piwik no script img

Seminar von Pick-up Artists in BerlinRumkriegen mit allen Mitteln

Für Pick-up Artists sind Frauen nur noch „Ziele“, die ins Bett manipuliert werden müssen. Bald soll es in Berlin ein Seminar zu den Taktiken geben.

Schlaf mit mir!!! Bild: dpa

BERLIN taz | Sie sind PUAs und spielen das „Street game“ mit HBs. Sie landen eine NC und dann ein KC und schließlich ein SNL. What? Das sind die Abkürzungen von selbsternannten Profiaufreißern, sogenannten Pick-up Artists (PUA), die meinen, sie hätten die Kunst der Anmache so professionalisiert, dass man(n) sie für viel Geld in Seminaren lernen kann und dann zwangsläufig zum Casanova wird.

Dieses Wochenende will das Unternehmen Real Social Dynamics (RSD) ein Seminar dieser Sorte in Berlin abhalten. Doch die Artisten sind in die Kritik geraten. Die Frauenrechtsorganisation Terre des femmes fordert den Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) auf, gegen das Seminar rechtlich vorzugehen. „Zu den vorgeschlagenen Methoden gehören Manipulation, Würgen und andere Formen sexueller Gewalt“, heißt es in dem Brief. Man propagiere etwa „The Claw“: den Arm um den Hals einer Frau legen und erst wieder loslassen, wenn sie sich nicht mehr wehrt.“

Auf YouTube kann man ihre „Coaches“ beobachten: Frauen werden gewürgt, ihre Köpfe gewaltsam zum Schritt des „Künstlers“ gezogen – und mit all dem ordentlich angegeben. Ein Video, in dem sich ein Trainer mit einer Vergewaltigung brüstet, ist inzwischen aus dem Netz verschwunden.

Ein HB ist ein „Hot Babe“, eine attraktive Frau, je nach Anziehungsgrad durchnummeriert bis HB10. KC heißt „Kiss Close“: Man hat es bis zum Kuss geschafft. NC ist „Number Close“: die Telefonnummer erbeutet. SNL ist ein „Same Night Lay“, am Tag des Dates hat man sie ins Bett bekommen.

Heuchelei und Tuchfühlung

Die Pick-up-Szene, entstanden in den neunziger Jahren, ist mittlerweile ziemlich erfolgreich. Die RSD-Nation hat nach eigenen Angaben fast 150.000 Mitglieder in aller Welt, in über siebzig Ländern bieten sie ihre Seminare mit einer Mischung aus Verhaltens- und Kommunikationstechniken an, mit denen man Frauen angeblich besonders leicht rumkriegt. Die Regeln sind simpel: Man heuchelt Verständnis und Einfühlung, ist dabei aber körperlich ziemlich direkt auf Tuchfühlung. Typischer Satz: „Ich merke, du bist eine außergewöhnlich leidenschaftliche Frau, aber irgendetwas hält dich zurück.“

Dann kommt das „Push-and-Pull“ Spiel, man weist sie abwechselnd zurück und gibt wieder Sympathiezeichen, ruft mal nicht an, ist mal beleidigt, beschimpft sie, nur um sie dann wieder ganz tief drinnen zu verstehen. Wichtig ist, dass das „Inner Game“ stimmt: Das Selbstbewusstsein. Das wird in den Seminaren trainiert. Dann klappt auch das „Outer Game“, das Verhalten Frauen gegenüber, das ebenfalls trainiert wird.

Seminar für 3.000 Euro

Die kritisierten Videos der RSD-Coaches zeigen also Szenen, die nicht dem normalen Repertoire des Pick-up entsprechen. Sie weisen aber auf eine Grundhaltung der PUAs hin: Frauen sind „Targets“, Ziele, die man abschießt, die Grenze zwischen Manipulation und Zwang verschwimmt dabei gelegentlich.

Der Gründer von RSD, Owen Cook, war einst Mitstreiter des Pick-up-Gurus Neil Strauss, einem ehemaligen Rolling Stone-Journalisten, der 2005 mit „The Game“ (dt: „Die perfekte Masche“) die Bibel der Pick up-Artists verfasste und Seminare zum Thema anbot. Sie zerstritten sich und Owen Cook macht nun mit Real Social Dynamics weltweit Geld. Ein mehrtägiges Seminar mit Übungen kostet bis zu 3.000 Dollar.

Ob und wo das Seminar in Berlin stattfindet, ist weiterhin ein Geheimnis. Wenn man bei RSD anruft, wird aufgelegt, sobald man sich als Journalistin vorstellt. Danach meldet sich nur noch der Anrufbeantworter. Auf die Rückrufbitte keine Reaktion. Per Mail gestellte Fragen wurden bisher ebenfalls nicht beantwortet.

taz lesen kann jede:r

Als Genossenschaft gehören wir unseren Leser:innen. Und unser Journalismus ist nicht nur 100 % konzernfrei, sondern auch kostenfrei zugänglich. Texte, die es nicht allen recht machen und Stimmen, die man woanders nicht hört – immer aus Überzeugung und hier auf taz.de ohne Paywall. Unsere Leser:innen müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter, kritischer Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 40.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Setzen Sie ein Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

65 Kommentare

 / 
  • Und @Kowalski: Die menschliche Evolution schliesst gestern mit ein!! Der grundlegende Fehler dieser soganannten Evolutionsbiologen, die deine These vertreten, ist, dass davon ausgegangen wird, dass ein bestimmter Zustand "natürlich" ist und alle Abweichungen "unnatürlich". Demnach wäre der erste Zweizellenorganismus "unnatürlich" gewesen. Der Punkt ist, dass alles, was der Mensch in seiner Geschichte getan hat, untrennbar mit seiner Evolution einhergeht!! Und das heisst: Dass sich viele Frauen in der Geschichte individualisiert haben, ist ein sehr wichtiger Teil der menschlichen Evolution!! Und wenn man Evolution legitimieren möchte, muss man diese Einstellung ebenfalls legitimieren... Dass es auch immer noch Männer und Frauen gibt, die eine konservative Rollenverteilung (angeblich wie bei den Tieren) gutheissen, sei hier weder verschwiegen noch illegitimiert. Doch auch eine intelligente Bewegung und die damit einhergehende Bewusstseinsänderung dieser Menschen, wie es im Moment Generation für Generation weiter voranschreitet, müssen evolutionsbiologisch akzeptiert werden!! Und wenn die Frau irgendwann absolut gleichgestellt sein sollte, in jeder Gesellschaft, dann ist dies das Ergebnis der Evolution.

    • @Dem teef my Herb:

      Soweit ich weiß, verwendet die Evolutionsbiologie den Begriff "normal" nicht im normativen Sinne.

      Es mag toll sein, wenn alle Homosexuell werden - nur ist das für die Gene, die in uns sind keine gute Idee. Aber das ist vielleicht eine Glaubensfrage, denn mich hat das Egoistische Gen von Richard Dawkins geprägt.

      Frauen können sich individualisieren wie sie wollen. Ab 25 schlägt die genetisch verankerte Innere Uhr stark in Richtung: meine Gene müssen vererbt werden. Wer ist der Mann mit der besten Gesundheit und dem höchsten Sozialen Status.

      Schauen wir mal, wohin wir kommen mit diesem missratenen Verständnis von Feminismus, in dem der Mann immer Schuld hat und die Frau bald nicht mehr ansprechen darf.

      • 9G
        970 (Profil gelöscht)
        @kowalski:

        Ich wüsste zu gerne, WO UM ALLES IN DER WELT dieser "missratene Feminismus" stattfindet, von dem diese triebgesteuerten Feminismusgegner ständig sprechen. Ich kenne zahlreiche aufgeklärte Frauen, die Freude an der eigenen Sexualität haben. Nur eben nicht das chauvinistische Arschloch bevorzugen, sondern einen Partner auf Augenhöhe. Das ist sogar "evolutionsbiologisch" sinnvoll.

         

        Kowalski - es ist interessant, wie biologistisch hier argumentiert werden muss, um die kulturelle Evolution auszublenden. Dass soziale, kulturelle Prägungen überhaupt existieren könnten, wird zu Gunsten der reinen Reproduktion nicht beachtet.

         

        "Je größer der Wohlstand einer Kultur ist und je gleichberechtigter Mann und Frau sind, desto weniger unterscheiden sich ihre Wünsche bei der Partnerwahl - ein Beleg dafür, dass kulturelle Errungenschaften biologische Faktoren überlagern können. Das zeigen auch soziologische Studien: Wenn Sie Ihre große Liebe beispielsweise in der Einführungsvorlesung für Jurastudenten kennengelernt haben, ist das normal. Paare entstammen häufig demselben sozialen Milieu.

         

        Auch Psychologen sagen: Gleich und Gleich gesellt sich gern. Beziehungen sind konfliktfreier und damit beständiger, wenn beide ähnliche Lebenseinstellungen oder einen ähnlichen sozialen Status haben. Und Bücher, Filme und natürlich die Erziehung beeinflussen ebenfalls unsere Vorstellungen von Zweisamkeit."

         

        Ich schäme mich fast, aber das steht im "Stern" - und ist eine Zusammenfassung einer Studie zur Partnerwahl: http://www.stern.de/gesundheit/sexualitaet/vorlieben/partnerwahl-das-ewige-mysterium-der-liebe-706461.html

         

        Es ist eben nicht NUR die Biologie, es ist auch nicht NUR die Kultur, es ist komplex. Also nichts für einfache Geister, die auf die simplen Antworten einer "Szene" wie derjenigen der "PUAs" hereinfallen.

      • @kowalski:

        Dass mit dem besten Stand ist aber schon sehr, sehr pervertiert, wenn man es vom biologistischen Standpunkt aus sieht.

         

        Normalerweise sind Männer nach der Befruchtung nur noch für die Tage der Schwangerschaft und kurz danach sinnvoll. Dann kann die Frau das wieder selber übernehmen. Sinnvoll wäre es, wenn die Dame sich dann auch fragen würde, wen man danach am bestern schlachten und aufessen kann, wenn der Mann seine Arbeit erledigt hat. Für die weitere Reproduktion ist der Mann überflüssig.

      • @kowalski:

        Und soweit mein Bekanntenkreis nicht absolut abstrus ist, gibt es auch viele Frauen, die entweder gar keine Kinder wollen, denen der soziale Status eines Mannes völlig egal ist, die einen konservativen Fettsack geheiratet haben (bitte übersieh das Nettiquette, ist nicht persönlich gemeint) oder die auf Frauen stehen und nicht auf Männer... Sonst müsste ja jeder Mann, der täglich ne Wurst isst und Bier, total abstossend sein, die Welt wäre von total vorbildlichen Männern dominiert... :DD

        Im Übrigen: Ich würde mich nicht unbedingt als Feminist bezeichnen, zumindest nicht vordergründig, auch wenn das nicht heissen soll, dass ich mich anders verhalte... und ich hab auch nie gesagt, man solle eine Frau nicht mehr ansprechen dürfen!! Ich hab sogar nicht mal was dagegen, wenn ein Mann eine Frau oder UMGEKEHRT anspricht, einfach weil er geil auf Sex ist... Sei ihnen doch gegönnt, ist was schönes! Nur sollten beide dabei gleichberechtigt sein und nicht einer den anderen ausnutzen... Und mit den Konsequenzen (zB Kind) müssen beide dann auch leben, d.h. im Zweifelsfall ist halt die Fickkarriere beendet und BEIDE müssen sich drum kümmern!

        Aber im Allgemeinen: Je offener man sein kann, desto besser, find ich super, auch wenn man nicht offen sein MUSS. Aber Sex ist Liebe, Freude, Emotionen. Und das heisst, ich muss den Partner auch gern haben, etwas fühlen, nicht nur "durchnehmen"...

      • @kowalski:

        Soweit ich weiß, habe ich das Wort "normal" nie benutzt, sondern den in der Evolutionsbiologie verbreiteten Ausdruck der "Natürlichkeit", kommend von "Natur", also sozusagen dem Urzustand und diesen Begriff auch in Füsschen gesetzt. Und es gibt auch viele E._Biologen, die verstanden haben, dass sich durchaus nicht alles und immer nach Darwin erklären lässt! Gerade nach dem 2. Weltkrieg und dem Bezug Darwins Theorie auf den Menschen, die von Darwin nie so gemeint war und absolut lächerlich ist...

        2. ist es mir nicht ersichtlich, an welchem Punkt meiner Argumentation ich erwähnt habe, dass "alle Homosexuell werden" sollen... Ich habe natürlich nichts gegen Homosexuelle (ich benutze den Begriff hier nur sehr ungern, da ich nicht finde, dass man sie begrifflich von "anderen" Menschen abheben sollte...). Aber das heisst ja nicht, dass ich irgendwen dazu zwinge, h. zu werden, noch dass ich vorraussage, dass irgendwann mal alle schwul sind... absurd

        Vielmehr ist es bislang einfach "natürlich", dass es Leute gibt, die auf den einen stehen und Leute, die auf wen anders stehen... und da hat sich in den letzten 2000 Jahren nur was in der Akzeptanz, weniger in den Zahlen geändert.

      • @kowalski:

        Lassen Sie mich raten: Sie sind einer von denen mit dem höchsten sozialen Status und der besten Gesundheit?

  • Was ich mal spannend fände:Ein PUA-Seminar für Frauen... da gibts dann HD(0-9) für den Hot Dude...

     

    Ich finde eigentlich die Menschen. die zu sowas hingehen, sehr verständlich... Wie Maximilian Siebert schon sagte, gibt es viele, die immer nur das dritte Rad am Wagen sind. Ich würde mich da als Beispiel durchaus nennen, deshalb kann ich evtl sehr gut verstehen, wie man sich zu solchen Veranstaltungen hingezogen fühlen kann.

    Was ich dann zum Kotzen finde: Die Chauvinisten und Arschlöcher, die anfangen, so eine Unsicherheit damit auszunutzen, das Selbstbewusstsein der Betroffenen dahingehend zu VERFÄLSCHEN, dass sie "The Boss" sind und so ein Megamann!!!

    Und ich pauschalisiere hier gar nichts, wenn es in der PUA "Lehrer" gibt, die Leuten dabei helfen wollen, dass sie gegenüber möglichen Partnern (und das heisst AUCH F zu M, M zu M und F zu F!!!) die eigenen Emotionen aus dem Innern nach Aussen bringen können um so diese leidenschaftliche Verbindung zwischen zwei Personen zu schaffen, dann finde ich das auch absolut unterstützenswert!! (Wobei ich mich dann frage, warum sich solche Menschen mit diesem Julien oder wer das nun ist, abgeben)

    Und an der Stelle müsste dieser "Unterricht" ja wohl auch Frauen gegeben werden...

    • @Dem teef my Herb:

      Naja, sowas gibt es auch für Frauen. Das heißt dann - wie angle ich mir einen Millionär ^^

      Weibliche Trainer im Pickup sind deswegen auch durchaus normal, weil Pickup zum überwiegenden Teil Persönlichkeitsentwicklung ist. Das wird in solchen "Artikeln" natürlich nicht erwähnt, weil es keine Klicks bringt, wenn man etwas sachliches schreibt.

      Ich kann nur jeden empfehlen The Game zu lesen. Dass Julien anscheinend ein Vollidiot ist, bestreitet ja nicht mal jemand von RSD...

      • @kowalski:

        Also erstmal ist das ziemlich widerlich, wie sie Frauen über einen Kamm scheren. So eine abwertende Bezeichnung wie "millionär angeln" mit dem man Frauen, die solche "Persönlichkeitsentwicklung" suchen pauschal unterstellt, sie seien a) nur des Geldes wegen an Männern interessiert und b) auch nicht in der Lage dazu, sich selbst ihre Brötchen zu verdienen, weil sie ja Frauen sind... Ansonsten wie gesagt: für Persönlichkeitsentwicklung im Allgemeinen hab ich mich ja schon ausgesprochen und ich kann mir auch vorstellen (bitte nicht als fundiert betrachten), dass sexistische Rollenbilder weit weniger in Sitzungen für Frauen verbreitet werden (da sie ja sonst gar nicht aktiv ihre Persönlichkeit entwickeln könnten, sondern sich nur passiv "schick machen"). Und ich habe auch mit keinem Wort erwähnt, dass ich mit der Darstellungsweise des Artikels übereinstimme... Ich möchte mich lediglich gegen DIE Art von "Persönlichkeitsentwicklung" aussprechen, die in dutzenden Youtubevideos und Artikeln dargestellt wird. Und ich denke, wenn es nur drei Leute wären, die ihre veralteten Rollenbilder an den Mann bringen wollen, dann hätten die Medien das sicher gar nicht aufgegriffen...

  • 6G
    677 (Profil gelöscht)

    Wenn ich mir den aufgeregten Hühnerhof speziell hier bei TAZ ansehe, und dann noch bedenke, dass die angesprochenen Veranstaltungen nicht aufzufinden sind drängt sich mir der Verdacht auf, daß es sich mindestens bei den Veranstaltungen um einen hoax handelt.

  • Typisch Kapitalismus.

     

    Es wird schon seine Gründe haben, warum sich Typen, die nicht mal wissen, wie sie Frauen kennenlernen sollen, auch geringer Chancen zur Reproduktion bekommen.

    Insofern macht hier der Kapitalismus mal wieder aus einem normalerweise kostenfreiem Bedürfnis eine kapitalistische Leistung draus, die Geld kostet. Logischerweise müssen Frauen, auch gegen Geld, mehr Selbstverteidigungskurse machen oder besser noch, gleich Schußwaffen für sich erwerben und mit denen umgehen lernen.

    Alles das zeigt, wie am Ende dieses System ist, das nur noch überleben kann, indem es Leistungen verkauft, die normalerweise keine Ware darstellen und auch kein Bedürfnis sein sollten, was gegen Geld verkauft wird.

    Ausgenommen eben Prostitution, aber die scheint ja wohl für diese Versager nicht in Frage zu kommen. Warum eigentlich nicht? Wäre doch afaik etwas preiswerter als 3000 € für eine Leistung zu zahlen, die nicht mal garantiert ist und einen evtl. noch in den Knast bringt.

    • @Age Krüger:

      Prostitution? Reicht wohl nicht.

      Es geht ja primär nicht um Sex, sondern um den Sieg.

  • Anfangs musste ich über den Begriff des Pick Up Artists, also des Aufreißkünstlers lachen; seltsam, mit welch klobigen Titeln eine triviale Sache aufgeblasen werden soll. Aber dann war ich enttäuscht über die Schlagseite des Artikels. Ich finde es gar nicht so furchtbar, wenn sich Männer strukturiert Gedanken darüber machen, wie sie eine Frau so ansprechen können, dass sie möglicherweise nicht gleich wegschaut, loslacht oder abhaut. Und wenn das in Seminaren mit dem ritualisierten Vokabular geschieht - geschenkt, ich muss es mir ja nicht aneignen. Aber warum vergisst die Autorin des Artikels die andere Seite des Settings, nämlich die Frau? Es ist doch gottlob meine Entscheidung, wie ich auf den Kontaktaufnahmeversuch eines Mannes reagiere. Oder habe ich die Sache mit der Selbstständigkeit falsch verstanden?

    • @Kerstin Demuth:

      Sehen Sie sich doch mal das Video aus dem zweiten Artikel an: http://taz.de/Dating-Tipps-von-Pick-Up-Artists/!149323/

       

      Natürlich ist es Ihnen selbst überlassen wie Sie reagieren, wenn ein körperlich überlegener Mann Ihren Kopf in seinen Schritt drückt. Hoffentlich beißen Sie zu. Aber nicht jeder Mensch kann sich gleich gut wehren.

    • @Kerstin Demuth:

      So ist es. Dazu gehören immer zwei. Die Frau als wehrloses Opfer - das funktioniert hier m.E. nicht.

      • @Dudel Karl:

        Ja, die wollten das nämlich!Vermutlich haben die das alle mit ihren T-Shirts signalisiert,dass es nichts schöneres gibt, als wenn ein wildfremder Mann dich öffentlich erniedrigt.

        Ich kann mir nicht schöneres vorstellen,als das einer von diesen gehirnamputierten Chauvinisten auf mich zukommt und mich würgt.

         

        GEHTS NOCH?

        Was ist man in solch einer Situation anderes als ein Opfer?

        • @pippilotta_viktualia:

          Würgen wäre ein tätlicher Angriff. Da geht man zur Polizei und macht ne Anzeige.

           

          Grundsätzlich ist aber jede Frau wohl Manns genug, gleich zu Beginn der Anmache jedem Gockel klipp und klar eine Abfuhr zu erteilen - sollte man doch meinen. Aber nein, sobald einer seinen prächtigen Hahnenkamm schwellen läßt, fällt die Henne in Trance und ignoriert sämtliche Warnsignale, nur um hinterher reumütig rumzugackern.

           

          Da sage noch einer, die Männer seien schwanzgesteuert.

          • @Dudel Karl:

            Ich gebe ihnen ausnahmsweise völlig Recht.

            Man kann Menschen denen es nur um Sex oder den "Sieg" geht einfach aushungern. Ich habe auch mal ein halbes Jahr um ein Mädchen geworben bis wir endlich zusammen kamen.

             

            Kerbenjäger machen sowas nicht mit.

  • Wir uns mal ausnahmsweise unvoreingenommen dieser Sache nähern, müssen wir

    jedoch folgendes sehen: Viele junge Männer wenden sich einer Community und

    einer teils (!) zwielichtigen Industrie zu. Das ist viel Aufwand und kostet

    eventuell viel Geld. Klingt nicht nach etwas, was man ohne Not tun würde.

     

    Viele Männer haben heutzutage das Problem, dass sie nicht wissen, wie sie

    Frauen angehen sollen. Nicht, weil sie Chauvinisten wären, die Triebgesteuert

    auf das Nächste losgehen, was ebendiese Triebe befriedigen könnte; sondern

    weil sie einsam sind. Sie sind einsam, da alle Mädchen in ihrer Schule "in

    einer anderen Liga spielten" als sie. Was glauben Sie denn, was es mit dem

    Selbstvertrauen eines Menschen macht, wenn er ausgelacht wird, weil er es

    wagt, eine Frau anzusprechen? Oder der nette Dauersingle, der erst das dritte,

    dann das fünfte und dann das siebte Rad unter seinen Freunden wird. Niemand

    trägt dabei die "Schuld"; aber das ist auch gar nicht nötig, verzweifelt sind

    sie dennoch.

     

    Ja, sowas soll es geben! Männer, die ausnahmsweise auch mal das Opfer sind,

    und sich entscheiden, es nicht mehr sein zu wollen. Ein Skandal, das dürfen ja

    nur Frauen! Kleinigkeiten vielleicht? Sollen sich die Kerle mal nicht so

    anstellen? Gerade heutzutage, wo jedes falsche Wort einen #Aufschrei

    produziert, sollte es doch ein moralischer Imperativ sein, die Gefühle unserer

    Mitmenschen nicht so einfach zu übergehen, ja gar zu verabscheuen.

     

    Natürlich geht es manchmal zu weit, Julien ist da ein Beispiel. Doch wenn

    viele Menschen auf einem Haufen sind, gibt es immer ein Paar Verrückte. Wer

    die Menschen in der PU Szene und ihre Beweggründe wegen so etwas verurteilen

    will, der soll auch so konsequent sein, alle Muslime wegem dem IS als

    fundamentalisch, alle Linken wegen Stalin als extremistisch und potentiell

    gefährlich, alle Geistlichen als Kinderschänder, alle Dukelhäutigen als

    Verbrecher und alle Weißen als Rassisten zu sehen.

     

    Und DAS wäre wirklich "ekelhaft".

    • @Maximilian Siebert:

      Ohooo,mal was ganz Neues,die Frauen mit ihrem übertriebenem Selbstbewusstsein sind also die Ursache für "Männer, die ausnahmsweise auchmal das Opfer sind" indem sie losziehen und meinen sie könnten ihr eingebildetes "Recht" auf Intimität mit Gewalt ausüben?

       

      Das "dürften ja nur Frauen" schreiben sie.Soweit ich weiss, kommt das auf Partys nicht so gut, wenn ich dem unbekannten Objekt meiner Begierde den Kopf in meinen Intimbereich drücke.Hab ich so aber auch noch nie ausprobiert.Vielleicht wollen Männer aber auch einfach nur ein bisschen gewürgt werden.

    • @Maximilian Siebert:

      Nochmal: Niemand hat etwas gegen Selbstbewusstseins-Seminare. Es sein denn, dort werden Praktiken gelehrt, die andere Menschen objektivizieren oder gar Gewalt als legitimes Mittel der Triebbefriedigung darstellen. So was geht nicht und gehört bekämpft!

  • Ich habe lange Zeit nichts dazu geschrieben, aber bevor man sich einem riesigen Shitstorm anschließt sollte man sich erstmal Informationen suchen, die das Thema betreffen. Ich wette keiner von euch hat sich auch nur ein Video von RSD auch nur zur Hälfte angeschaut (kein aus dem Zusammenhang gerissene Videofetzen), dann würdet ihr nämlich merken, dass es eher in die Schiene Persönlichkeitsentwicklung geht, was den Effekt hat, dass man besser mit Frauen wird. Es hilft im allgemeinen im Umgang mit Menschen. Schaut euch das Video an und sagt mir, was schlecht daran ist:

    https://www.youtube.com/watch?v=4yBdfKojZFM&list=UUD4xqm6vJ3K4ntppsE1jL4g

    Ein Tipp von mir schaut euch egal bei was immer beide Seiten an Bsp: Russland und Ukraine

    Aber die meisten Menschen sind leider wie eine Herde Schaafe...

    • @densie jagen:

      Um Videos wie dieses geht es in dem Artikel gar nicht. Es zeigt aber welche Vorstellungen die sogenannten "Pick Up Artists" sonst noch propagieren.

       

      Die Regeln aus dem Video sind eher harmloser konservativer Psycho-Quatsch, der aber das gesellschaftliche Klima vergiftet. Der Inhalt des Videos lässt sich kurz zusammenfassen mit: "Sei ein Angeber oder Hochstapler."

      • @Eike:

        In dem Artikel werden Techniken beschrieben, die es so gar nicht gibt und komplett aus dem Zusammenhang gerissen sind. Das Video zeigt auch nicht was für Vorstellungen Pick Up Artists haben. Es zeigt die Vorstellung von einem .

         

        Meiner Meinung nach, sagt das Video aus: "Reiß dir den Arsch auf, zieh dein Ding durch, egal was andere sagen."

         

        Ich glaube wenn Pick Up richtig angegangen wird, vergiftet es nicht die Gesellschaft, sondern entgiftet. Stell dich mal auf eine belebte Einkaufsstraße und schau dir an, wie viele unsichere Typen da rum laufen. Mit Pick Up können sie lernen ihre Ängste abzubauen und ein besseres Leben zu führen.

  • Es ist ja schon absurd, dass eine taz Redakteurin über Pickup berichtet. Mir fehlen die Wörter Hölle, Fegefeuer und Folter und Massenmord von süßen Welpen.

    Abgesehen davon ist der Artikel ein richtiges tag highlight, weshalb ich die Zeitung auch verachte. Was haben wir hier? Von den 100ten RSD Coaches ist einer dabei, der ein Vollidiot ist. Er wird zitiert, ohne Kontext und Situationsbeschreibung. Nun kommt die "Journalistin" und findet endlich eine Hexe zum Jagen! Alle Coaches sind böse. Würgen ist eine gängige Technik im Pickup und im Subtext sowieso die Männer schweine. Das tut dem "Publikum" hier auch ganz gut, denn nun müssen Anti-Pickup beauftragten her, die darüber wachen, dass kein Mann wieder eine Frau ansprechen darf.

    Und dann sitzen Männer und Frauen Abends alleine Zuhause, dank dieses falsch verstandenen Feminismus.

    Pickup ist ein Set sozialer Skills. Wie ein Set von WMF Messern - man kann damit kochen oder eine Schulklasse an der Grundschule umbringen...

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @kowalski:

      Absurd? Genau so absurd, wie dieser Artikel aus dem Jahr 2012 es war, auf der als so "links" bekannten FAZ-Seite veröffentlicht?

       

      http://www.faz.net/aktuell/gesellschaft/pick-up-artists-du-bist-ja-ein-ganz-kleines-maedchen-11908961.html

      • @970 (Profil gelöscht):

        Das tolle ist: In keinem meiner Seminare oder denen, die ich als Gast besucht habe wurde je jemand "gewürgt"... Ich kenne die Leute von RSD nicht persönlich, ich halte von deren Ansatz nicht viel... Aber wie hier verallgemeinert wird ist doch ein Witz. Ein Verbot :D Da bin ich auf die weitere Diskussion gespannt... Wieder ein Grund, warum ich für TTIP bin :D

        • @Thomas Neumann:

          Warum fühlen Sie sich eigentlich angegriffen? So wie Sie es darstellen, haben Sie doch nichts mit den Praktiken der PU-Szene zu tun. Harmlose Flirtseminare, in denen der Umgang mit den Geschlechterbildern des vergangenen Jahrhunderts geübt wird, sind ja nicht das Problem.

           

          Das Problem beginnt, wo Vergewaltigung und sexuelle Gewalt propagiert und gefördert wird. So wie offenbar beim genannten Unternehmen. Lassen Sie sich doch nicht vor so einen Karren spannen!

  • Für 3000 Dollar respektive Euro kann man 30 vergnügliche Ausflüge ins Rotlichtmilieu machen.

  • Revelation of the Hunters, betreiben keine gemeinsame Nachkommenpflege,

    produzieren kaum Oxytocin beim Sex.

  • Mir ist das unbegrieflich. Wer heute Sex haben will der hat es doch leichter als jemals zuvor. Muss man sich da wirklich in die Gefühlswelt seiner Mitmenschen hineinmanipulieren?

     

    Sicher ist es nicht verkehrt etwas darüber zu lernen wie man flirtet und wie man Interesse weckt. Es ist absolut legitim sich nicht sofort zu melden und den anderne mit der eigenen Bedürftigkeit abzuschrecken.

    Bis man halbwegs gelernt hat sich anständig zu beflirten braucht es Übung, ein stabiles Ego und Durchhaltewillen.

     

    Vor allem sollte man irgendwann erkannt haben, dass man mit Manipulation und Schauspielerei niemals einen Menschen findet der zum echten eigenen Ich passt.

     

    Wer nur ficken will soll ins Netz gehen, auf ü 30 Partsy oder jemanden anständig dafür bezahlen.

    Wer aber einen Partner will der muss sich irgendwann offenbaren.

    • @Robert:

      Wenn man nicht weißt worum es geht geht es immer um Geld. Die Seminar Anbieter wollen an Idioten Geld verdienen das ist alles.

  • Die Scheidungsquote liegt in D. bei 70 Prozent, da gar nicht alle heiraten dürfte sie noch höher sein. Und dann kommt einer und macht den Leuten vor, wie sie endgültig Sinnlosigkeit zum Hauptprinzip ihrer Beziehungen machen. Nicht ist eben niveaulos genug. Tatsächlich bräuchte ein Mann / eine Frau wohl nur ein Mal im Leben den richtigen Partner zu finden, um glücklich zu sein. Das hier wird auf Dauer krank und depressiv machen, vorausgesetzt überhaupt, dass es die Teilnehmer realisieren können.

    • @Andreas_2020:

      Also den einen richtigen partner gibt es meiner Meinung nach nicht.

      Irgendwann ist in jeder Beziehung das verliebtsein weg und wenn man Glück hat bleibt die LIebe und Verbundenheit zurück.

       

      Vielen Menschen reicht das nicht, erstrecht nicht wenn sie sich neu verliebt haben.

       

      Ich finde das legitim auch wenn ich mir pers. sehr wünsche bis ans Ende mit meiner Frau verbunden zu sein :)

      • @Robert:

        Ja, das stimmt schon. Klar, Trennungen können passieren - das ist eine Tatsache. Aber es macht eben einen Unterschied, ob man nur M/F jagen will oder ob man mehr als Sex will. Sex dauert maximal eine, vielleicht bei einigen mal zwei Stunden - das Tag hat aber 24.

         

        P.S. Ob dieses Seminar wirklich stattfindet?

  • 8G
    849 (Profil gelöscht)

    Wirklich emanzipierte Frauen brauchen doch keine Angst zu haben, dieser Masche auf den Leim zu gehen, denn die würden sich ja nie so plump rumkriegen lassen. Aber all die vielen Frauen, deren Mund vom Freiheitsgerede übergeht, während ihr Herz sich nach dem alten Machoarsch sehnt, müssen sich wohl sehr vorsehen. Da gesellt sich dann zusammen, was zusammengesellt gehört: Möchtegernmachos mit Möchtegernemanzen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      Na sicher, rumkriegen lassen die sich nicht, wenn aber ein Wildfremder ihren Kopf in seinen Schoß drückt,werden sie genauso erniedrigt wie alle anderen.

    • @849 (Profil gelöscht):

      100 % Zustimmung.

  • Na ja für verklemmte Deutsche eh schon bemerkenswert. Aber egal was sich in der Richtung abspielt ist es oft pervers egal in welcher Richtung.

  • Das darf doch nicht wahr sein. Nach meinen Informationen befürwortet er sexualisierte Gewaltdelikte bzw. er befürwortet und leitet zu sog. Sexualstraftaten nach dem StGB an. Das darf doch nicht wahr sein, dass ein solcher Mann das propagieren darf. Er ist wahrscheinlich ein Sexualstraftäter und hat offenbar ein Problem. Demnächst bieten Menschen Seminare an, wie sie unabhängig vom Geschlecht andere Menschen optimal qüälen können und wir sagen, ja okay, warum nicht, wenn denn das Rundherum stimmt. Das kann doch nicht wahr sein. Ich bin entrüstet.

     

    Ich finde den Artikel viel zu nett, nicht durchdacht und abseits. Immerhn gibt es ihn.

    Xyra

    • @Xyra:

      Die Frage ist doch, kann es wahr sein? :)

      An welcher Stelle ist der Artikel eigentlich nicht durchdacht und abseits?

      Zu nett ist er vielleicht, es handelt sich aber eben auch um einen Artikel und nicht um einen Kommentar.

  • 7G
    774 (Profil gelöscht)

    Ein einfaches "Ansprech"-Seminar wäre wohl für viele Schüchterne schon genug. PUA ist aber wohl eher derselbe Rohrkrepierer, wie die "Motivations"- Seminare für leitende Angestellte.

    • 9G
      970 (Profil gelöscht)
      @774 (Profil gelöscht):

      Das selbstbetitelte "PUA" ist vielmehr sexistische Kackscheiße und sollte öffentlich so gut es geht und so oft es geht bis an die Grenzen des rechtlich gerade noch zulässigen beschimpft werden, damit dieser ekelhafte Umgang mit Frauen die Männer, die meinen, die "perfekte" Masche gefunden zu haben, regelmäßig schmerzhafte Erfahrungen machen und mit dieser manipulativen Methode nicht weit kommen.

       

      Frauen aufklären tut hier auch Not - der vermeintlich offene, direkte Typ, der einen auf öffentlichen Plätzen anspricht, ist im Zweifel einfach nur ein Wixer, der seine Hand schonen möchte.

       

      Und ich hoffe, der Kommentar verstößt nicht gegen die "Netiquette" - aber irgendwo hört der Spaß auch auf. Toleranz = zero, für solches Verhalten!

      • @970 (Profil gelöscht):

        Ich bin selbst Coach im Bereich PUA und Flirttraining. Und ja, das was Julien da von sich gegeben hat war Blödsinn und vielleicht sogar strafrechtlich relevant. Aber wie hier aus einem Einzelfall wieder ein Fass aufgemacht wird und eine ganze Branche attackiert wird ist widerlich und recht typisch... Das Vokabular ist etwas martialisch und technisiert? Naja, jede kleine Gruppe erfindet sein eigenes Vokabular - das militaristische Gelaber mancher "AntiFa"-Gruppen ist dafür nur EIN Beispiel! Julien ist ein Idiot, aber das Training von Flirtkompetenz und sozialer Interaktion hat das Leben vieler Männer UND FRAUEN positiv verändert...

        • @Thomas Neumann:

          Wenn ein Mann zu mir sagen würde "Ich bin Coach im Bereich Pick Up Artist(ARTIST!ARTIST!!!-Turner rotiert im Grab.), ich schätze , meine Eierstöcke würden sich selbstständig verknoten.

           

          Und was bitte,hat die Antifa damit zu tun?Oder wird die nur aus der Schublade "Ressentiments gegen Linke" herausgekramt?

           

          Und wer Feminismus für ne dämliche Praxis hält, entlarvt sich ja qua definitionem selbst.

          kleine Bemerkung am Rande.

        • 9G
          970 (Profil gelöscht)
          @Thomas Neumann:

          Ich sehe das grundsätzlich anders und empfinde meine Ansichten nicht als "extrem", schon gar nicht "extremistisch", erst recht nicht von einem "verminderten Horizont" geprägt, wie Kowalski meint, hier konstatieren zu müssen.

           

          Flirtseminare - okay. Aber bewusstes "Pickup" mit gezielter Manipulation und sexistischem Vokabular, mit einer Technisierung der Sexualität und Methoden, die Frauen zu Objekten machen - das macht die ganze Sache ekelhaft, das macht die ganze Sache außerdem auch zu etwas, das keine "Methode" für's Kennenlernen ist, sondern eine dreckige Masche verlogener Männer mit ziemlich geringem Selbstwertgefühl, das sich vor allem über Sexualität und Gewaltanwendung (verbal wie körperlich) ausdrückt.

           

          Außerdem: ich glaube Ihnen kein Wort - wer das Selbstbewusstsein junger Männer fördern möchte, sollte das nicht mit solch grenzwertigen Methoden tun müssen und ein fürchterlich chauvinistisches Frauenbild vermitteln.

        • @Thomas Neumann: [...] Kommentar entfernt. Bitte halten Sie sich an unsere Netiquette! (http://www.taz.de/!118006/)
          • 9G
            970 (Profil gelöscht)
            @kowalski:

            Soso, "Gesindel" also - dann möchte ich Ihnen nur mitteilen: Vielen herzlichen Dank, dass Sie meine Argumentation so geschickt mit Ihrer dreisten Beleidigung stützen konnten. Dass das solche Beißreflexe auslösen kann, hätte ich nicht gedacht.

      • 7G
        774 (Profil gelöscht)
        @970 (Profil gelöscht):

        Extreme sind immer schlecht. sie sind wohl das entgegengesetzte Extrem.

        • 9G
          970 (Profil gelöscht)
          @774 (Profil gelöscht):

          Wieso sollte immer alles schön "mittig" sein? Ich bin extrem dafür, dass im Geschriebenen auch mal ein Extrem zum Ausdruck kommen darf - man braucht hier die Extreme, sonst verschwimmt alles im Mittelmaß und Toleranzgeschwurbel.

           

          Solche widerliche sexistische Praxis, wie sie "PUA" darstellt, finde ich aber nunmal extrem daneben...

          • @970 (Profil gelöscht):

            Das ist völliger Quatsch. Dadruch, dass Sie hier ihre dämliche, asoziale und von Zerstörungsmetaphern und Beleidigungen triefende Antifa-Sprache verwenden, nimmt Sie kein klardenkender Mensch ernst. Selbst das klitzekleine Körnchen Vernunft, dass man mit genügend Willen in Ihren trolligen Beiträgen erkennen könnte - es geht gnadenlos unter.

            • 9G
              970 (Profil gelöscht)
              @kowalski:

              "Gesindel", "asozial", "Quatsch", "dämlich", "kein klardenkender Mensch nimmt Sie ernst", "klitzekleines Körnchen Vernunft", "trollige Beiträge"... jaja, wenn's nicht mehr reicht für echte Argumente, dann wirft man dem Gegner eben solche Dinge um die Ohren...

               

              Könnte ja einfach nur sein, dass ich sogenanntes "PUA" als ziemlich dämliche Praxis empfinde und das etwas krass zum Ausdruck gebracht habe. Was ist daran so schwer zu verstehen?

              • @970 (Profil gelöscht):

                Ich halte Feminismus auch für ne "dämliche Praxis", und das, ohne den armen, ungeliebten Feministinnen "schmerzhafte Erfahrungen" zu wünschen wie du das tust... Schon ziemlich entlarvend diese Vernichtungsphantasien... Ein Glück, dass kein "PUA" den ich kenne eine solche Extremistin anflirten würde... So bleibst du verschont - und wir auch :D

                • 9G
                  970 (Profil gelöscht)
                  @Thomas Neumann:

                  Auch hier kann ich nur sagen: vielen Dank für die unfreiwillige Unterstützung meiner Ausführungen, Sie sind mir soeben auf den Leim gegangen. Antifeminismus, Sexismus, versuchte Anwendung der "Push-Pull-Methode", ein pseudowissenschaftlicher Überbau und vermeintliche "Lebenshilfe" für Schüchterne - da kommt so einiges zusammen.

                   

                  Ich wünsche, dass Frauen, die auf sogenannte "PUAs" treffen, sich zu wehren wissen - und wer Grenzen überschreitet, vor allem körperliche Grenzen, dem wünsche ich, dass das Opfer weiß, wo's Männern am meisten weh tut.

                   

                  Wenn Sie das extremistisch finden, von mir aus - ich werde weiterhin "PUA" und die dahinterstehende Denkweise als widerlichen Sexismus verstehen. Die Gleichstellung von Mann und Frau macht aber wohl sehr vielen Männern immer noch sehr viel Angst, weil sie Gleichstellung mit Angleichung verwechseln...

                  • @970 (Profil gelöscht):

                    Danke, du sprichst für viele die offensichtlich nicht/kaum diesen Artikel kommentieren. Eine etwas einseitige Argumentationslinie ist mir schon öfters bei den Kommentaren zu Artikeln aufgefallen die sich mit der Thematik der Bedeutung von Geschlecht in unserer Gesellschaft beschäftigen. Das wirft ein bestimmtes Licht auf die Leser community, obwohl es ja im Verhältnis wenig Stimmen sind, die sich in diesem Medium Äußern. Also vielen Dank!

                    Das der schlichte Respekt vor meinem Gegenüber eben auch bedeutet evtl. gegen die eigenen (vermeintlichen) Triebe und Bedürfnisse zu handeln umfasst jedes soziale Miteinander- ist die Grundvoraussetzung warum Menschen Miteinander leben können. Dass hierrüber in unserer Gesellschaft beinahe ausschließlich diskutiert werden muss wenn es um den Umgang zwischen Menschen mit unterschiedlichen Geschlechtern geht, ist mir unverständlich. Dass zeigt aber auch, dass wir noch nicht am Ende der Entwicklung sind- auch wenn sich manche darüber erheben und meinen sie sind schon angekommen ohne sich tatsächlich mit den gesellschaftlichen ethischen und persönlichen Bedingungen Auseinader gesetzt zu haben – dass unterstelle ich, anders kann ich mir solche Diskusionen von taz-Lesern nicht erklären.

                  • @970 (Profil gelöscht):

                    Auf den Leim gegangen? :D Wohl eher nicht... Was du hier betreibst ist Überkompensation - da bist du nicht anders als die schwarzen Schafe der PU-Szene ;) Gleichstellung ohne Angleichung finde ich super - und genau deshalb werde ich weiter klassisches Paarungsverhalten lehren, in dem Frauen respektiert und geliebt werden, aber der Mann eben der aktive Part ist... Wenn dir das nicht gefällt, dann sing du weiter deine Lieder vom bösen Mann und dem Matriachat

                    • 9G
                      970 (Profil gelöscht)
                      @Thomas Neumann:

                      Nein, denn das habe ich nirgendwo so geschrieben - der "böse Mann" existiert ebenso wenig, wie der Mann als "aktiver" Part und die Frau als "passiv". Das ist einfach nur unhaltbarer Schwachsinn, eine fehlerhafte Behauptung und die pseudowissenschaftlich-chauvinstische Grundlage eurer "Lehrgänge".

                       

                      Interessant, dass ich Begriffe wie "Matriarchat" oder sogar IRGEND EIN -ARCHAT nicht benutzt habe. Interessant, dass Vorurteile auch über Feminismus nur von Seiten der selbsternannten "PUAs" stammen. Das ist alles so was von lächerlich.

                       

                      Zudem ist es schon ziemlich eigenartig, dass Sie automatisch davon auszugehen scheinen, ich sei einem bestimmten Geschlecht zuzuordnen. Ich könnte ja auch transgenderqueergaylesbiansonstwasblümchensexuell sein. Für heterosexuelle Typen Ihrers Kalibers dürfte ich jedenfalls ziemlich uninteressant sein, allerhöchstens "HB -10"...

                       

                      @Weller: Aber immer doch, gern geschehen.

                      • @970 (Profil gelöscht):

                        Schon faszinierend, dass das linke Milieu sowas wie Evolution anscheinend vollkommen ausblendet. Denn an Gott glaubt man in dem Mileu ja auch nicht. Evolutionspsychologie / Biologie zudem als "pseudowissenschafttlich" zu bezeichnen und selbst an das lächerlich absurde Gender Geschwaffel zu glauben ist grotesk.

                        Eine HB -10 gibt es nicht, da die Skala bei 0 anfängt. Nur mal so für Ihr Allgemeinwissen ;)

                        Ihr Problem ist leider, dass Sie von Pickup bestenfalls aus den paar Zeilen von solchen "zeitungen" wie der taz wissen. Wenn Sie The Game von Strauss lesen würden, würden Sie anders denken. Es ist im übrigen ein Roman, der vom Leben des Neil Strauss erzählt. Der eben wie DIE MEISTEN, die zu Pickup kommen ein schüchterner Junger Mann war.

                        • 9G
                          970 (Profil gelöscht)
                          @kowalski:

                          Es ist eher faszinierend, dass es noch Typen gibt, die meinen, die Frau sei der "passive" Part und sie müssten als Männer nur die rechte "Technik" beherrschen.

                           

                          Frauen in eine Skala zu packen, die offenbar nach "Schärfegraden" aufgebaut ist, zeigt's doch: es ist widerlich sexistischer Kackscheiß, den Sie und Ihresgleichen aber für "evolutionspsychologisch" unterfüttert halten.

                           

                          Die Evolution wird nicht ausgeblendet im "linken Milieu" - nur wird sie nicht so plump als "survival of the fittest" und so rein auf die Fortpflanzung und Arterhaltung hin verstanden, wie Sie das gerne hätten.

                           

                          Und nochmal: das Erwähnen von Begriffen und stereotypen Feindbildern wie z.B. das "gottlose linke Milieu" zeigt doch, dass Sie Angst haben. Angst davor, Ihnen könnten die emanzipierten Frauen und Männer dieser Welt ihre Potenz nehmen.

                          • @970 (Profil gelöscht):

                            Zugegeben, ich mag die linke Sprache schon teilweise. Um Kampfbegriffe wie Sexismus zu verstärken, weden diese noch mit einem "Kack" angeschmiert :)

                            Nun gut, wenn Evolution nicht das Survival of the Fittest ist, dann definieren Sie Evolution wie es ihnen dann in den Kram passt.

                            Ich hab auch nirgendwo geschrieben, dass ich ein Pickup Artist bin. Ich halte mich ja auch schon mit Beleidigungen zurück - sie könnten im Gegenzug auf Unterstellungen verzichten. Dazu gehört auch meine Angst vor was auch immer sie da schreiben.

                            Ich wiederhole mich: Pickup ist ein breites Spektrum an Skills. Es hilft schüchternen (zumeist) Männern ihre sozialen und kommunikativen Fähigkeiten auszubauen. Punkt.

                            Es gibt Männer, die es missbrauchen. Nur ist Pickup an sich nicht schuld, sondern der konkrete Mensch! Es ist wie ein Messer, ein Stuhl oder eine Gabel. Aber genau hier ist mein Problem mit der taz und dem linken Milieu - für euch existieren keine Grautöne und einer muss schuldig sein.

                            • 9G
                              970 (Profil gelöscht)
                              @kowalski:

                              Evolution ist nicht das "survival of the fittest", das wäre ja traurig - da hätte sich in der gesamten Evolutionsbio- und -soziologie seit Darwins Zeiten nicht mehr viel getan. Lesen Sie doch mal irgendwo nach, was Evolution so alles ist, statt hier ins Sozialdarwinistische reichende Ansichten der Evolutionslehre zu offenbaren.

                               

                              Aber das zeigt dann auch wieder ganz gut, wie konservativ die "PUA"-Vorstellungen des Zusammenlebens sind. Und passt gut zu Ihrem Feindbild, dem "linken Milieu".

    • @774 (Profil gelöscht):

      Offebar lässt sich mit beidem gutes Geld verdienen...

      • @Dhimitry:

        gutes?