Robo-Dog von Boston Dynamics: Beeindruckend. Oder?
In einem Video hilft ein Roboter einem anderen dabei, eine Tür zu öffnen – und viele sind schwer beeindruckt. Andere finden's öde. Zu recht.
Der gelbe, vierbeinige Roboter, der aussieht wie ein Hund, bleibt vor der Tür stehen. Er ruft einen Roboterkumpel herbei, der genauso aussieht wie er, aber noch einen Greifarm auf dem Rücken hat. Dieser Greifarmhund drückt dann die Klinke runter, hält dem anderen die Tür auf und beide gehen hindurch.
„Eines der fuchteinflößendsten Dinge, die ich je in meinem Leben gesehen habe“, schreibt der britische Buzzfeed-Journalist Alan White in den Tweet mit dem Video, der bis Dienstagnachmittag knapp 50.000-mal retweetet und knapp 100.000-mal gelikt wurde. Auch das Technikmagazin t3n.de überschreibt seinen Text zu dem Video mit: „Beeindruckend und beängstigend zugleich.“
Aber: Was ist daran furchteinflößend? Dass es zwei Roboter und eine halbe Minute braucht, um eine Tür zu öffnen? Es ist eine Tür mit einer ganz normalen Klinke. Die muss man runterdrücken und dann ziehen.
Das schaffen manche reale Hunde in wenigen Sekunden. Es soll Menschen geben, die gar noch schneller sind. Hingehen, Arm ausstrecken, Hand öffnen, Türklinke nehmen, drücken, ziehen, durchgehen. Tür schließt von selbst.
Empfohlener externer Inhalt
Boston Dynamics Video
Klar, kann sein, dass solche Roboter irgendwann ganz vielen Menschen helfen oder ihnen die Arbeitsplätze wegnehmen (furchteinflößend!). Es ist bestimmt auch eine extrem große Leistung der Ingenieurinnen und Ingenieure, so etwas zu entwickeln. Die Mechanik, die Programmierung, dass die beiden so schön kooperieren. Alles ganz großartig. Wahrscheinlich.
Aber es hat vielleicht auch seinen Grund, warum die Google-Mutter ihre Firma Alphabet Boston Dynamics im vergangenen Jahr abstieß. Die kolportierte Begründung: Es seien keine vermarktbaren Produkte zu erwarten.
Vielleicht haben die Google-ManagerInnen schon damals gesehen: Automatische Türen nehmen unseren Robotern die Jobs weg!
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