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Streik der LKW-Fahrer in BrasilienArmee gegen Trucker

Weil die Kraftstoffpreise erhöht wurden, streiken in Brasilien die LKW-Fahrer. Gegen Straßenblockaden setzt Präsident Temer nun das Militär ein.

Nichts geht mehr: Fernfahrerstreik in Brasilien Foto: dpa

Rio de Janeiro epd | In Brasilien geht die Armee gegen streikende Lkw-Fahrer vor. Präsident Michel Temer wies das Militär am Freitag (Ortszeit) an, notfalls mit Gewalt Straßenblockaden von Truckern aufzulösen. Die Maßnahme sei „notwendig, um die Versorgung der Bevölkerung zu sichern“, sagte Temer. Trotz einer Vereinbarung zwischen der Regierung und den Streikorganisationen über Dieselsubventionen setzten die Fernfahrer ihren Ausstand am Samstag nahezu unvermindert fort.

Grund des am Montag begonnenen Lkw-Streiks sind deutliche Erhöhungen der Kraftstoffpreise. Im ganzen Land kommt es durch den Ausstand zu Versorgungsengpässen und Einschränkungen beim öffentlichen Nahverkehr.

„Die Streitkräfte werden schnell und energisch vorgehen, um die blockierten Straßen zu räumen“, erklärte Verteidigungsminister Joaquim Silva e Luna. Im ganzen Land wurden rund tausend Blockadepunkte gezählt. In den Großstädten São Paulo und Rio de Janeiro wurde der Notstand ausgerufen.

In Rio ist an über 90 Prozent der Tankstellen kein Kraftstoff mehr zu bekommen. Über zehn Flughäfen, darunter auch der Airport der Hauptstadt Brasilia, haben kein Kerosin mehr zum Auftanken der Flugzeuge. Obst, Gemüse und andere schnell verderbliche Produkte sind aus den Geschäftsregalen verschwunden. Es kam zu teils heftigen Preissteigerungen.

Laut der Einigung zwischen Regierung und Streikenden soll der Preis für Diesel zunächst eingefroren und in Zukunft von der Regierung subventioniert werden. Auch bei anderen Forderungen kam die unter Druck stehende Regierung den Transportunternehmen entgegen. Viele Gruppen der Streikfront setzen ihre Aktionen dennoch fort, da ihnen die Abmachung nicht weit genug gehen. Die Regierung wirft den Transportunternehmern vor, den Streik zur Durchsetzung eigener Interessen zu nutzen.

Gewerkschaften und Branchenvertreter fordern eine gesetzlich verbriefte Senkung der Steuern auf Kraftstoffe. Die Preissteigerung bei Benzin lag im vergangenen Monat bei über zehn Prozent. Ursachen sind der steigende Ölpreis auf dem Weltmarkt und die deutliche Abwertung der Landeswährung Real in den vergangenen Wochen.

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2 Kommentare

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  • Das, was einige nicht verstehen, ist, daß wenn beispielsweise ein Höchstverkaufspreis (zum Beispiel für Benzin) staatlich vorgeschrieben würde, um, wie beabsichtigt, die Bevölkerung vor vermeintlicher Ausbeutung zu schützen, die die Leute, die diesem Land den Sprit verkaufen, nicht im geringsten interessiert. Sie nehmen einfach den höheren Preis, sonst gibt´s keinen Sprit. Solange der Sprit noch kostendeckend verkauft werden könnte und sich ein Unternehmer findet, der keinen Gewinn braucht oder haben will, geht das auch noch. Bei der nächsten Ölpreiserhöhung geht das dann nur noch, so lange der Unternehmen (oder, wie in verstaatlichten Systemen, der Staat) zubuttern kann. Das Geld fehlt wieder an anderer Stelle. Also gibt es keinen Sprit mehr. Die LKW-Fahrer in Brasilien sind zu einem großen Teil selbstfahrende Unternehmer. Wenn man denen nicht genug Frachttransporterlös gibt, was wiederum höhere Lebensmitellpreise verursacht, können sie keinen Sprit für ihre Laster mehr kaufen und alles kommt zum Stehen. Der Streik der Fahrer ist berechtigt.

  • War letzt ne Doku auf Arte oder Phoenix über Trucker in Brasilien... die tragen quasi 100% des Risikos... Der Verkäufer hofft noch auf einen Preissprung der Ware? dann darf der Fahrer auf eigene Kosten irgendwo stehen und nicht abladen. Geht die Ware kapput weil verderblich: Problem des Fahrers... wenn man dann noch sieht was die Fahrer pro Fuhre für mehrere Tage bekommen und das die sowas wie Sprit und essen aus der eigenen Tasche zahlen...

     

    Ne das geht da zu wie im Wilden Westen, da kann man die Proteste gut verstehen.