Schon der siebte Test in diesem Jahr: Nordkorea bestätigt Raketentest
Die getestete Rakete soll das US-Außengebiet Guam erreichen können. Die US-Regierung plant offenbar eine Reaktion.
![Menschen vor Bildschirm, auf der Bilder von einer Rakete gezeigt werden. Menschen vor Bildschirm, auf der Bilder von einer Rakete gezeigt werden.](https://taz.de/picture/5365017/14/Nordkorea-1.jpeg)
Die Agentur veröffentlichte Bilder, die die Rakete beim Aufsteigen zeigen sowie Luftaufnahmen, von denen es hieß, sie seien mit einer am Gefechtskopf der Rakete installierten Kamera aufgenommen worden. Die Echtheit der Fotos konnte zunächst nicht überprüft werden.
Es war der siebte Test in diesem Monat und möglicherweise das Ende eines selbsterklärten Moratoriums für Langstreckentests. Erst am vergangenen Donnerstag hatte Nordkorea zwei Raketen abgeschossen.
Die südkoreanischen und japanischen Streitkräfte teilten am Sonntag mit, das neue Geschoss sei auf eine Flugbahn gelenkt worden, die offenbar Hoheitsgebiete von Nachbarn umgehen sollte. Es habe eine maximale Flughöhe von 2.000 Kilometern erreicht und sei 800 Kilometer weit geflogen, bevor es ins Meer stürzte.
Stärkste Rakete seit 2017
Den Daten zufolge handelte es sich um die stärkste Rakete, die Nordkorea seit 2017 getestet hat. Nordkorea erklärte, die Rakete sei in einem steilen Winkel in Richtung von Gewässern vor der Ostküste des Landes abgefeuert worden, um eine Flugbahn über andere Staaten zu vermeiden.
Nach Angaben eines US-Regierungsvertreters, der anonym bleiben wollte, plante die US-Regierung in den kommenden Tagen mit einem nicht näher beschriebenen Schritt Nordkorea zu demonstrieren, dass die USA sich der Sicherheit ihrer Verbündeten in der Region verpflichtet fühlten.
Der Beamte sagte, die US-Regierung sehe den Raketentest vom Sonntag als jüngsten Fall einer Reihe von Provokationen, die darauf abzielten, Sanktionserleichterungen durch die USA zu erwirken.
Die Regierung von Präsident Joe Biden rief Nordkorea erneut zur Rückkehr an den Verhandlungstisch auf, machte jedoch deutlich, dass man direkte Führungstreffen wie den Gipfel zwischen Ex-Präsident Donald Trump und dem nordkoreanischen Machthaber Kim Jong Un diesmal nicht für konstruktiv halte.
Südkorea und Japan verurteilten den Raketentest, der Resolutionen des UN-Sicherheitsrats verletzte, die Nordkorea den Test ballistischer und nuklearer Waffen verbieten.
Die getestete Rakete ist nuklearfähig und hat eine maximale Reichweite von 4.500 Kilometern. Dies würde ausreichen, um das US-Territorium Guam zu erreichen, wo die USA wichtige Militärstützpunkte unterhalten, von denen aus in der Vergangenheit bei Spannungen Militärflugzeuge zur koreanischen Halbinsel flogen.
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