Ski-Weltcup im MDR-Sendegebiet Dresden: „Juristisch einwandfrei“
Der MDR-Sportmoderator René Kindermann organisiert einen Langlauf-Weltcup. Sein Sender hat den Vorgang geprüft. Fazit: alles in Ordnung.
Die Verträge des Senders mit den Freien Mitarbeitern René Kindermann und Torsten Püschel habe man sich angeschaut. Auch deren Verträge mit dem Skiweltverband FIS habe man geprüft. Und man habe sichergestellt, dass die beiden nicht in die Berichterstattung über den Langlauf-Weltcup in Dresden im Januar 2018 involviert sind. Und dann – nach eingehender Prüfung des Vorgangs durch die MDR-Intendanz um Chefin Karola Wille – ist der MDR zu dem Schluss gekommen: „Juristisch einwandfrei“ sei das, was Kindermann und Püschel machen, sagte MDR-Sprecher Walter Kehr der taz.
Die Intendantin kommt damit zum selben Schluss wie Wochen zuvor schon der Programmdirektor Wolf-Dieter Jacobi gegenüber dem Deutschlandfunk. Kindermann und Püschel organisieren einen Ski-Langlauf-Weltcup in Dresden am 13. und 14. Januar. Warum das problematisch ist? Weil die beiden Journalisten im Auftrag des MDR sind, die sonst auch über Wintersport berichten.
Wobei es dem MDR wichtig ist, zu betonen: „Veranstalter des Skilanglauf-Weltcups in Dresden ist die FIS. Herr Kindermann und Herr Püschel haben einen Organisationsvertrag mit dem deutschen Ski-Verband geschlossen und kümmern sich um die Rahmenbedingungen wie Genehmigungen und allgemeine organisatorische Fragen. Sie organisieren nicht den Wettkampf. Das macht der Deutsche Skiverband.“
Sie organisieren also nicht den Wettkampf, organisieren aber, dass der Wettkampf im MDR-Sendegebiet in Dresden stattfinden kann. Und wo haben sie das gelernt? „Im Rahmen eines Trainee-Programms der FIS haben wir viel über das Organisieren eines solchen Events gelernt“, sagte Kindermann einst auf der Seite Neustadt-Geflüster. Also bei dem Verband, über den Kindermann in Sportsendungen berichtet oder zumindest berichtet hat.
Den Skiweltcup in Dresden aber, den wird das ZDF übertragen. „Die beiden haben also in den Programmen nichts mit ihrem Projekt zu tun. Die Federführung in der ARD für Skilanglauf hat ohnehin der Bayerische Rundfunk“, heißt es auf Anfrage in einer Mitteilung des MDR.
Dann ist ja alles in Ordnung.
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