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Sexuelle Übergriffe in FlüchtlingsheimPolizei ermittelt gegen Wachleute

In einem Flüchtlingsheim in Köln sollen Wachmänner Frauen in der Dusche gefilmt und zum Sex aufgefordert haben. Nun ermittelt die Polizei.

Nutzten Security-Leute ihre Machtposition aus? (Symbolbild) Foto: dpa

Köln afp | Die Kölner Polizei ermittelt einem Zeitungsbericht zufolge wegen des Verdachts auf sexuelle Übergriffe von Wachmännern auf Frauen in einer Notunterkunft für Flüchtlinge. Es bestehe der Anfangsverdacht des sexuellen Missbrauchs, berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger.

Demnach werfen die Frauen den Mitarbeitern des zuständigen Sicherheitsdienstes vor, sie beim Duschen und Stillen gefilmt und fotografiert zu haben. Zudem hätten die Wachmänner versucht, die Frauen zum Geschlechtsverkehr zu überreden, berichtete die Zeitung. „Mich hat ein Mann gefragt, ob ich mit ihm kommen würde, er würde gern mit mir zusammen sein“, sagte eine junge Syrerin der Zeitung. „Als ich ihm sagte, dass ich liiert und nicht interessiert sei, hat er gesagt, dass ich dann bald hier rausflöge.“Die Frauen wollen erst in die Notunterkunft zurückkehren, wenn der Sicherheitsdienst ausgetauscht ist. Der Projektmanager der zuständigen Firma sagte: „Ich bin entsetzt über die Vorwürfe. Ich bin mir sicher, dass sie völlig haltlos sind.“

Die Flüchtlinge kritisierten auch die hygienischen Zustände und die Betreuung in dem Heim. In der Halle sind 200 Menschen untergebracht. Der Kölner Stadt-Anzeiger zufolge stehen dort Feldbetten dort ohne Sichtschutz eng nebeneinander. In den Gängen liege Müll. Die Flüchtlinge kritisieren, dass sie mangelhaft ernährt würden, es keine Übersetzer gebe und nicht genug Toiletten und Duschen.

70 Insassen protestierten deshalb am Mittwoch vor dem Bundesamt für Migration.

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21 Kommentare

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  • Mehr info in dem artikel taete dem journalismus gut. Gab es strafanzeigen?

    interessant zu lesen wie manche foristen bereits die taetergruppen identifzieren, inklusive der nationalitaet. Die ermittlungen sollten abgewartet werden, dann kann immer noch das foristenurteil gefällt werden.

    Dies gilt auch fuer die vorfaelle an silvester.

  • Sowas dürfte in einem Land, das soviel auf sich hält wie Deutschland, eigentlich nicht passieren. Die Leute gehören ordentlich untergebracht, Übergriffe müssen unterbunden werden. Und wir brauchen nicht erst solche Artikel, um das Zerrbild vom ausländischen Sexmonster zu bezweifeln, wenn wir uns mal die Statistik über Vergewaltigungen in der Ehe in Deutschland ansehen, oder sowas wie die Odenwaldschule, nicht wahr. Die Deutschen sind selbst keine Engelchen.

    • @kditd:

      Bisher ist es ja auch nicht passiert. Lose Behauptungen. Bin mal gespannt, ob da noch Substanz kommt.

  • Also ich habe weder dem taz-Artikel noch dem verlinkten Artikel entnehmen können, welcher Nationalität die Wachleute sind, aber die Hälfte der Kommentatoren schwadroniert, das seien Deutsche.

    • @Trango:

      kommt es bei übergriffen von wachschutzleuten auf deren nationalität oder die ihrer eltern/großeltern an?

      aus meiner sicht nicht.

      allerdings sollten wir langsam gelernt haben: wenn nix dabeisteht, handelt es sich im zweifel um einheimische "schlimme finger".

      • @christine rölke-sommer:

        Als Asylanwaeltin sollte Christine R-S eigentlich mehr Erfahrung haben. Natuerlich spielt Nationalitaet (oder besser gesagt: kulturelle/religioese Sozialisierung) zu recht eine Riesenrolle in all den oeffentlichen Diskussionen. Die Kulturkreise, aus denen unsere Migranten stammen, sind Jahrhunderte hinter den europaeischen Kulturkreisen, wenn es um Geschlechterthemen geht. Gerade Linken sollte der Schutz westlicher Werte ein Anliegen sein.

  • 4G
    4932 (Profil gelöscht)

    Naja, in Köln waren es vorwiegend Ausländer, die Deutsche belästigt und bestohlen haben, aber hier sind es ja Deutsche, die AusländerInnen belästigen. Das sind wesentliche Unterschiede. Das eine ist nicht legal, das andere schon. So ähnlich habe ich die gerade zuende gegangene Bundestagsdebatte empfunden, wo die CDU versicherte, daß man hauptsächlich gegen Linksextremismus vorgehen müsse und die Polizei und die Wachdienste hoch zu loben seien. Fremdenfeindlichkeit sei kein vorrangiges Thema.

    • @4932 (Profil gelöscht):

      Fremdenfeindlichkeit wäre bei uns ja auch kein Thema, wenn die scheiß Ausländer nicht immer davon anfangen würden. Ich fahr voll gerne ins Ausland und schaue mir Fremde an, die Armut, aus der diese putzigen Gesellen ja doch zu faul sind sich herauszuarbeiten und so, aber ich besitze so viel Anstand, dass ich auch wieder in meine Heimat zurückfahre. Wie sagte Methusalix so schön: Ich habe nichts gegen Fremde, aber diese Fremden da sind nicht von hier.

  • 5G
    571 (Profil gelöscht)

    Kein Generalverdacht, aber, mal ehrlich:

    Wie tickt einer in der Regel, der "Wachmann" wird?

    So lange das kein Ausbildungsberuf mit qualifizierendem Abschluss ist, den nur Personen mit einwandfreiem Leumund ergreifen können, lasse ich das so stehen.

    • @571 (Profil gelöscht):

      und wie tickt einer, der prof für xy wird (ausbildungsberuf mit qualifizierendem abschluß, hehe) und dann der studentin in aussicht stellt, bei gewißem entgegenkommen ihrerseits ...?

      kein generalverdacht

      sondern: mal ehrlich!

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @christine rölke-sommer:

        Sexuelle Übergriffe sind leider nur eine Seite der Gewaltausübung gegen Bewohner von Flüchtlingsunterkünften. Wenn Misshandlungen und Beleidigungen gegenüber den "Schutzbefohlenen" in manchen Einrichtungen schon fast zur Tgesordnung gehörten, hat das schon mit "Ticken" zu tun.

        Fehlverhalten notgeiler Akademiker seien hiermit ausdrücklich nicht verharmlost.

        • @571 (Profil gelöscht):

          wie also tickt eine gesellschaft/politik, welche einrichtungen - hier: flüchtlingslager - als besondere gewaltverhältnisse ausgestaltet?

          • 5G
            571 (Profil gelöscht)
            @christine rölke-sommer:

            Das Ticken der Leitkult-Uhr?

             

            Fine

  • oho.

    jetzt wird es unangenehm.

    die urban myth vom importierten sexismus erhält erste (?) risse.

    • @christine rölke-sommer:

      Es sei denn die Täter hier entpuppen sich als Migranten aus entsprechenden Kulturkreisen. Bei Wachschutzdiensten arbeiten viele Migranten.

       

      Es ist nicht das erste Mal, dass es Berichte über Schikanierung durch muslimische Wachleute gegenüber arabischen Christen gibt. http://www.welt.de/politik/deutschland/article151104662/Muslimische-Security-verpruegelt-Christen-im-Asylheim.html http://www.taz.de/!5035126/

      • @Nase Weis:

        nicht ablenken!

        ein so "In der Halle der Gemeinschaftsgrundschule und des Georg-Simon-Ohm-Berufskollegs sind 200 Menschen untergebracht. Auf Fotos ist zu sehen, dass die Feldbetten dort ohne Sichtschutz eng nebeneinander stehen. In den Gängen liegt Müll. Die Menschen prangern an, dass sie mangelhaft ernährt würden, es gebe keine Übersetzer, kaum Hilfe bei gesundheitlichen Problemen, nur jeweils sechs Toiletten und zwei Duschen für Frauen und Männer" http://www.ksta.de/koeln/fluechtlinge-erheben-schwere-vorwuerfe-sote,15187530,33810354.html#plx2697550

        beschriebenes lager denkt sich keine security mit mitarbeiterinnen woher auch immer aus - sondern unsere politik.

        wie ich in http://www.taz.de/!5276160/

        schrieb: da attackiert jede jeden. und zwar je länger leutz dort zusammengepfercht sind umso öfter. gründe/anknüpfungspunkte finden sich immer. für attacken+schikane wie auch dafür, sich attackiert+schikaniert zu fühlen. denn ein solches lager bringt das systematisch hervor.

         

        also gehört das system geändert - und nicht die security-firma ausgewechselt oder muslime gebasht.

  • Der Projektmanager der zuständigen Firma sagte: „Ich bin entsetzt über die Vorwürfe. Ich bin mir sicher, dass sie völlig haltlos sind.“

    Das heißt, alle frauen, die sich beschwert haben, lügen. klar, es geht hier um deutsche männer, die angeklagt werden...

    • @ermi k.:

      "...Der Projektmanager der zuständigen Firma sagte: „Ich bin entsetzt über die Vorwürfe. Ich bin mir sicher, dass sie völlig haltlos sind.“

       

      Das liegt zudem noch davor - denn -

      Unsortiert im Oberstübchen ist der

      Herr Projektmanager ja vor allem -

      Denn -

      Wenn er´s selbst für haltlos halten würde -

      Warum sollte er dann - entsetzt - sein!

      • 5G
        571 (Profil gelöscht)
        @Lowandorder:

        Der Projektmanager (!) ist über die sichere Haltlosigkeit der Vorwürfe entsetzt. Er hätt's wohl gern anders.

      • @Lowandorder:

        Meine Fresse, das nenne ich genaues Lesen. Stimmt! Er muss entsetzt sein, denn es gibt ja Vorwürfe. Wer wäre nicht entsetzt, würfe man ihm etwas vor. Also irgendtwas. Was war noch mal der Vorwurf?

  • Wann endlich ringt sich die Verwaltung dazu durch, Frauen und Kinder zu separieren und ihnen eigene, für Männer unzugängliche, Unterkünfte einzurichten.

    Diese Frauen wurden in ihren Heimatländern durch ihre Notlage ausgenutzt, auf der Flucht mißbraucht und vergewaltigt.... Gebt ihnen wenigstens hier etwas Sicherheit.