Studie zu erneuerbaren Energien: Mehr Solar- und Windkraft in Europa
Beim Ausbau erneuerbarer Energien hat sich in der EU seit der letzten Europawahl einiges getan. Das liegt vor allem an Solarenergie – aber nicht nur.
„Diese beiden Länder waren zwar führend, doch in der gesamten Region wurden große Fortschritte erzielt“, heißt es in dem Bericht. Mehr als die Hälfte der 27 EU-Mitgliedsländer hätten ihre Wind- und Solarkapazitäten in dem Zeitraum mindestens verdoppelt.
Mit Blick auf die EU-weite Entwicklung sticht der Ausbau der Solarenergie besonders heraus: Von 2019 bis 2023 hat sich die Solarkapazität den Angaben nach mehr als verdoppelt, sodass sie im vergangenen Jahr 257 Gigawatt betrug. „Das entspricht der Installation von mehr als 230.000 Solarmodulen pro Tag in diesen vier Jahren“, erklärten die Autorinnen des Berichts. Die Windkapazität sei im gleichen Zeitraum um fast ein Drittel auf 219 Gigawatt gestiegen.
Diese neuen Wind- und Solarkapazitäten trieben dem Bericht zufolge den Anteil von Wind- und Solarenergie am EU-Strom nach oben: von 17 Prozent im Jahr 2019 auf 27 Prozent im Jahr 2023.
Warum sich die Energiestruktur in Europa ändert
Seit 2019 habe sich der EU-Energiesektor stark gewandelt, teilte die Denkfabrik mit. „Ehrgeizige, weltweit führende klimapolitische Maßnahmen in Verbindung mit gezielten Maßnahmen zur Abkehr von russischem Gas haben sich zu einer echten und nachhaltigen Dynamik verfestigt“, sagte Expertin Sarah Brown von Ember.
Die EU-Kommission mit Präsidentin Ursula von der Leyen an der Spitze nahm am 1. Dezember 2019 ihre Arbeit auf. Eines ihrer größten Projekte ist der sogenannte „Green Deal“ – eine Strategie, die Maßnahmen in Bereichen wie Verkehr, Industrie oder Landwirtschaft und ebenso Energie umfasst. Bis 2030 sollen etwa erneuerbare Energien 42,5 Prozent des Gesamtenergieverbrauchs in der EU ausmachen.
Daneben sorgte auch die Energiekrise infolge des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine 2022 für einen schnelleren Ausbau der Erneuerbaren. Die EU bemüht sich, unabhängiger von russischem Gas zu werden.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Selbstzerstörung der FDP
Die Luft wird jetzt auch für Lindner dünn
Stellungnahme im Bundestag vorgelegt
Rechtsexperten stützen AfD-Verbotsantrag
Greenpeace-Mitarbeiter über Aufrüstung
„Das 2-Prozent-Ziel ist willkürlich gesetzt“
Stellenabbau bei Thyssenkrupp
Kommen jetzt die stahlharten Zeiten?
Iran als Bedrohung Israels
„Iran könnte ein Arsenal an Atomwaffen bauen“
Verfassungsrechtler für AfD-Verbot
„Den Staat vor Unterminierung schützen“