piwik no script img

Sprachförderung in KitasAus für die „Sprach-Kitas“

Der Bund stellt ein zentrales Förderprogramm zur Sprachförderung ein. 350 Berliner Kitas sind davon betroffen.

Praktische Sprachförderung: Vorlesen in einer Kita Foto: picture alliance / dpa | Arno Burgi

Berlin taz | Der Bund kürzt ab 2023 ein zentrales Sprachförderprogramm – in Berlin ist damit die Arbeit von mehr also 350 Kitas mit rund 400 Beschäftigten betroffen. Im Entwurf für den Bundeshaushalt 2023 finden sich demnach keine Mittel mehr für das Programm „Sprach-Kitas“.

Am Freitag hatte sich das Bundesfamilienministerium mit einem entsprechenden Schreiben an die Geschäftsstellen der Jugend- und Familienministerien der Länder gewandt. Man habe, heißt es darin, „nach insgesamt elf Jahren Förderung der alltagsintegrierten sprachlichen Bildung“ alle „Möglichkeiten eines Modellprogramms ausgeschöpft“. In der Berliner Senatsbildungsverwaltung äußerte man sich am Montag indes einigermaßen konsterniert.

„Das nun angekündigte Aus durch die Bundesregierung ist enttäuschend und nicht nachvollziehbar“, sagte Bildungssenatorin Astrid-Sabine Busse (SPD). Der Bund müsse die fehlenden Mittel nun über andere Programme, etwa das „Gute-Kita-Gesetz“ ausgleichen. Schließlich habe die Corona-Pandemie die Bedarfe im Bereich Sprachförderung nachweislich eher noch steigen lassen.

4 Milliarden für „Gute Kitas“

Aus dem Familienministerium beeilte man am Montag zu versichern, dass man das selbstverständlich sehe. Mit den 4 Milliarden Euro, die für Gute-Kita in 2023/24 vorgesehen seien, sollten die Länder „einen Fokus auch auf die Sprachförderung“ richten, heißt es auch in dem Schreiben.

Die Grünen-Abgeordnete Marianne Burkert-Eulitz sagte der taz, es komme sehr darauf an, wie Berlin die Gute-Kita-Gelder nutzen will: „Da hoffen wir, dass Frau Busse uns mehr einbezieht als ihre Vorgängerin.“

Die Sprach-Kitas waren Teil des 100-Tage-Programms der rot-grün-roten Landesregierung in Berlin: 50 zusätzliche Kitas sollten den Titel bekommen, was auch geschah. Sie profitieren von zusätzlichen Erzieher*innen, die sie einstellen können.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

0 Kommentare

  • Noch keine Kommentare vorhanden.
    Starten Sie jetzt eine spannende Diskussion!