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Das ist der Gipfel des Absurden. Wenn ich privat etwas kaufe, und da läuft was schief, kann es nicht sein das es Vaterstaat seine Aufgabe ist, finanziell zu helfen. Auf rechtlicher Ebene okay, gesetzlicher Schutz natürlich. Aber boah wer Ostern mal eben wegfliegt, hat halt Pech gehabt. Ungeheuerlich.
1) "Risiken werden verstaatlicht, Gewinne privatisiert" : ganz richtig.
2) dazu noch, ideologisch: das Fortbestehen des (sinnlosen) Massenkonsums. Konsum ist für unsere Regierenden Dinosaurier unantastbar. Als Bürger bist du noch kaum etwas, als Verbraucher stehst du unter Schutz. Sonst würde die Welt wackeln. Das Vertrauen musste erhalten werden. Deshalb ist der Staat eingesprungen. Westler haben ein Recht, die ganzen Welt billig zu verbrauchen.
Wir brauchen für solche Fälle eine Haftung der Politiker...
@warum_denkt_keiner_nach? Und eine Three-Strikes-Regelung wie in "Asterix bei den Schweizern".
Kapitalismus im 21. Jahrhundert: Gewinne werden privatisiert, Verluste auf den Steuerzahler abgewälzt.
Gwücklunsch!
Und wieder stellt sich die Frage der Haftung von Politikern...
Wer klare Vorgaben absichtlich falsch umsetzt muss für den Schaden aufkommen! Also der zuständige Minister vorrangig und alle Mitglieder des Bundestages, die diesem Gesetz zugestimmt haben.
Schließlich muss auch jeder Bäcker aus seinem Gehalt für den Schaden aufkommen, den er verursacht, wenn er den Ofen zu spät aus stellt. Und das war gewöhnlich keine Absicht.
@Mainzerin 👍🏻
und die energiewende kommt uns deutschen zu teuer.....
freie bedienung an steuergeldern.... gestern banken....heute reisekonzerne.... morgen die auto und ölindustrie...... ???
ich kann gar nicht soviel essen wie ich ko..... könnte
Der Klimawandel – die physikalische Konsequenz unserer Blödheit – ist da. Dass das 1,5-Grad-Ziel nicht zu halten ist, macht den Kampf nicht zwecklos.
Staatsgeld für Thomas-Cook-Pleite: Billig kommt uns teuer
Es schafft Unbehagen, wenn der Bund einspringt, wo ein Konzern versagt hat. Vor allem angesichts der Gründe für die Hilfsbereitschaft.
Nach der Thomas Cook Pleite im September: Reisende auf dem Flughafen von Mallorca Foto: Enrique Calvo/reuters
Pauschalreisende, die bereits den Osterurlaub beim insolventen Reiseveranstalter Thomas Cook gebucht haben, können entspannen: Die Bundesregierung wird Kosten, die Kunden bereits entrichtet haben und die nicht vom Versicherer des Veranstalters ausgeglichen werden, ersetzen. Hunderte Millionen Euro könnten das sein. Risiken werden verstaatlicht, Gewinne privatisiert – die Parallele zum Rettungspaket für die Banken drängt sich auf. Aber wer will es einfachen Urlaubern missgönnen, ohne Verlust aus der Insolvenz eines Big Players des Tourismus herauszukommen?
Niemand. Dennoch drängt sich Unbehagen auf, wenn der Bund einspringt, wo ein Konzern versagt hat. Noch im September wurde in der Konzernzentrale von Thomas Cook Zuversicht verbreitet. Bedenken wurden mit dem Hinweis auf die Absicherung durch den Insolvenz-Versicherungsschein abgetan. Doch die Begrenzung der Haftungssumme auf 110 Millionen Euro deckt den Schaden, auf dem vor allem Reisende und Hoteliers sitzen bleiben, bei Weitem nicht.
In der Pflicht sieht sich die Bundesregierung nicht etwa, weil es ein Recht auf unbeschadeten Urlaub gäbe oder weil sie Tausende langjährige Rechtsstreitigkeiten vermeiden will. Die Entschädigung in Millionenhöhe ist ein Schuldbekenntnis, weil eine EU-Richtlinie vom Bund nur halbherzig umgesetzt wurde. Die Pauschalreiserichtlinie der EU schreibt vor, dass jeder Reiseveranstalter seine Kunden gegen die eigene Insolvenz absichern muss.
Die Bundesregierung ist bei der Umsetzung dieser Richtlinie der Preisdumping-Mentalität der Reisekonzerne entgegengekommen. Sie hat durch gedeckelte Haftungssummen den Reisekonzernen niedrigere Versicherungsprämien beschert. Die Summe von 110 Millionen reicht bei großen Konzernen – wie sich jetzt bei Thomas Cook zeigt – bei Weitem nicht aus.
Diese unternehmensfreundliche Kostensenkungsmentalität ist unverantwortliches politisches Geklüngel. Mitgegangen, mitgehangen. Die Bundesregierung sollte für die zukünftige Absicherung von Pauschalreisen umgehend eine höhere Haftsumme von den Reiseveranstaltern einfordern.
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Kommentar von
Edith Kresta
Redakteurin
Schwerpunkte: Reise und Interkulturelles. Alttazzlerin mit Gang durch die Institutionen als Nachrichtenredakteurin, Korrespondentin und Seitenverantwortliche. Politologin und Germanistin mit immer noch großer Lust am Reisen.
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