Sonntagsspiele Fußball-Bundesliga: Frankfurt verliert im Vorort
Mainz 05 verschärft mit einem 1:0 Sieg die Krise der Eintracht. Auch Freiburg kommt nicht vom Fleck und verliert sein Heimspiel gegen Stuttgart mit 1:3.
MAINZ/FREIBURG dpa | Der FSV Mainz 05 hat sich durch einen Last-Minute-Sieg im Rhein-Main-Derby etwas Luft im Tabellenkeller verschafft und die Frankfurter Krise massiv verschärft. Im elften Erstliga-Duell der beiden Nachbarn köpfte der eingewechselte Eric Maxim Choupo-Moting (88.) am Sonnntag beim verdienten 1:0 (0:0) den entscheidenden Treffer.
Die Eintracht wartet in der Fußball-Bundesliga nun schon seit sieben Spielen auf einen Sieg. Drei Tage nach dem 2:4 in Tel Aviv zeigte der Europa-League-Teilnehmer spielerisch erneut eine eher enttäuschende Vorstellung. Bei den Mainzern feierte der erst 20 Jahre alte Torhüter Loris Karius vor 34 000 Zuschauern in der ausverkauften Coface-Arena ein gutes Startelf-Debüt im Oberhaus und rettete den Gastgebern mit einigen Paraden den Dreier.
„Es war für die Mannschaft einfach wichtig, dieses Spiel gegen Frankfurt zu gewinnen. Das wird insgesamt die Stimmung wieder verbessern“, kommentierte 05-Manager Christian Heidel sichtlich erleichtert und machte Karius ein „Riesenkompliment“. Der Gelobte selbst konnte es auch Minuten nach dem Abpfiff noch kaum glauben: „Mit so einem Last-Minute-Tor ist der Tag perfekt. Besser kann es nicht laufen.“
Die Frankfurter haderten dagegen wieder einmal mit dem Schicksal. Erneut in den Schlussminuten wichtige Punkte weggegeben, stattdessen die vierte Pflichtspielniederlage in Serie kassiert. „Es wird nicht leichter, das wissen wir, aber wir müssen auch nicht hektisch werden“, meinte Frankfurts Tranquillo Barnetta. Kapitän Alexander Meier gab die Devise aus: „Weitermachen, arbeiten, arbeiten. Wenn wir so spielen wie heute, kommen wir da auch wieder heraus.“
Frankfurts mit gutem Beginn
Frankfurts Trainer rotierte fünf Neue rein und überraschte mit einer offensiven Ausrichtung. Trotz Reisestrapazen und Müdigkeit ließ er seine Truppe beherzt angreifen. Ein Kopfball von Meier streifte nur das Lattenkreuz (3.). Die Gäste setzten auf Ballbesitzfußball, hohe Laufbereitschaft und aggressive Zweikampfführung – und sie wollten den unerfahrenen Mainzer Nachwuchskeeper Karius möglichst oft beschäftigen. Der 20-Jährige musste in Abwesenheit des verletzten Stammtorhüters Heinz Müller und der rotgesperrten Nummer zwei, Christian Wetklo, zwischen die Pfosten.
Es entwickelte sich ein unterhaltsames Derby. Die Eintracht hatte zunächst mehr vom Spiel, Mainz 05 die besseren Möglichkeiten, obwohl sich das Team von Trainer Thomas Tuchel fast nur aufs Kontern beschränkte. Dabei musste Frankfurts Schlussmann Kevin Trapp gegen Shinji Okazaki (22.) und Zdenek Pospech (29.) jeweils in höchster Not retten.
Auch nach dem Wechsel konnten sich die Mainzer gleich zweimal bei Karius bedanken, dass es weiter 0:0 stand. Der Keeper rettete glänzend gegen Barnetta (49.) und Vaclav Kadlec (50.). Erst jetzt schien Tuchels Mannschaft richtig aufzuwachen und wurde stärker. Die Eintracht baute dagegen vor allem kräftemäßig ab. Mit zunehmender Spieldauer wurde Tuchel immer aufgeregter. Er wollte den Sieg – und wechselte Matchwinner Choupo-Moting (61.) ein. Yunus Malli (56.) und erneut Polter (72.) vergaben zunächst noch in vielversprechenden Situationen die längst verdiente Mainzer Führung, ehe der 34 Jahre alte Choupo-Moting schließlich für die Erlösung sorgte.
Freiburg-Stuttgart 1:3
Mit zwei Blitztoren hat der VfB Stuttgart seinem baden-württembergischen Rivalen SC Freiburg den nächsten Tiefschlag im Existenzkampf der Fußball-Bundesliga verpasst. Die Schwaben gewannen im zweiten Sonntagsspiel das Ländle-Derby bei den Breisgauern mit 3:1 (2:0) und setzten sich wieder in die obere Tabellenhälfte ab.
Vedad Ibisevic (9.) und Timo Werner (10.) mit einem Doppelschlag binnen 83 Sekunden sowie erneut Werner (82.) besiegelten den K.o. von Europa-League-Teilnehmer Freiburg, der mit acht Punkten weiterhin Relegationsplatz 16 belegt. Mike Hanke verkürzte für den Sportclub (78.).