Schnee in Berlin: Winter zwingt zur Langsamkeit
Ausgefallene Flüge, erhebliche Verspätungen bei fast allen öffentlichen Verkehrsmitteln: Wegen des anhaltenden Schneefalls brauchen Berliner viel Geduld.
In Berlin ist es dieser Tage alles andere als leicht, von A nach B zu kommen. Durch starke Schneefälle in der Nacht von Sonntag, kam es am Montag wieder zu Verspätungen auf den Schienen, Behinderungen auf den Straßen und massiven Ausfällen im Flugverkehr.
Wieder einmal besonders betroffen von dem Wintereinbruch waren die Berliner S-Bahnbetriebe. Diesmal lag es laut S-Bahn nicht an den vereisten Schienen, sondern an eingefrorenen Rohren an Sandstreueinrichtungen der Züge. Wegen der erhöhten Rutschgefahr könnten die Bahnen deshalb nur sehr langsam in die Bahnhöfe einfahren. Der Zugverkehr verspätete sich dadurch erheblich. S 1, S 2 und S 3 fuhren nur noch alle 20 Minuten. Andere S-Bahnlinien sogar nur alle 40 Minuten. Zumindest die Ringbahnen S 41 und S 42 fuhren im Zehn-Minuten-Takt. Zusätzlich wurden vielfach die Zuglängen gekürzt, so dass das Unternehmen auf seiner Homepage für "Stoßzeiten" gleich ganz von der Benutzung der S-Bahn abriet.
Die BVG hatte ebenfalls mit dem Winter zu kämpfen. Die Busse des Unternehmens mussten sich auf Grunde der schlechten Straßenverhältnissen dem schleichenden Verkehr anpassen. Es kam zu Verspätungen bis zu 45 Minuten. Zwar räumte die BSR schon ab den frühen Morgenstunden die Straßen, dabei schob sie den Schnee aber teilweise auch in die Gleisbetten der Tram. Dies brachte wiederum den Fahrplan der Straßenbahnen ins Wanken. Den einzigen Lichtblick der BVG bot die U-Bahn. Auch auf freiliegenden Hochbahn-Strecken kam sie nur wenig in Verzug.
Die Reisenden im Fernverkehr traf es hingegen besonders schlimm. Über 130 Flüge von den Flughäfen Schönefeld und Tegel wurden gestrichen, das sind rund zehn Prozent. Durch den eingeschränkten Verkehr an den Drehkreuzen London, Paris und Frankfurt werde es einige Tage dauern, bis sich der Flugverkehr wieder erholt hat, erklärte der Flughafensprecher Ralf Kunkel. Bis Weihnachten sei daher mit Einschränkungen zu rechnen.
Gängige Praxis der Airlines auf innerdeutschen Flügen ist deshalb ein Umbuchen ihrer Kunden auf die Bahn. Durch die Verlagerung Reisenden auf die Schiene kann es laut der Deutschen Bahn deshalb zu "erheblichen Kapazitätsengpässen" kommen. Auf den Strecken zwischen Hamburg und München, sowie Berlin und dem Ruhrgebiet, müsse weiterhin mit "stark ausgelasteten Zügen gerechnet werden". Zusätzlich habe man wegen des Wetters die Höchstgeschwindigkeit der Züge reduziert. Dadurch sei mit "teilweise erheblichen Verspätungen" zu rechnen, so die Bahn.
Für die nächsten Tage rechnet der Deutsche Wetterdienst nur noch mit schwachen Schneefällen und einsetzendem Tauwetter. Da das Thermometer nachts aber unter Null Grad fällt, soll es glatt werden.
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