piwik no script img

Rüstungsexporte aus DeutschlandDeutsche Panzer für Indonesien

Die Regierung bestätigt die Lieferung von Leopard-Panzern und weiteren Rüstungsgütern an Indonesien. Befürchtet wird deren Einsatz gegen ethnischen Minderheiten.

Exportschlager aus Deutschland: Leopard-2. Bild: dpa

BERLIN rtr/dpa | Die Bundesregierung hat die Lieferung gebrauchter Panzer vom deutschen Rüstungskonzern Rheinmetall an Indonesien bestätigt. Genehmigt wurde die Ausfuhr von 104 Kampfpanzern des Typs Leopard-2 sowie 50 Schützenpanzern des Typs Marder, wie aus der Antwort des Wirtschaftsministeriums auf eine Anfrage der Grünen-Politikerin Katja Keul hervorgeht. Die Lieferung solle zudem vier Bergepanzer und je drei Brückenlege- und Pionierpanzer sowie Munition umfassen.

Das Interesse Indonesiens an den deutschen Panzern war seit langem bekannt, die indonesische Regierung hatte schon im vergangenen Herbst Details des geplanten Deals genannt. Rheinmetall hatte sich bislang jedoch bedeckt gehalten. Grüne, Linke und Menschenrechtler fürchten, dass die Panzer im Konflikt mit ethnischen Minderheiten eingesetzt werden könnten.

Mitte April war bekanntgeworden, dass der Rüstungskonzern Krauss-Maffei Wegmann (KMW) 62 Leopard-2-Panzer und 24 Panzerhaubitzen an das Emirat Katar liefern wird. Die umstrittene Entscheidung über den Verkauf von Leopard-2-Panzern an Saudi-Arabien wurde nach Angaben aus Rüstungskreisen indes auf die nächste Legislaturperiode verschoben.

Asien sowie der Nahe und Mittlere Osten sind Wachstumsmärkte für Rüstungsgüter, während die Wehretats in Europa wegen der Finanzkrise weiter schrumpfen.

Eine Koalition, die was bewegt: taz.de und ihre Leser:innen

Unsere Community ermöglicht den freien Zugang für alle. Dies unterscheidet uns von anderen Nachrichtenseiten. Wir begreifen Journalismus nicht nur als Produkt, sondern auch als öffentliches Gut. Unsere Artikel sollen möglichst vielen Menschen zugutekommen. Mit unserer Berichterstattung versuchen wir das zu tun, was wir können: guten, engagierten Journalismus. Alle Schwerpunkte, Berichte und Hintergründe stellen wir dabei frei zur Verfügung, ohne Paywall. Gerade jetzt müssen Einordnungen und Informationen allen zugänglich sein. Was uns noch unterscheidet: Unsere Leser:innen. Sie müssen nichts bezahlen, wissen aber, dass guter Journalismus nicht aus dem Nichts entsteht. Dafür sind wir sehr dankbar. Damit wir auch morgen noch unseren Journalismus machen können, brauchen wir mehr Unterstützung. Unser nächstes Ziel: 50.000 – und mit Ihrer Beteiligung können wir es schaffen. Es wäre ein schönes Zeichen für die taz und für die Zukunft unseres Journalismus. Mit nur 5,- Euro sind Sie dabei! Jetzt unterstützen

Mehr zum Thema

4 Kommentare

 / 
  • C
    Chandrika

    Mich würde mal interessieren, wozu dieses Land überhaupt Panzer braucht ?

     

    Wer bedroht diesen Inselstaat und wie könnten Panzer da zur Verteidigung überhaupt nützlich sein ?

  • S
    seppu

    Klar doch:

    Wer Dirk Niebel als Minister für Mützenkopfschmuck-Museumsbestückung akzeptiert, der verwirklicht auch ansonsten konsequent das Motto:

    PFLUGSCHAREN zu SCHWERTERN!

  • S
    seppu

    In der Aufzählung der zu liefernden Güter fehlen die

    BRUNNENBOHR- u. WASSERLEITUNGSVERLEGE-PANZER!

     

    Lang lebe die Doktrin der Pastorentochter:

    Pflugscharen zu Schwertern!

  • S
    Störtebekker

    Es ist schon merkwürdig, warum Deutschland ausschließlich Waffen in islamische Hochburgen liefert (Indonesien, Saudi Arabien, Türkei, Katar u.s.w.). Man sollte mal drüber nachdenken, warum?

    Verfolgte Christen in Darfur erhalten keine vom CDU gelenkten Land.