Studie zu grünen GründerInnen: Rendite für alle
Grüne Start-ups sind laut einer Untersuchung weiblicher, partizipativer und wollen Profit für alle. Doch die Politik verschläft den Trend.
Im Vergleich zur letzten Untersuchung 2018 gibt es zwar weniger grüne Gründer*innen, doch das liege daran, dass die neue Studie strengere Kriterien angelegt hätte, erklärt Borderstep-Direktor Klaus Fichter. Vom Trend her geben es aber einen Anstieg.
Grüne Start-ups sind in allen Branchen von Mobilität über Finanzen bis hin zu Bildung vertreten, am stärksten im Bereich nachhaltige Ernährung und Landwirtschaft. Sie orientierten sich genauso an Wachstum und Gewinn, schafften aber zusätzlich einen gesellschaftlichen und ökologischen Mehrwert und seien so „wichtiger Treiber zur Green Economy“, sagt Olteanu.
Fichter spricht von einer „doppelten Dividende“. Mit ihrem Ansatz würden grüne Start-ups das „Immunsystem der Ökonomie“ stärken, besonders mit Blick auf die Coronakrise. Sie würden an Lösungen für die großen Herausforderungen arbeiten, insbesondere dem Klimawandel.
Viel mehr Gründerinnen
Auch bei Partizipation und Diversität haben grüne Start-ups die Nase vorn. Die Quote der Gründerinnen ist deutlich höher als bei herkömmlichen Start-ups. Wichtiger ist ihnen auch eine nachhaltige Unternehmenspolitik. Sie beteiligen, motivieren und fördern ihre Beschäftigten öfter.
Geld zu beschaffen ist für grüne Start-ups dagegen schwerer als für herkömmliche. Gerade große Geldgeber hielten sich bei grünen Technologien zurück, sagt Fichter.
Ihnen fehle die Expertise, außerdem seien die Entwicklungszeiten oft länger. „Der Staat verschläft das wirtschaftliche Potenzial grüner Start-ups“, kritisiert er. Christian Miele, Präsident des Bundesverbandes Deutsche Start-ups ergänzt: Um Kindern und Enkeln etwas „Gutes“ zu hinterlassen, brauchen sich die Start-up-Szene und die Politik gegenseitig: „Das ist eine Symbiose.“
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