Russlands Engagement in Syrien: USA zeigen sich „tief beunruhigt“

Laut US-Informationen haben sich die russischen Militäraktivitäten Richtung Syrien intensiviert. Das sieht man jenseits des Atlantik nicht gern.

Russische Luftabwerhsystem bei einer Schau 2013 Nahe Moskau

Russische Luftabwehrsysteme bei einer Schau 2013 Nahe Moskau. Ähnliches Gerät soll an Syrien geliefert worden sein. Foto: ap

WASHINGTON dpa/ap | Satellitenbilder belegen nach Einschätzung der USA verstärkte Militäraktivitäten Russlands im Bürgerkriegsland Syrien. Große russische Transportflieger würden häufiger als üblich Kurs auf Syrien nehmen und Truppen sowie Fahrzeuge dorthin transportieren, zitierte der US-Sender Fox News am Mittwoch zwei namentlich nicht genannte Vertreter der US-Regierung.

Die russischen Militäraktivitäten seien intensiver als je zuvor in dem seit vier Jahren andauernden Bürgerkrieg. Es gebe aber keine Hinweise auf eine russische Beteiligung an Kämpfen im Land.

„Wir sind tief beunruhigt über Berichte, wonach Russland Soldaten und Luftfahrzeuge nach Syrien gebracht haben könnte“, sagte ein Sprecher des Weißen Hauses ebenfalls am Mittwoch.

Russland unterhält im syrischen Tartus seine einzige Marinebasis im Mittelmeer. Den US-Angaben zufolge errichten russische Soldaten in der Nähe der Hafenstadt Latakia 100 zusätzliche Wohneinheiten.

Frachtflüge via Iran

Das Außenministerium in Moskau erklärte, Russland mache kein Geheimnis daraus, dass es Waffen und Rüstungstechnik im Rahmen geltender Gesetze an Syrien liefere. Der Kreml zählt international zu den letzten Unterstützern von Präsident Baschar al-Assad.

Am Mittwoch hatte Russland für seine umstrittenen Frachtflüge nach Syrien eine Alternativroute gefunden. Der Iran erlaubt den Militärmaschinen die Durchquerung seines Luftraums. Zuvor hatte Bulgarien Russland den Überflug verweigert.

Die Sprecherin des Außenministeriums, Maria Chakarowa, warf dem Westen eine „seltsame Hysterie“ wegen der russischen Aktivitäten in Syrien vor. Am Mittwoch telefonierten US-Außenminister John Kerry und sein russischer Kollege Sergej Lawrow zum zweiten Mal binnen weniger Tage zu dem Thema. Dabei habe Lawrow einmal mehr bekräftigt, wie wichtig die syrischen Regierungstruppen im Kampf gegen Extremisten wie die Terrormiliz Islamischer Staat seien, hieß es vom Außenministerium in Moskau.

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