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Schädling aus Asien bedroht ErntenDie gemeine Kirschessigfliege

Das aus Asien eingeschleppte Insekt besorgt die Obst- und Weinbauern. Die Suche nach Schutzmaßnahmen gestaltet sich bisher schwierig.

Sieht irgendwie auch nicht sympathisch aus – die Kirschessigfliege bereitet Winzern Schwierigkeiten Foto: dpa

Ber­lin taz | Die Kirsch­es­sig­flie­ge macht den hei­mi­schen Obst­bau­ern zu schaf­fen. In die­sem Jahr ist das Vor­kom­men des Schäd­lings be­son­ders stark aus­ge­prägt. Grund ist der feucht-war­me Som­mer, in dem das In­sekt sich wohl­fühlt. Auch viele Win­zer sind be­trof­fen. Da­ge­gen un­ter­neh­men kann man bis­her wenig.

Die im Jahr 2011 aus Asien ein­ge­schlepp­te Dro­so­phi­la su­zu­kii ist gelb bis braun und wird bis zu 3,5 Mil­li­me­ter lang. Sie legt ihre Eier in der Scha­le von rei­fen Früch­ten ab, be­vor­zugt von Stein- oder Bee­ren­obst. Die Lar­ven fres­sen sich durch das Frucht­fleisch. Das Obst ver­fällt, Es­sig­ge­ruch macht die Ernte un­ge­nieß­bar. Enor­me Ver­meh­rungs­ra­ten der Flie­ge sor­gen für eine ra­san­te Aus­brei­tung, ganze Ern­ten wer­den so ver­nich­tet.

Das Bun­des­for­schungs­in­sti­tut für Kul­tur­pflan­zen misst das Vor­kom­men des In­sekts der­zeit in einem Test­feld in der Nähe von Hei­del­berg. In den letz­ten Jah­ren stieg die Zahl in den Fang­fal­len nie über 200, in die­sem Jahr Mitte Au­gust waren es 360.

Man könne dar­aus aber nicht auf ganz Deutsch­land schlie­ßen, sagt eine Spre­che­rin des In­sti­tuts. Mil­de­re Win­ter und feuch­tes Klima be­güns­tig­ten die Ak­ti­vi­tät der Flie­ge, ex­tre­me Hit­ze- und Käl­te­pe­ri­oden schränk­ten die Ver­meh­rung je­doch ein. Der­zeit suche man nach Wegen, gegen die Flie­ge vor­zu­ge­hen. „Ge­forscht wird nach na­tür­li­chen Fein­den, Krank­heits­er­re­gern und Duft­stof­fen“, sagt die Spre­che­rin. Auch fein­ma­schi­ge Netze wür­den aus­pro­biert. Die idea­le Lö­sung sei aber noch nicht ge­fun­den wor­den.

Der Schaden an der Weinernte ist noch ungewiss

Ähn­lich sieht das Bio­win­zer Georg Fors­ter, Vor­stand des Ver­bands Eco­vin: „Man ver­sucht es der­zeit mit Fal­len, um die Flie­gen von den Wirts­pflan­zen ab­zu­fan­gen.“ Auch das Ent­fer­nen der Blät­ter aus der Trau­ben­zo­ne sei eine Maß­nah­me, da die In­sek­ten feuch­ten Schat­ten be­vor­zu­gen. Noch sei un­klar, wie sehr das In­sekt der Wein­ern­te scha­det, ur­teilt Fors­ter.

Heiße Tage und wenig Regen bis zur Wein­le­se Mitte Sep­tem­ber könn­ten das Schlimms­te noch ab­wen­den. Die ver­gan­ge­nen hei­ßen Tage hät­ten die Ver­meh­rung der Flie­ge ver­rin­gert, sagt An­dre­as Köhr vom Bau­ern- und Win­zer­ver­band Rhein­land-Pfalz Süd.

Obst­bau­ern in Ba­den-Würt­tem­berg, Rhein­land-Pfalz und Bay­ern seien be­son­ders stark be­trof­fen, sagt der Deut­sche Bau­ern­ver­band. Das be­stä­tigt Kath­rin Wal­ter, Che­fin des Lan­des­ver­bands Er­werbs­obst­an­bau in Ba­den-Würt­tem­berg: „Viele Bau­ern be­kla­gen einen Ern­te­aus­fall von 70 bis 100 Pro­zent.“ Be­zif­fern könne man den Scha­den je­doch erst nach Ab­schluss der Ernte.

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1 Kommentar

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  • Es geht ja nicht nur um Wein. Im Jahr 2014 war die Olivenernte in Italien extrem betroffen. Dieses Jahr sind im Garten Himbeeren, Brombeeren, Zwetschgen befallen. Tomaten sind zum Glück zu hartschalig. Es geht nicht primär um unangenehmen Essiggeruch, sondern um die Maden, die in den Früchten fressen. Neben den störenden Würmern selbst, wird die ganze Frucht wässrig breiig.