Schulbesuch 2017 in Afghanistan: 400.000 Kinder bleiben zu Hause
Dieses Jahr können Hunderttausende wegen der Gefechte nicht zur Schule gehen. Auch die Massenrückkehr von Afghanen aus Pakistan überfordert das Schulsystem.
Im vergangenen Jahr waren nach erheblichen Spannungen zwischen Afghanistan und Pakistan überraschend mehr als 600.000 Afghanen aus Pakistan heimgekehrt. In diesem Jahr erwarten die Behörden bis zu eine Million Rückkehrer aus Pakistan und dem Iran nach Afghanistan, wo sich der Konflikt mit den islamistischen Taliban verschärft.
Behörden melden, dass mittlerweile landesweit mehr als 1.000 Schulen wegen Gefechten dauerhaft geschlossen seien.
Kinder, die nicht zur Schule gingen, seien einem höheren Risiko ausgesetzt, früh verheiratet zu werden, arbeiten zu müssen oder von Kriegsparteien rekrutiert zu werden, heißt es in der Stellungnahme zum ersten Schultag im Frühjahr weiter.
Dass heute sehr viel mehr afghanische Kinder zur Schule gehen als vor Beginn internationaler Hilfsbemühungen im Jahr 2002, galt lange als Erfolg. Wieviele Kinder genau zur Schule gehen, ist allerdings unklar. Bildungsminister Asadullah Balkhi hatte im Dezember die von seinen Vorgängern präsentierten Zahlen angezweifelt und gesagt, statt 11,5 Millionen Kindern gingen nur rund sechs Millionen zur Schule.
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