Sinkende Energiekosten: Die Preiskurve zeigt nach unten
Im Großhandel sind die Preise für Gas und Strom bereits gesunken. Nun erreicht die Entwicklung auch die privaten Haushalte.
Ähnlich ist die Situation am Gasmarkt. Dort liegt der Kilowattstundenpreis im Grundversorgungstarif nach Verivox-Zahlen aktuell bei durchschnittlich 15,57 Cent. Das Preisportal ermittelte nun 80 Tarife, die im Zeitraum von Mai bis Juli um durchschnittlich 23 Prozent reduziert werden. Auch an die Gasverbraucher fließen somit weiterhin Subventionen, weil der staatlich festgelegte Deckel hier bei zwölf Cent liegt.
Sowohl am Gas- wie auch am Strommarkt gebe es aber auch für Neukunden inzwischen wieder Tarife, die unterhalb der Subventionsschwelle liegen, heißt es in einer Mitteilung des Preisportals. Der günstigste verfügbare Gastarif mit empfehlenswerten Bedingungen für Neukunden komme auf einen durchschnittlichen Kilowattstundenpreis von 10,28 Cent, inklusive des auf 20.000 Kilowattstunden umgelegten Grundpreises.
Beim Strom liege nach vergleichbarer Rechnung das günstigste verfügbare Angebot mit empfehlenswerten Bedingungen bei 31,77 Cent je Kilowattstunde, also ebenfalls deutlich unter der Preisbremse von 40 Cent.
Auf dem Niveau wie vor Kriegsbeginn in der Ukraine
Die Endkundenpreise für Strom und Gas folgen immer erst mit gewisser Verzögerung den Großhandelspreisen, weil die Unternehmen die Energie oft mit einem gewissen Vorlauf einkaufen. Somit dürften angesichts der bis zuletzt stetig gefallenen Erdgaspreise sowohl am Gas-, wie auch dem Strommarkt die Endkundenpreise noch weiter nachgeben.
Am Terminmarkt lag der Preis für Erdgaslieferungen für den kommenden Winter zuletzt nur noch bei gut 48 Euro je Megawattstunde. Er ist damit inzwischen wieder auf jenes Niveau gefallen, wo er unmittelbar vor dem Kriegsbeginn in der Ukraine stand. Kurzzeitig war er im vergangenen August bis auf einen Spitzenwert von über 280 Euro angestiegen.
Da die Gaspreise noch immer Einfluss auf die Strompreise haben, zeigten diese einen ähnlichen Verlauf. Zuletzt kostete die Megawattstunde Strom für 2024 am Terminmarkt zwischen 130 und 140 Euro, nachdem derselbe Kontrakt im Spätsommer noch bei mehr als 400 Euro gelegen hatte.
taz lesen kann jede:r
Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen
meistkommentiert
Müntefering und die K-Frage bei der SPD
Pistorius statt Scholz!
Kampf gegen die Klimakrise
Eine Hoffnung, die nicht glitzert
Krieg in der Ukraine
Biden erlaubt Raketenangriffe mit größerer Reichweite
Rentner beleidigt Habeck
Beleidigung hat Grenzen
Donald Trump wählt seine Mannschaft
Das Kabinett des Grauens
Unterwanderung der Bauernproteste
Alles, was rechts ist