Sportverein und Turnhallen in Berlin: Klub beklagt mangelnde Information
Der Verein Pfeffersport fühlt sich alleingelassen: Wann die als Notunterkünfte genutzten Turnhallen wieder für den Sport bereitstehen, sei völlig unklar.
Der gemeinnützige Sportverein Pfeffersport in Prenzlauer Berg war zunächst optimistisch. Bis Jahresende, so hoffe man, würden die Hallen wieder zur Verfügung stehen, hieß es in einem Sitzungsprotokoll von Juni 2016. Doch bis heute warten noch viele Pfeffersportler*innen auf den Anpfiff.
Man war vielleicht zu optimistisch. So wurden die drei Hallen, die der Verein nutzt und die für Flüchtlinge beschlagnahmt worden waren, erst Ende 2016 geräumt. Dann war mehr zu sanieren als gedacht: Fußböden neu, Anstriche, Sanitäranlagen.
Auch die Schule weiß nichts
Die Halle in der Malmöer Straße wird voraussichtlich bis Ende des Jahres unbenutzbar bleiben, befürchtet Jörg Zwirn, Geschäftsführer von Pfeffersport. Die Sporthalle in der Winsstraße, die auch von einer Grundschule genutzt wird, soll eigentlich nach den Osterferien wieder offen sein. Ob das klappt, weiß man an der Schule aber noch nicht.
Auch für Zwirn ist das größte Problem: „Niemand informiert uns. Das ist undemokratisch und intransparent, was hier passiert.“ Seine Kritik richtet sich vor allem gegen die Senatsverwaltung für Inneres und Sport, die der Verein nun per Brief zu einer angemessenen Entschädigung aufgefordert hat. Dafür gibt es zwar einen Fonds, dessen Richtlinien sind aber so strikt, dass kaum ein Verein bisher entschädigt wurde.
Etwa 60.000 Euro Einbußen und 450 Mitgliedsaustritte musste der Verein 2016 verkraften. „Viele unserer Angebote haben die Schwerpunkte Inklusion und Integration – die können wir nicht quer über die Stadt verlegen“, sagt Zwirn. Er befürchtet, wenn sich die Sanierungsarbeiten weiter hinauszögern und keine angemessene Entschädigung erfolgt, könnte Pfeffersport in seiner Existenz bedroht sein.
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