Rücktritt von Apple-Gründer: Vom Start-Up zum Global-Player
Steve Jobs verlässt Apple auf dem Höhepunkt der Unternehmensgeschichte. Trotz großer Konkurrenz erzielt der Konzern Rekordgewinne.
BERLIN taz | Kurz nach der Rücktrittserklärung des Apple-Gründers Steve Jobs brachen die Aktienkurse des Apple-Konzerns in Frankfurt und New York enorm ein, während die Aktien der Konkurrenten stiegen.
Der Personalwechsel ereignet sich auf dem Höhepunkt der Unternehmensgeschichte. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum stieg Apples Gewinn um 125 Prozent; der Umsatz wuchs auf einen Rekordwert von rund 20 Milliarden Euro. Vor Kurzem löste Apple zwischenzeitig den Mineralölkonzern Exxon Mobil als wertvollstes Unternehmen der USA ab.
Von Tablets und Computern bis zu MP3-Playern, vom Musik- bis zum Zeitungshandel: Apple bedient alle möglichen Geschäftsfelder. Mit dem iPod eroberte Apple nach 2001 den Markt für Musikabspielgeräte, das iPhone veränderte die Mobilfunkbranche. Mit dem iPad, einem Tablet-PC, dominiert das Unternehmen seit vergangenem Jahr den Markt. Den langjährigen Rivalen Microsoft überholte Apple beim Börsenwert schon vor Monaten.
Auch wenn beim iPod die Verkaufszahlen zuletzt deutlich zurückgingen (um 20 Prozent auf 7,5 Millionen) und das Betriebssystem für Smartphones von der Konkurrenz ernsthaft bedrängt wird. Im letzten Quartal verkaufte Apple nach eigenen Angaben 20,3 Millionen iPhones. Das war eine Steigerung um über 120 Prozent zum Vorjahresquartal. Das iPad verkaufte sich von April bis Juni über 9 Millionen Mal - obwohl die Smartphones der Konkurrenz inzwischen als ebenso gut gelten und oft billiger sind.
Negative Schlagzeilen
Apple beschäftigt derzeit über 45.000 Mitarbeiter. In den vergangenen Jahren geriet der Konzern immer wieder wegen schlechter Arbeitsbedingungen bei Betrieben in die Schlagzeilen, die für das Unternehmen Teile fertigen. So wurde die Firma Foxconn, ein Zulieferer für Elektronikunternehmen aus Taiwan, durch eine erhöhte Selbstmordrate auffällig.
In einem anderen Unternehmen sollen Mitarbeiter der giftigen Chemikalie N-Hexan ausgesetzt worden sein. Seit 2007 legt der Konzern deshalb jährlich den "Supplier Responsibility Report" vor. Darin sind die Ergebnisse zusammengefasst, die Prüfungen bei Zulieferer-Firmen ergeben haben. Die Kontrollen führt Apple selbst durch.
"Genie hinter Steve"
Im Jahr 2004 unterzog sich Steve Jobs wegen Krebs einer Behandlung und reduzierte sein Arbeitspensum. Schließlich nahm er sich eine Auszeit von einem halben Jahr. Erst später wurde bekannt, dass er eine Spenderleber bekommen hatte.
Sein Nachfolger Tim Cook hat den Chef während dessen Auszeiten mehrfach vertreten. Neulich bezeichnete ihn das US-Magazin Fortune als "das Genie hinter Steve". Jobs selbst holte den Manager, der bereits bei IBM und Compaq tätig war, 1998 zu Apple. Er lagerte Arbeitsschritte aus und schloss Produktionswerke.
Dieses Jahr wurde, so wie sonst im Sommer üblich, kein neues Modell vorgestellt. Eine neue iPhone-Generation wird aber für September erwartet.
Leser*innenkommentare
Frank Seibert
Gast
Lieber Leser,
vielen Dank für Ihren Hinweis.
Ich gebe Ihnen recht. Der Titel war wirklich missverständlich formuliert. Aus diesem Grund habe ich ihn geändert. Es ist sicher nicht schön, dass Steve Jobs unter dieser schlimmen Krankheit leidet.
Beste Grüße.
Medicus
Gast
Sehr geehrter Herr Seibert,
mit höchster Empörung nehme ich als treuer Leser Ihren unfassbar zynischen Artikel zur Kenntnis, dessen unsagbar törichter und nichtssagender Inhalt nur durch seinen inhumanen Titel in den Schatten gestellt wird.
Mit seinem Rücktritt wendet sich Herr Jobs augenscheinlich seiner stark angeschlagenen Gesundheit zu und weniger dem Ruhm seines erzielten Aktienkurses.
Ihre dann folgende Reihung von Belanglosem und Altbekanntem lässt nicht nur einen uninspirierten Redakteur vermuten, sondern gibt auch der wahren Problematik der Arbeitsbedinungen einen unwürdigen Rahmen. Ich hätte mir hier eine fundierte Recherche oder wenigstens einen Verweis auf den Artikel Ihres Kollegen Hannes Koch gewünscht.
Mit freundlichen Grüßen