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Strompreisbremse in der KritikAltmaiers „Pseudolösung“

Die Vorschläge von Umweltminister Peter Altmaier zur Deckelung des Strompreises stoßen auf wenig Gegenliebe. Den einen geht das zu weit, den anderen nicht weit genug.

Philipp Rösler (r.) scheint Peter Altmaier nichts besonders Nettes mitzuteilen Bild: dapd

BERLIN dpa | Die von Bundesumweltminister Peter Altmaier (CDU) geplante Strompreisbremse geht dem Koalitionspartner FDP nicht weit genug und stößt bei der Opposition auf Ablehnung. Altmaiers Pläne „gehen leider nicht weit genug. Wir brauchen den großen Wurf“, sagte Bundeswirtschaftsminister Philipp Rösler (FDP) am Dienstag im „ARD-Morgenmagazin“. Der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) geißelte Altmaiers Vorschlag im Deutschlandfunk als „Pseudolösung“. Alarmiert zeigten sich die Unternehmen mit hohem Stromverbrauch.

Rösler sagte, die von seinem Kabinettskollegen vorgestellten Eckpunkte seien zwar „ein erster Schritt in die richtige Richtung“. Weitere müssten aber folgen. Notwendig sei „eine grundlegende Reform des Gesetzes zur Förderung der erneuerbaren Energien“ (EEG), bekräftigte der FDP-Chef.

Der Hauptkostentreiber bei den Strompreisen sei „die überzogene Förderung“ der Erneuerbaren. So bekämen die Betreiber für Anlagen, die Strom produzieren, aber nicht am Netz sind, „bis zu 90 Prozent der Vergütung“. Das sei Geld, was die Verbraucher zahlen müssten. „Das ist nicht zu akzeptieren. Da könnte man sehr kurzfristig zu einer weiteren Strompreisbremse kommen“, betonte Rösler.

Altmaier hatte am Montag einen Vorschlag für eine Strompreisbremse vorgestellt. Der CDU-Politiker will die sogenannte Ökostromumlage zur Förderung erneuerbarer Energie zunächst für zwei Jahre einfrieren. Auch die Industrie soll stärker zur Kasse gebeten werden: So will der Umweltminister die Mindestumlage für energieintensive Unternehmen „maßvoll“ erhöhen. Rösler unterstützte dies. Die Energiewende sei eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe, deshalb müssen sich alle daran beteiligen“, sagte er. Gleichwohl müsse darauf „geachtet werden, dass Jobs nicht gefährdet werden“.

Teurer Strom im internationalen Vergleich

Die Hauptgeschäftsführerin des Verbandes der Industriellen Energie- und Kraftwirtschaft (VIK), Annette Loske, warnte vor höheren Kosten für energieintensive Unternehmen. „Einige Unternehmen würden in ernsthafte Schwierigkeiten kommen, wenn die Belastungen steigen“, sagte Loske dem Handelsblatt. Die Industriestrompreise seien im internationalen Vergleich ohnehin schon hoch.

Nach Auffassung von Grünen-Politiker Untersteller geht die Strompreisbremse Altmaiers aus anderen Gründen in die völlig falsche Richtung. Altmaiers Pläne würden den Ausbau der erneuerbaren Energien „zum Erliegen bringen“, warnte der Landesumweltminister. Der Umweltminister liefere damit den Gegnern des Netzausbaus von Nord nach Süd Argumente.

„Es kann doch nicht sein, dass die Erneuerbaren selbst an ihrem eigenen Erfolg aufgehängt werden“, empörte sich der Grünen-Politiker. Die erneuerbaren Energien hätten zu deutlich gesunkenen Börsenpreisen für Strom beigetragen. Dies komme bei den Verbrauchern aber nicht an. Untersteller forderte, Altmaier müsse einen Gesetzentwurf vorlegen, wie Verbraucher schneller von sinkenden Börsenpreisen profitieren.

Linke fordert Preismoratorium

Die Linkspartei verlangte eine Strompreis-Begrenzung per Gesetz. „Wer A sagt, muss auch B sagen. Jetzt muss auch ein Strompreis-Stopp kommen. Sonst zocken die Stromriesen weiter in die eigene Tasche“, sagte Caren Lay, Parteivize und Energieexpertin im Spitzenteam der Linken für die Bundestagswahl, der Passauer Neuen Presse. Die Stromsteuern müssten in dem Maß gesenkt werden wie die Ökostrom-Umlage gestiegen sei: „Dadurch kann die letzte Strompreiserhöhung sofort rückgängig gemacht werden. Wir brauchen ein Preismoratorium.“

Auch der umweltpolitische Sprecher der FDP-Bundestagsfraktion, Michael Kauch, forderte, die Stromsteuer herunterzuschrauben. „Zur Strompreisbremse gehört für uns auch eine Senkung der Stromsteuer. Der Staat sollte sich nicht an zusätzlicher Mehrwertsteuer auf steigende Stromrechnungen bereichern“, sagte Kauch der Passauer Neuen Presse.

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5 Kommentare

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Kommentarpause ab 30. Dezember 2024

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  • E
    Energetisch

    Das ist wirklich keine Lösung für den überhöhten Strompreis. Es wird ja nur ein Stillstand herbeigeführt.

     

    Der Staat sollte sich aus der großflächigen Subventionierung verabschieden. Wenn eine finanziell akzeptable technische Lösung exisiteren sollte wird Sie sich durchsetzen, das kann man dann mit günstigen Krediten fördern. Die Forschung wird vom Staat schon massiv unterstützt.

    Aber die Bevölkerung einfach zu Zahlern für eine nicht-Lösung zu machen würde man doch normalerweise als Betrug und Diebstahl einordnen.

     

    Mal sehen wie lange es dauert bis das auch so wahrgenommen wird.

  • JK
    Juergen K.

    Atom-Strom: Steuerfinanziert

     

    Kohle-Pfennig: Steuerfinanziert nach Verfassungsgericht

     

    EEG: Von Hartzer und Armen finanziert

     

    Export von

    Phaeton, Audi / BMW / Mercedes "Aurum Klasse"

     

    Hartz4 und Altersarmenfinanziert, sowie Allen innerhalb der Beitragbemessungsgrenze

     

    Und wer fährt HIER die Aurum - Klasse ?

     

    Alle ausserhalb der Beitragbemessungsgrenze.

     

     

    Und wer geht analog zum Kohlepfennig zum Verfassungsgericht ?

     

    Hoffen alle auf einen Hartz4er ?

     

    Oder geht mal die 2. Klasse vor ?

  • W
    wahrheitsverkünder

    Wann endlich werden die stromintensiven Verbraucher im Süden Deutschlands durch intelligente Wirtschaftslenkung veranlasst, Zweigwerke im Norden an der Küste zu errichten, wo der Strom entsteht? Dadurch wäre die Diskussion um neue Energietrassen hinfällig.

  • PS
    Peter S.

    Der Herr Unterseller von den "Grünen" möchte sich wohl auch ein Schloss wie der Solarschmarotzer Asbeck kaufen?

  • TL
    Tim Leuther

    Die ganze Ökostromanteilmaximierer haben keinerlei Mitgefühl für die Stromkunden.