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Russischer Oppositionspolitiker NawalnyNach Protestaufruf festgenommen

Der prominente russische Oppositionelle Alexej Nawalny ist am Sonntag bei einer Demonstration gegen Korruption in Moskau festgenommen worden.

Er hatte zu landesweiten Demonstrationen aufgerufen, jetzt ist Alexej Nawalny festgenommen worden Foto: dpa

Moskau dpa/afp | Der prominente russische Oppositionelle Alexej Nawalny ist am Sonntag in Moskau bei einer Kundgebung gegen Korruption festgenommen worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur Tass. Nawalny sei auf dem Majakowskaja-Platz abgeführt worden, teilte auch seine Sprecherin Kira Jarmysch im Kurzbotschaftendienst Twitter mit. Nach Angaben der Menschenrechtsgruppe OWD Info nahm die Polizei in Moskau mehr als 130 Teilnehmer der nichtgenehmigten Demonstration fest. Die Festnahmen dauerten an, erklärte die Gruppe auf Twitter.

„Alles in Ordnung. Versucht nicht, für mich zu kämpfen“, schrieb Nawalny auf Twitter nach seiner Festnahme aus einem Polizeifahrzeug heraus. „Unser Thema ist heute der Kampf gegen Korruption“, erklärte er weiter. Nawalny hatte zu den Protesten gegen Korruption aufgerufen, an denen landesweit mehrere tausend Menschen teilnahmen.

Nawalny hatte zu Protesten in 100 russischen Städten gegen Korruption aufgerufen. Die Demonstration im Zentrum Moskaus wurde von der Stadtverwaltung nicht genehmigt. Die Organisatoren hätten alternative Orte am Stadtrand abgelehnt, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Die Staatsanwaltschaft hatte Nawalnys Anhängern für den Fall einer Teilnahme an unerlaubten Demonstrationen mit hartem Durchgreifen gedroht.

Anfang März hatte Nawalny in einem Video Regierungschef Dmitri Medwedew Korruption im großen Umfang vorgeworfen. Mit seinem Fonds zur Bekämpfung der Korruption veröffentlichte er Belege für die angebliche Bestechlichkeit ranghoher Staatsdiener.

2018 will Nawalny bei der Präsidentenwahl gegen Wladimir Putin kandidieren, der wahrscheinlich zur Wiederwahl antritt. Allerdings hatte ein Gericht Nawalny zu einer Bewährungsstrafe verurteilt. Er wirft den Behörden vor, ihn damit an der Kandidatur hindern zu wollen.

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1 Kommentar

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  • Peinlich und so durchschaubar. Von beiden Seiten.