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Strauss-Kahn-Gattin Anne SinclairSelber Schlagzeilen machen

Anne Sinclair hat bisher zu den Affären ihres Mannes Dominique Strauss-Kahn vehement geschwiegen und treu zu ihm gehalten. Nun gab sie ein Exklusivinterview.

Gibt in Zukunft die französische Version der Web-Publikation Huff-Post heraus: Anne Sinclair, Ehefrau von Dominique Strauss-Kahn. Bild: dpa

PARIS taz | Sie spricht zum ersten Mal", so lautet die Ankündigung des Magazins Elle, dem Anne Sinclair ein Exklusivinterview gewährt hat. Sie hatte nämlich zu den Affären ihres Gatten Dominique Strauss-Kahn die Zähne zusammengebissen und eisern geschwiegen.

Nun kehrt die 62-jährige Französin nach einer längeren journalistischen Pause wieder ins Mediengeschäft zurück. Am Montag lanciert sie bei einer als Event aufgezogenen Pressekonferenz als leitende Herausgeberin an der Seite von Arianna Huffington die französische Version der Web-Publikation Huff Post, die in den USA in der Onlineinformation noch vor New York Times den ersten Platz belegt.

Anne Sinclair will so selber die Schlagzeilen machen, statt wie in den letzten Monaten Objekt und Zielscheibe von Spekulationen oder hämischen Glossen zu sein. So viel wurde geschrieben über DSK und die Frau an seiner Seite. Vieles bleibt dennoch unklar nach dem eingestellten Verfahren zum Skandal im New Yorker Sofitel am 14. Mai: sowohl hinsichtlich der Vergewaltigungsvorwürfe der Französin Tristane Banon als auch der neuerlichen Verwicklung des früheren IWF-Chefs in einen Callgirl-Skandal. Fast rätselhafter war das Verhalten der Frau, die trotz aller Skandale treu zu ihrem Mann hielt.

Seittensprung hin oder her

Auf die Frage nach ihrer verblüffenden Loyalität antwortet sie: "Eine bedingungslose Unterstützung gibt es nicht. Man steht zu jemandem, weil man das beschlossen hat. Niemand weiß, was in der Intimsphäre eines Paares vor sich geht, und niemand hat das Recht, über meine Beziehung zu urteilen."

Seitensprung hin oder her, für sie zählt nur, dass keine Gewalt im Spiel gewesen sei. Von feministischen Kritikerinnen lässt sie sich keine Lehren erteilen: "Ich habe immer für den Schwangerschaftsabbruch, die Gleichheit im Beruf, die Respektierung der Würde der Frauen und ihren Platz im öffentlichen Leben gekämpft."

Das ist nach Meinung Sinnclairs Feminismus, "nicht aber, sich in das Privatleben anderer Frauen einzumischen und an ihrer Stelle zu sagen, was moralisch sei oder nicht." Auf die provokative Frage, ob sie noch in ihren Mann verliebt sei, kontert sie darum empört, das gehe schlicht niemanden etwas an. Auch für die Journalistin hat die Transparenz Grenzen.

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