Steuerliche Gleichstellung von Homo-Ehe: Splittingtarif rückwirkend anwendbar
Positive neue Entwicklung bei der Ehe für alle: Ein Gericht hat nun beschlossen, dass das Ehegatten-Splitting rückwirkend bei gleichgeschlechtlichen Paaren greift.

Nach der gesetzlichen Regelung sei der Tag der Begründung der Lebenspartnerschaft – nach der Umwandlung in eine Ehe – für die Rechte und Pflichten der Partner maßgeblich, führte das Gericht an. Weil die Zusammenveranlagung für Ehepaare nach dem Splittingtarif in vielen Fällen zu einer Verringerung der Steuerlast führe, hätten die Kläger dies rückwirkend beantragt.
Das habe das Finanzamt abgelehnt, weil beide bis 2012 mit bestandskräftigen Bescheiden jeweils einzeln zur Einkommensteuer herangezogen worden waren. Dem folgte das Finanzgericht nicht. Nach der Umwandlung seien laut Eheöffnungsgesetz die Lebenspartner so zu stellen, als ob sie am Tag der Begründung der Lebenspartnerschaft geheiratet hätten, erläuterte das Gericht.
Ehe für alle bezeichnet die komplette Öffnung der Ehe für Schwule und Lesben in Deutschland. Die Einführung der Ehe für homosexuelle Paare beschloss der Bundestag mit 393 Stimmen bei 226 Gegenstimmen und vier Enthaltungen am 30. Juni 2017. Das Gesetz trat am 1. Oktober 2017 in Kraft.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Einwanderung und Extremismus
Offenheit, aber nicht für Intolerante
Nicht-binärer Geschlechtseintrag
Zweitpass gegen Diskriminierung auf Reisen
CDU-Länderchefs gegen Bundestagsfraktion
Sexuelle Identität entzweit Union
Verkehrswende in Paris
Blick in die Zukunft
Geflüchtetenhilfte mit Tauschaktion
Hamburgs Linke hebelt Bezahlkarte aus
Kein Exit für Nazis!
Angehörige fordern Ausschluss Zschäpes von Ausstiegsprojekt