Es ist die WM des Jahres 2023. Vom 20. Juli bis zum 20. August 2023 spielen die besten Fußballerinnen der Welt in Australien und Neuseeland um den Titel. Doch es geht um mehr. Es geht um einen weiteren Schritt in Richtung Sichtbarkeit für das Spiel der Frauen. Auch dafür spielen die 32 Teams in 64 Spielen bei dieser WM. Für die Fifa ist der Frauenfußball zum Geschäft geworden. Für Millionen Fußballerinnen auf der Welt bleibt er ein emanzipatorisches Projekt. Grund genug für die taz, ganz genau hinzuschauen.
Spaniens Ex-Fußballverbandschef steht vor Gericht. Das ist gut. Wichtiger als eine Strafe aber ist, dass der gesellschaftliche Druck nicht aufhört.
Der Rücktritt des spanischen Zwangsküssers war überfällig. Doch bis zur Gleichstellung nicht nur von Sportlerinnen ist es noch ein weiter Weg.
Rubiales tritt nach langem Zaudern vom Amt des spanischen Fußballpräsidenten zurück. Der Druck des Weltverbands dürfte entscheidend gewesen sein.
An der Kuss-Affäre spalten sich Spaniens Gemüter entlang der politischen Haltung. Für oder wider Fortschritt, soziale Gerechtigkeit und Frauenrechte.
Noch ist Luis Rubiales im Amt. An Widersachern im spanischen Fußball mangelt es nicht. Aber denen sind die Übergriffe gleichgültig. Die wollen bloß die Macht.
Bei den Übergriffen von Fußballpräsident Rubiales geht es nicht um diesen einen Mann. Es geht darum, dass der Fußball nicht solchen Typen gehören darf.
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Jennifer Hermoso droht eine Klage. 81 Spielerinnen boykottieren die Nationalelf, solange Rubiales im Amt ist. Dieser ist nun von der Fifa suspendiert worden.
Der übergriffige Kuss von Rubiales sorgt noch immer für Wirbel. Die Reaktionen zeigen: Spaniens Gesellschaft ist weiter als viele ihrer Vertreter.
Olga Carmona, Torschützin im WM-Finale, ist Romni, heißt es. Doch so selten sind Sinti und Roma im Spitzensport nicht.
Nach dem WM-Finale drängt Spaniens Verbandsboss Luis Rubiales der Spielerin Jenni Hermoso einen Lippenkuss auf. Die Empörung über den Übergriff ist groß.
Auf eine kritische Betrachtung der Gastgeberstaaten wurde bei der WM völlig verzichtet. Wer zum Westen gehört, wird nicht mit Fragen behelligt.
Die WM in Australien und Neuseeland hat gezeigt, wie gerne sich der Fußballweltverband als progressive NGO inszeniert. Indigene waren oft ein Accessoire.
Spaniens Auswahl dominiert das Finale um den WM-Titel und schlägt England mit 1:0. Ihr Passspiel ist dabei eine wahre Augenweide.
Die WM war ein Turnier der Superlative und vielleicht der Startschuss für die große Kommerzialisierung. Doch die Basis ist noch sehr dünn.
Spanien und England spielen am Sonntag um den WM-Titel. Es sind die Nationen, in denen das Spiel am nachhaltigsten professionalisiert wurde.
Für den DFB war die Frauenfußball-WM ein Desaster. Doch das große Aufräumen bleibt aus – dabei ist das Nationalteam so wichtig.
Die Fußball-WM war als eine WM der Stars angekündigt. Doch während Heldinnen oft tragisch ausschieden, kam es zum Triumph des Kollektivs.
Wer einen Blockbuster von 2001 heute sieht, erkennt: Professionalisierung hat dem Fußball der Frauen genutzt. Es wird Zeit für neue Vorbilder.
Spanien oder England, am Sonntag wird das Finale der Fußball-WM ausgespielt. Die taz weiß schon vorher, wer warum gewinnen wird.