innen den Hörsaal geräumt, wollen ihre Proteste aber fortführen.

Der Gesetzentwurf der baden-württembergischen Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Die Grünen) sieht vor, dass Studierende aus dem Nicht-EU-Ausland künftig 1.500 Euro Studiengebühren pro Semester zahlen müssen. Das könnte nach Angaben des Ministeriums in den nächsten drei Jahren etwa 16.000 Studierende an der Uni Freiburg betreffen. Fürs Zweitstudium sind in dem Entwurf zufolge Gebühren in Höhe von 650 Euro pro Semester angedacht. Über das Gesetz soll voraussichtlich im März abgestimmt werden.

Auf ihrer Homepage schreibt der Aktionskreis „Freie Bildung“, der die Besetzung in Freiburg mitorganiserte: „Studiengebühren für Nicht-EU-Bürger_innen verschärfen soziale Ungleichheiten. Universität wird mehr und mehr zur Eliteveranstaltung und (post)koloniale Machtverhältnisse werden fortgeschrieben.“ Die Besetzer_innen verlangen deshalb, dass die Pläne eingestellt werden (siehe das taz-Interview mit einer der Aktivist_innen).

Die verbliebenen 70 Besetzer_innen haben den Audimax nun aber am Freitagmittag geräumt und sind zum Senat der Uni gezogen. Nach Angaben des Pressesprechers der Gruppe, Jonas Armas, habe die Uni damit gedroht, die Studienvertretung für die Besetzung zu belangen. Man wollte deshalb das direkte Gespräch mit dem Rektorat suchen.

Der Aktionskreis „Freie Bildung“ twitterte zu den Verhandlungen gegen 16 Uhr, dass die Gespräche ohne Ergebnis zu Ende gegangen seien und richtete sich in seinem Tweet direkt an das Rektorat: „Das nennen Sie Gespräch?! Wir nennen es lächerlich. Unsere Proteste sind noch lange nicht vorbei“.

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5 Kommentare

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  • Ist noch nicht lange her da waren die Grünen gegen jede Form von Studiengebühren. Aber gut man schiebt ja auch begeistert mit in Kriegsländer ab und beteiligt sich an sozialdarwinistischen "Reformen". Eigentlich sollte spätestens jetzt dem letzten klar geworden sein, das mit dieser Partei eine emanzipatorische Politik nicht möglich ist.

  • Kleine Korrektur aus Freiburg: Am Donnerstag Abend gab es noch ein Plenum mit rund 200 Personen. Das Audimax blieb noch bis Freitag Mittag besetzt. Daraufhin zogen die Protestierenden zum Rektoratsgebäude um ihre Forderungen dem Senat der Universität vorzutragen. http://www.swr.de/landesschau-aktuell/bw/suedbaden/universitaet-freiburg-studenten-protest-gegen-studiengebuehren/-/id=1552/did=18671926/nid=1552/cvd16/index.html https://linksunten.indymedia.org/de/node/199459 https://linksunten.indymedia.org/de/node/199417

    • Libuda , Moderator
      @zoembee:

      Vielen Dank für den Hinweis. Oben stand es richtig, im vierten Absatz stand Donnerstag statt Freitag. Wurde jetzt geändert.

       

      Die Moderation

  • Die Studis könnten ja auch mal in Masse die Landesregierungsgebäude besetzen. BaWü hat so um die 350.000 Studis. Die Linkesten 10% wären lässige 35.000 Demonstranten/Besetzer. Ausgiebig stören würde das auf jeden Fall, wenn mal 35.000 Studis aufliefen :)

  • Ich dachte bisher 650€ fürs Zweitstudium wären normal. Ich kenne das gar nicht anders...