Ruhiger schlafen in Nachtzügen: Weitestgehend ohne Bettwanzen
Die Bahnunternehmen SNCF und ÖBB setzen verstärkt schon vorbeugend Chemikalien gegen die Blutsauger ein. Das scheint erfolgreich.
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Nachtzüge sind wichtig für die ökologische Verkehrswende, weil sie eine klimafreundliche Alternative zu vielen Flügen sein können. Allerdings gab es in den vergangenen Jahren Berichte über Bettwanzen in den Waggons.
Nachtzüge sind eine umweltfreundliche Alternative zu vielen Flügen. Die taz stellt deshalb in loser Folge Verbindungen mit Schlaf- oder Liegewagen vor. Wir schreiben aber auch, was besser werden muss, damit sie für mehr Menschen attraktiver werden. Alle Folgen gibt es auf www.taz.de/nachtzugkritik.
Die Insekten kommen laut Umweltbundesamt außer in Privathaushalten vor allem in „Orten mit hoher Personenfluktuation“ wie Hotels, Flugzeugen oder eben Bahnen vor. Die Parasiten saugen Blut; ihre Stiche verursachen oft starkes Jucken. Im Gepäck können sie vom Zug in die Wohnung gelangen. Um dort alle Wanzen zu töten, sind häufig mehrere Einsätze von Insektengift nötig. Denn die Wanzen gelten als besonders widerstandsfähig. In Frankreich war die „Bettwanzen-Plage“ vor den Olympischen Spielen 2024 in Paris sogar Thema in der Nationalversammlung.
Meldung mit Foto
Die SNCF führt den Rückgang der Bettwanzen-Funde auf die „seit mehreren Jahren durchgeführte vorbeugende Behandlung“ der Waggons mit Insektiziden zurück. Bei Verdacht auf Befall eines Zugs werde konsequent gereinigt: „Sobald die Meldung eingegangen ist, behandeln wir den betroffenen Waggon systematisch vorsorglich, ohne unbedingt sicher zu sein, dass es sich um Bettwanzen handelt“, schrieb der Firmensprecher.
Seit April 2024 fordere die SNCF aber „ein Foto der gemeldeten Bettwanze, da es Fälle gab, in denen Gartenwanzen mit Bettwanzen verwechselt wurden“. Zudem habe sich positiv ausgewirkt, dass die Nachtzugwaggons von 2020 bis Sommer 2023 renoviert worden seien.
Die ÖBB erklärten lediglich: „Die Wagen werden täglich gereinigt. Bei Ungeziefer dann auch chemisch.“ Als befallen gemeldete Waggons würden „nach einiger Zeit nochmals“ gesäubert.
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