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Russischer Jet in Syrien abgeschossenRussland bestätigt Tod des Piloten

Rebellen schießen über Idlib einen russischen Kampfjet ab. Der Pilot konnte sich zunächst retten, wurde am Boden aber von Rebellen getötet.

Russische Kampfflugzeuge in Syrien Foto: ap

Beirut/Moskau ap/dpa | Ein russischer Pilot ist nach dem Abschuss seines Kampfjets im Nordwesten Syriens Berichten zufolge getötet worden. Die Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte teilte am Samstag mit, der Pilot, der noch lebend mit Hilfe des Schleudersitzes am Boden angekommen sein soll, sei tot. Sie nannte aber zunächst keine weiteren Details.

Ein syrischer Kämpfer in der Gegend sagte, der Pilot sei erschossen worden, als er sich seiner Gefangennahme widersetzt habe. Der Russe habe mit einer Pistole auf die Rebellen geschossen, die ihn lebend hätten gefangen nehmen wollen.

Die Beobachtungsstelle hatte zuvor gemeldet, dass am Nachmittag nahe der von Rebellen gehaltenen Stadt Sarkeb ein Kampfflugzeug abgeschossen worden sei. Syrische Soldaten versuchen die Stadt mit Unterstützung russischer Luftangriffe zu erreichen. Das oppositionelle Aleppo Medienzentrum teilte mit, der Kampfjet sei eine von Russen hergestellte SU25.

Das russische Verteidigungsministerium bestätigte am Samstagabend den Abschuss. Der Pilot habe sich zwar aus der Maschine katapultiert, er sei aber später im Kampf gegen „Terroristen“ getötet worden, teilte das Ministerium in Moskau mit. Der Jet sei auf einem Flug über der Provinz Idlib wahrscheinlich von einer tragbaren Flugabwehrrakete getroffen worden.

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5 Kommentare

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  • Nicht nur der Jet wurde getroffen, sondern vor allem die Kreml-Propaganda, und zwar tief ins Mark! Denn diese predigte bislang die Unbesiegbarkeit der russischen Militärmaschinerie. Deshalb musste eine Begründung her, besser gleich mehrere, für jeden Geschmack eine. Oder wenigstens Ausreden.

     

    Genau deshalb veröffentlicht sputniknews.com (dt. Dienst) einen Beitrag: „Syrien: Warum ließ sich russische Su-25 abschießen? Experte klärt auf“ Beim Durchlesen zeigt sich, wie auch erfahrene Propagandisten ins „Herum-Eiern“ geraten können, wenn etwas geschieht, was nicht möglich sein durfte.

     

    Aber wenigstens werden verunsicherte SputnikNews-Fans mit einem Video besänftigt: „Russischer Gegenschlag: VIDEO vom Bombardement auf Terroristen“!

    • @Pfanni:

      "Nicht nur der Jet wurde getroffen, sondern vor allem die Kreml-Propaganda, und zwar tief ins Mark!"

       

      Na dafür gehen die russischen Medien recht locker damit um. Der Abschuss eines Erdkampfflugzeuges über Kampfgebiet (das erste in mehreren Jahren) ist nun wirklich nichts Besonderes. Für die Menschen in der betroffen Region ist es auch keine gute Nachricht. Wie Sie schon richtig bemerkten, dient der Abschuss Russland als Vorwand, massive Angriffe zu führen. Ihre Freunde von der Nussra-Front haben den Bewohnern also einen Bärendienst erwiesen.

    • @Pfanni:

      Der Abschuss eines Kampfflugzeugs als Beweis für die Besiegbarkeit einer ganzen Militärmaschinerie - Wie naiv.

  • Der russische Genosse wollte sicherlich gerade Syrien vom Faschismus befreien in den er ein Krankenhaus bombardiert hat. Die bösen Amerikaner stecken wieder mal dahinter und Genosse Putin mit dem Freund Assad sind die Opfer.

    • @Klartexter:

      Ah, ein ehrlicher Al-Nusra-Fan! Besser als die verlogenen.